Biologie: Entropie im Zusammenhang mit Lebewesen?

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Entropie ist die Art und Weise, Unordnung physikalisch zu beschreiben. Alle physikalischen Vorgänge erzeugen Entropie bzw. Unordnung.

Darum ist meist nicht viel Arbeit nötig, um Dinge unordentlich oder kaputt zu machen. Ein Puzzle zu vermischen, zwei Flüssigkeiten zusammenrühren, einen Baum fällen oder ein Haus abzureißen ist viel vergleichsweise einfach. Diese Dinge jedoch zu erzeugen ist aufwändig und kompliziert.

Im Universum entsteht permanent Entropie. Von dem perfekt geordneten Zustand kurz nach dem Urknall ist bereits jetzt nicht mehr viel übrig. Es ist also ein Naturgesetz, dass Ordnungen immer mehr zerstört werden und Unordnung erzeugt wird.

Jetzt muss man sich aber fragen, wie dieses Gesetz mit der Existenz vom Leben zusammenhängt. Immerhin sind Lebewesen extrem strukturiert und geordnet. Es erscheint auf den ersten Blick widersprüchlich, dass die chaotische Natur derart kompliziert aufgebaute Lebewesen hervor bringt.

In Wahrheit ist es jedoch kein Widerspruch. Es lässt sich sogar physikalisch erklären. Lebewesen erzeugen durch ihren Stoffwechsel extrem viel Entropie. Sie verbrauen Energie bzw. wandeln diese Energie um, erzeugen großen Mengen an Ausscheidungen und beschleunigen somit die Erzeugung von Entropie.

Man könnte also sagen, dass die Natur es unter bestimmten Bedingungen schafft, Strukturen zu bilden, die sehr Entropiearm sind, wenn diese Strukturen dem Zweck dienen, umso mehr Entropie zu erzeugen. Und diese Strukturen kennen wir als Lebewesen.


sommersarah 
Beitragsersteller
 17.12.2016, 21:40

Vielen Dank, jetzt ist mir Vieles schon viel klarer geworden! Aber deinen einen Absatz verstehe ich nicht: 

"Lebewesen erzeugen durch ihren Stoffwechsel extrem viel Entropie. Sie verbrauen Energie bzw. wandeln diese Energie um, erzeugen großen Mengen an Ausscheidungen und beschleunigen somit die Erzeugung von Entropie."

Wieso erzeugen sie denn durch ihren Stoffwechsel extrem viel Entropie? Sie verbrauchen Energie, okay, aber warum beschleunigen sie denn durch ihre Ausscheidungen die Erzeugung von Entropie? 

Danke!!

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WiihatMii  17.12.2016, 21:45
@sommersarah

Energie wird ja nicht verbraucht, sondern nur umgewandelt. Energie kann nicht verloren gehen, aber unbrauchbar werden.

Wenn du zum Beispiel eine Tasse mit 50°C heißem Kaffee mit derselben Menge 10°C kalter Milch mischst, erhältst du ein Gemisch von ungefähr 30°C. Es ist keine Energie verloren gegangen, aber nutzbare in nicht nutzbare Energie umgewandelt worden.

Man sagt auch: Exergie wurde in Anergie umgewandelt.

Jetzt gibt es keine Möglichkeit, das Gemisch wieder in einen kälteren und einen wärmeren Zustand zurück zu versetzen außer durch einen weiteren Prozess, in dem du noch mehr Exergie in Anergie umwandelst.

Bei der Umwandlung von Exergie in Anergie entsteht immer Entropie. Da Lebewesen durch sämtliche Aktivitäten im Grunde nichts anderes tun, als Exergie in Anergie zu verwandeln, erzeugen sie auch sehr große Mengen Entropie.

Ich hoffe, das war verständlich.

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sommersarah 
Beitragsersteller
 17.12.2016, 21:50
@WiihatMii

Okay, ich hoffe, dass ich das jetzt verstanden habe. Kannst du nur nochmal sagen, was in dem Kaffebeispiel jetzt die nutzbare und was die nicht nutzbare Energie ist?

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WiihatMii  17.12.2016, 21:53
@sommersarah

Nutzbar ist Energie dann, wenn ein Gefälle besteht. Wenn zum Beispiel zwei mischbare Stoffe unterschiedliche Temperaturen haben, wenn zwei Magneten voneinander entfernt sind oder wenn Objekte Gravitation aufeinander ausüben. Nutzbar sind chemische Stoffe, die miteinander exoterm, also unter der Freisetzung von Energie reagieren. Man sagt: Nutzbar ist all die Energie, die Arbeit leisten kann.

Dazu gehört zum Beispiel Wasser, das von einem Berg ins Tal fließt, Benzin, das mit Sauerstoff reagiert, eine Kerze, die verbrennt und so weiter.

Sobald diese Arbeit geleistet wurde und ein Ausgleich stattgefunden hat, ist die Energie nicht mehr nutzbar. Man spricht daher nun nicht mehr von Exergie, sondern von Anergie. Hierbei entsteht immer Entropie. Wirklich verloren gehen kann Energie allerdings nicht.

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Genau, du hast es erfasst.

Entropie ist eben KEIN Merkmal von Lebewesen.
Das wird nur von kreationistischen Dummschwätzern so darstellt, oder angedeutet, Dummschwätzern eben.

Lebewesen unterliegen einfach den Gesetzen der Natur, und zwischen Grundprinzipien der Natur und dem Leben an sich kommt nun mal einfach die Chemie.

Beschäftige dich mit der Entropie im Rahmen der Chemie, dann bist du erst mal ausgelastet.


sommersarah 
Beitragsersteller
 18.12.2016, 15:23

niedrige Entropie IST ein Merkmal von Lebewesen. Und nein, ich werde mich nicht mit Entropie im Rahmen der Chemie beschäftigen, weil ich das nicht brauche ;)

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ThomasJNewton  19.12.2016, 21:05
@sommersarah

Wenn du nicht lesen kannst oder willst, lass es einfach.

Wenn du beurteilen kannst, was dir beim Verständnis hilft, ohne es auch nur zur Kenntnis nehmen zu wollen, dann ...

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