Bindungskräfte in Hexan?
Hallo Leute, ich muss ein Wassermolekül mit einem Hexanmolekül vergleichen und zwar die Bindungskräfte der Wasserstoff-Atome.
Ich weiß dass im Wassermolekül Wasserstoffbrückenbindungen herrschen, die abgesehen von den Ionenbindungen am stärksten sind. Aber bei Hexan bin ich mir unsicher, die EN-Differenz beträgt ja 0,35, also müsste es sich um eine unpolare Elektronenpaarbindung handeln oder? Und H-Brücken sind stärker als Elektronenpaarbindungen, wenn ich mich richtig erinnere...
D.h. die Wasserstoffatome im Hexanmolekül haben eine schwächere Bindung als die im Wassermolekül und sind somit reaktiver?
Kann man das letztlich so sagen bzw. ist meine Erklärung sinnvoll? Bitte korrigieren wenn ich's falsch verstanden habe. Danke.
3 Antworten
Du sollst, laut Deinen Angaben, die Bindungskräfte innerhalb eines Wassermoleküls mit denen in einem Hexanmolekül vergleichen.
In Deinen Erklärungen geht es aber um Kräfte zwischen den Molekülen. Was willst Du nun eigentlich vergleichen?
Deine Aussage
Ich weiß dass im Wassermolekül Wasserstoffbrückenbindungen herrschen
ist wie folgt zu berichtigen: Im Wassermolekül gibt es keine Wasserstoffbrücken, aber zwischen diesen Molekülen.
D.h. die Wasserstoffatome im Hexanmolekül haben eine schwächere Bindung als die im Wassermolekül und sind somit reaktiver?
Also die Wasserstoffatome im Hexanmolekül sind stark an den Kohlenstoff gebunden, da beide Atome etwa gleich Stark das gemeinsame Elektronenpaar beanspruchen. Die Bindung ist sehr stabil
Im Wasser ist das gemeinsame Elektronenpaar zum Sauerstoff hin verschoben. Die Bindung ist mäßig stabil. Die Verschiebung ist so stark, dass Wasserstoff als Proton abgespalten werden kann.
Somit ist Wasser reaktiver als Hexan.
Wasserstoffbrückenbindungen bilden sich zwischen den Molekülen aus, nicht im Molekül selbst. Sie sind mit einer der Gründe, warum Wasser vergleichsweise einen hohen Siedepunkt hat. Der bekanntlich bei ca. 100 °C liegt, der vom Hexan allerdings bei ca. 70 °C. Im Hinblick auf die molare Masse ist das ein gewaltiger Unterschied. Zum Vergleich: Hexan etwa 86 g/mol und Wasser 18 g/mol.
Ja das kannst du so sagen. Und vielleicht noch erwähnen, dass die Van-der-Waals-Kräfte beim Hexan auch noch ziemlich gering sind.
Da Ethanol allerdings als funktionelle Gruppe -OH besitzt ist die Siedetemperatur zu vergleichsweise anderen KWS mit gleicher Kettenlänge ziemlich hoch, denn auch hier bilden sich zwischen den Molekülen Wasserstoffbrückenbindungen aus. Die Van-der-Waals-Kräfte sind hier dann doch leicht uninteressant.
Ethanol hat im Vergleich zum Wasser einen niedrigeren Siedepunkt, aber im Vergleich zum Hexen, speziell n-Hexan. einen höheren Siedepunkt.
Zum Vergleich: n-Hexan ca. 70 °C, Ethanol ca. 79 °C. M (n-Hexan) = 86 g/mol; M (Ethanol) = 46 g/mol. Wie klar zu erkennen ist, ist der höhere Siedepunkt des Ethanols im Vergleich zum n-Hexan darin begründet, dass durch die funktionelle Gruppe Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den Molekülen ausgebildet werden können, während im n-Hexan lediglich Van-der-Waals-Kräfte herrschen.
Oh vielen Dank für die schnelle Antwort! Hat mir echt geholfen...noch eine kurze Frage: wüsstest du vielleicht, ob ich daraus dann wissen kann, bei welchem isomer es sich um Ethanol handelt? Ich kann das, was ich schon herausgefunden habe, mit Isomere von Ethanol nicht wirklich in Verbindung bringen...