Bin ich zu sensibel? Ist das noch normal?
Hey ihr Lieben.
Ich bin wirklich extrem emphatisch, emotional, mitfühlend und sensibel. Ich will immer helfen wo ich kann. Hauptsache den anderen gehts gut, mich selber nehme ich immer zurück.
Mir tut alles mögliche Leid, wenn ich sehe, was anderen widerfährt. Ich sehe immer das Gute im Menschen. Ich würde niemals jemandem etwas schlechtes wünschen. Nichtmal dem Mörder meiner Mutter. Ich würde verzeihen, aber nie vergeben. Selbst in einem Täter sehe ich das, was ihn zu seiner Tat bewegt haben könnte und ich hasse ihn nicht, sondern versuche ihn zu verstehen.
Ich lasse mich nicht ausnutzen, helfe aber trotzdem Leuten, die meine Hilfe gar nicht schätzen und mich ausnutzen. Ich höre trotzdem immer zu, egal ob die Person dankbar ist oder nicht, ich helfe.
Das ist aber nicht alles, worüber ich mir Sorgen mache, ist folgendes:
Teilweise tun mir auch Gegenstände (Lebensmittel, Kuscheltiere etc.) leid, obwohl ich weiß, sie haben keine Gefühle. Aber wenn ich bspw. eine Tüte Erdbeeren habe und eine kann man nicht essen, weil sie schlecht ist, darf ich darüber nicht zu genau nachdenken, weil sie mir sonst Leid tut. Und wenn ich sie wegschmeißen muss, werfe ich immer eine 2. hinterher, damit sie nicht alleine ist.
Ich könnte noch weitere Beispiele nennen, aber ich hoffe das reicht erstmal, es soll ja auch nicht zu lang werden.
Außerdem: An sich bin ich stinknormal, ich bin weder verrückt noch habe ich irgendwelche Probleme, Traumas etc. gehabt. Aber so langsam frage ich mich, ob das noch normal ist, oder ob ich mir mal Hilfe suchen sollte? Was meint ihr? Einfach extrem sensibel oder schon krank?
Bitte seid nicht zu verletzend, das bringt weder mir, noch euch etwas. :)
Liebe Grüße!
PS: Ich bin 21 Jahre alt, also kein kleines Kind mehr!
14 Stimmen
12 Antworten
Das von dir geschilderte Verhalten ist schon überzogen meiner Meinung nach.
Den Ausdruck 'krank' finde ich zu krass, aber 'normal' ist es für mich auch nicht.
Ich glaube, du projizierst etwas (zu) sehr auf Gegenstände, was eigentlich (unbewusst) Wünsche und Befürchtungen von dir selbst sind. Also zum Beispiel: gut behandelt zu werden, empfindlich zu sein gegenüber Benachteiligung, Angst vor psychischer Verletzung ...
Genau sowas hatte ich auch schon im Sinn. Mir gehts auch hauptsächlich darum, hier evtl. eine Erklärung zu finden, warum ich so fühle. Ich wurde in meiner Schulzeit nämlich oft unfair behandelt und vernachlässigt. Wird wahrscheinlich auch einer der Auslöser sein. Wobei ich dieses "Gefühle für Gegenstände" schon ganz früher hatte, nur nicht so intensiv.
Das nennt man selbstlos und es gibt leider viel zu wenige solcher Menschen.
Das mit der Erdbeere ist schon komisch, aber ich habe auch seltsame Ticks. Ich habe immer mit den Zeitungen geredet während ich sie ausgetragen habe (Nein, nicht wegfliegen! Sei nicht so frech! So, jetzt bekommst du einen neuen Besitzer..etc)
Oh nein, wie süß! Das find ich total klasse mit den Zeitungen :D Vielen Dank fürs Teilen!!
Hey, das ist doch OK und für viele Dinge positiv!
ich mag Leute wie dich...
Nenn es doch einfach : es ist schade drum oder du magst keine Verschwendung - dann ist es für nicht-lebende Dinge PK und es kommt aufs gleiche raus.
Danke dir. Für mich persönlich kann es aber schon nervig werden, ständig Mitgefühl zu haben, gegenüber Dingen die gar keine Gefühle haben..
Du hast eben ne ausgeprägte Kümmeritis. :) Solange du dich selbst nicht "opferst" oder zu selbstlos bist, ist das ja nix Schlimmes. Das, was über's normale Maß hinaus geht, also was auf Gegenstände bezogen ist, ist vielleicht ne Macke, aber mehr nicht. Manche Leute steigen erst aus dem Auto, wenn der Mensch im Radio den Satz fertiggesprochen hat; nur aus Respekt. :) Könnte man auch sagen, ist übertrieben. Bei den wirklich unsinnigen Sachen würde ich dann aber schon mir selbst sagen: Jetzt ist aber mal gut! Solang's aber nicht ausartet...
Den Satz verstehe ich nicht ganz:
Ich lasse mich nicht ausnutzen, helfe aber trotzdem Leuten, die meine Hilfe gar nicht schätzen und mich ausnutzen
Lässt du dich nun ausnutzen oder nicht? Das geht natürlich nicht. Wenn man außergewöhnlich viel hilft, dann vielleicht unbewusst deswegen, weil man die Wertschätzung der anderen erwartet, um sein eigenes Selbstwertgefühl noch etwas zu pushen. ......Fällt mir so ein: Da ist vielleicht etwas wie hier wenn jemand auf Punktejagd aus ist. Das ist nice und ne nette Bestätigung, aber doch nicht die Energiequelle, um durch's Leben zu kommen. Dafür ist eher die Geborgenheit von 1 2 3 Menschen im engsten Umfeld "zuständig".
Danke, jetzt hab's auch ich kapiert. :)
Du, wenn's kein Problem für dich ist, klingt das alles doch recht liebenswert. Aber hey, ich bin kein Arzt. Der würde sicher irgendwas finden. ;)
Du bist wahrscheinlich ein sehr lieber Mensch aber das mit den Erdbeeren ist ein wenig übertrieben. Wenn dir Menschen leid tun ist das die eine Sache aber Gegenstände sind eine Nummer zu viel.
Ich würde sagen es ist noch an der Grenze aber pass auf dass du dich nicht ausnutzen lässt denn Gutmütigkeit wird meistens ausgenutzt.
ob es schon krank ist kannst du wahrscheinlich selbst beurteilen. Stört es dich in deinem Alltag oder machst du dir öfter mal Gedanken darüber?
am besten rede mal mit Freunden, Eltern oder anderen Bezugspersonen darüber und lass sie dich beurteilen. Viel Glück :)
Ich versuche mal Dir das zu erklären. Also wenn ich jemandem helfe in dem ich ihm einen Rat gebe oder einen kleinen Gefallen tue, aber die Person das gar nicht zu schätzen weiß und auch nicht wirklich dankbar ist, fühle ich mich trotzdem nicht ausgenutzt. Weil ob die Person mich jetzt bei mir bedankt und sagt: Oh du bist so toll, danke für deine Hilfe, ist mir persönlich egal, denn geholfen habe ich ja trotzdem. Unabhängig davon, ob meine Hilfe geschätzt wird.
Denn mir gehts nicht darum, das sich Leute bei mir bedanken oder das ich am Ende das Gefühl habe: Geil, die Person weiß das zu schätzen, sondern mir ist es nur wichtig, dass ich weiß, ok ich hab was gutes getan und geholfen. Egal ob das geschätzt wird oder nicht!! Verstehst du, was ich meine?