Gerade als eine Person, die selbst Missbrauch erlebt hast, müsstest du doch verstehen können, wie gefährlich es für viele trans Personen ist, überhaupt auf eine öffentliche Toilette zu gehen.
Gerade trans Frauen, denen man noch ansieht, dass sie früher mal höheren Mengen Testosteron ausgesetzt waren, ist es oft auf allen öffentlichen Toiletten gefährlich, außer sie sind nicht geschlechtsspezifisch und abschließbar.
Kaum jemandem geht es hier ums Prinzip oder darum, auf irgendein Recht zu bestehen. Die meisten wollen einfach nur einen sicheren Ort haben, um ihr Geschäfft zu verrichten.
Und da es diesen nicht gibt, gibt es einige, die gar keine längeren Ausflüge an öffentliche Orte mehr planen oder sich nur in der vertrauen Umgebung bewegen können, wo sie genau wissen, wo es Toiletten gibt, die nicht nach Geschlechtern getrennt sind und die man abschließen kann.
Das ist eine Situation, die so nicht bestehen bleiben kann, denn die Gesellschaft und ihre Infrastruktur muss so aufgebaut sein, dass sie möglichst für alle funktioniert.
Als trans Frau eine Männertoilette zu besuchen ist mindestens so gefährlicher, wenn nicht noch gefährlicher als für eine cis Frau. Es gibt viele bekannte Fälle, in denen trans Frauen auf Männertoiletten verprügelt wurden. Teilweise sind auch andere Dinge passiert.
Anders herum gibt es keine bekannten Fälle, wo eine trans Frau auf einer Frauentoilette zur Gefahr für eine cis Frau wurde.
Auf einer Frauentoilette kann es für eine trans Frau passieren, dass sie angespuckt wird oder Leute die Polizei rufen. Das ist schlimm genug, weswegen trans Frauen öffentliche Toiletten mit Geschlechtertrennung häufig ganz meiden.
Im Zweifelsfall ist es aber weniger eine Gefahr für Leib und Leben als auf einer Männertoilette, weswegen sich einige mutige trans Frauen und tendenziell eher solche, denen man nicht ansieht, dass sie trans sind, im Zweifelsfall eher auf die Frauentoilette trauen.
Trans Männer hingegen sieht man seltener an, dass sie trans sind. Auf einer Männertoilette werden sie daher in Ruhe gelassen, während sie mit Bart und tiefer Stimme auf einer Frauentoilette mit den selben oder schlimmeren Konsequenzen zu rechnen hätten wie es bei vielen trans Frauen passieren kann.
Dass sie die Männertoilette besuchen ist also die einzig logische Entscheidung.
Wichtig zu wissen ist auch, dass es eine Menge Menschen gibt, die trans Leute hassen und das Ziel haben, den Hass der Menschen auf trans Leute zu lenken. Es sind die sogenannten Agend Provocateur, von denen WalterMatern gesprochen haben.
Gerade online findet man sehr viele davon. Lass dich bitte nicht manipulieren und werde nicht zum Opfer von Diffamierungskampagnen von rechts, falls das in dem von dir angesprochenen Fall eine gewesen sein sollte.