Bin ich wirklich ein Narrzist?
Also ich bin mir da selbst immer unstimmig, also ich bin männlich 20 Jahre alt und in der Realität hat das noch nie jemand zu mir gesagt, nur in gutefrage wenn ich meine Lage schildere. Einige Symptome stimmen, aber ich bin sehr empathievoll und ein emotionaler Mensch, helfe vielen leuten auch bei Hausaufgaben wegen Mitleid etc. auf der anderen Seite bin ich aber absolut kritikunfähig mich als dumm oder hässlich zu bezeichnen führt zuRachegedanken, ich schaff es aber mich zu beherrschen, es bleibt dann bei einer sachlichen Diskussion. Und dann habe ich den Drang den Leuten zu zeigen wie sehr ich mich liebe, ich verfalle mit Freunden manchmal in Eigenlob und schildere wie toll meine Lage ist. ( lüge aber nie) Letztens hatten wir ein Unireferath der Professor hat alle zu Prüfenden kritisiert und fertig gemacht, ich war der einzige der ihn die ganze Zeit wo er mich niedermachen wollte was entgegengesetzt habe, er hat mir sogar Recht gegeben. Dann hat eine Studentin mich kritisiert ich habe zurückgekontert und sie war baff! Kritisiert wurde jeder extrem, aber niemand traute sich dem Prof zu sagen, das man anderer Meinung ist. Ist das verkehrt?
Ich habe auch eine sehr hohe Erwartungshaltung an mir selber. Bin ich möglicherweise tatsächlich Narzisst? Falls ja, aus unerklärlichen Gründen wäre ich stolz, weil die erfolgreichstem Menschen der Weltgeschichte Narzissten waren.
8 Antworten
Hallo Einmaliger,
Dein Nick könnte mich darauf schliessen lassen, aber Dein Text gibt da keine eindeutige Antwort. Alles, was Du schreibst kann völlig normal und gesund sein, oder eben auch krankhaft. Extrem erscheint es mir jedenfalls nicht.
Also einmal vorneweg: Auch wer eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat, also eindeutig krank ist, ist sehr emotional. Krankhafte narzissten sind leicht gekränkt, eher Rachsüchtig. Sie können Kritik nicht ertragen, weil sie sich immer für die Tollsten und die Besten halten. Das kommt daher, weil sie sich immer maßlos überschätzen, und ihr Selbstbild mit der Wirklichkeit nur wenig bis nichts zu tun hat. Da lohnt es sich bei Dir noch einmal genauer hinzusehen. Warum reagierst du so? Es kann durchaus sein, dass da etwas Narzissmus mitschwingt. Es kann aber auch sein, dass Du in Deinem Leben von der Umgebung, in der Du aufgewachsen bist am Vorbild der Anderen gelernt hast, dass Du Kritik immer niederbügeln musst und Du Dir auf keinen Fall etwas sagen lassen darfst. Oder dass Du Angst hast, ein anderer könnte Dir die Show stehlen oder statt Deiner die Führungsposition beanspruchen. Bei letzterem schwingt schon wieder krankhafter Narzissmus mit.
Auch die Tatsache, dass Du mitfühlen kannst, macht dich nocht nicht frei vom Narzissmus: Es gibt Menschen, die helfen anderen nur, weil sie diese damit Abhängig von sich machen und wer gibt, der ist der Stärkere. Das können extrem egoistische Gründe sein und Narzissmus kann sich auch so äußern, auch wenn dies eine sehr zwiespältige Form ist. Das muss aber nicht zwangsläufig so sein! Es kann auch Altruismus dahinterstecken, also der wirklich ehrliche Wunsch anderen Menschen zu helfen. Wenn Du Mitleid empfindest, weil jemand Anderer etwas nicht so gut kann wie Du, dann stellst Du Dich über die anderen Menschen, das geht dann schon in Richtung Narzissmus. Eine ganz andere Einstellung wäre es, wenn Du einem anderen Menschen helfen möchtest, weil Du etwas besonders gut kannst, der Andere aber genaun das halt nicht, und Du aber weisst, der Andere hat halt andere Stärken. Er kann Dinge, die du nicht so gut kannst. Wenn Du damit gut umgehen kannst, dass auch ein Anderer etwas kann, dann steckt da wohl kein Narzissmus dahinter, sondern eine realistische Einschätzung! Nur weil Du der Meinung bist, dass Du an einer Stelle etwas großartiges geleistet hast, bist Du dann noch kein Narzisst, wenn das der Realität entspricht, und nicht nur Deiner eigenen Überzeugung.
Auch die Situation, die Du aus der Uni schilderst, erklärt da noch nichts. Es kann ein Test von dem Professor sein, um zu sehen, wie die Studenten reagieren. Kenne auch so einen, der war aber eigentlich voll in Ordnung! Der wollte einfach nur sehen, wie die Leute reagieren. Und es gibt natürlich auch Menschen, und da gibt es mit Sicherheit auch Professoren, die wollen die Studenten wirklich fertig machen. Dann ist es krank. Dein Verhalten ist meiner Meinung nach völlig gesund: Niemand muss sich fertig machen lassen, von niemandem! Was gegen Deine narzissmusthese spricht, ist die Tatsache, dass Du schreibst:
das man anderer Meinung ist.
hier überrascht mich das "man". Es deutet darauf hin, dass Du Dich in der Masse versteckst und nicht wirklich Deine Meinung vertrittst. Ein Narzisst sieht sich einzigartig und will sich nie inn der Masse verstecken. Warum sich die Anderen nicht trauten, dem Professor zu wiedersprechen, kann unterschiedliche Ursachen haben: Sie schleimen und trauen sich nicht, haben Angst, der Prof. könnte ihnen das übel nehmen. Es kann auch die Angst sein, einer Diskussion mit dem Professor nicht gewachsen zu sein, und sich dann zu blamieren und dumm dazustehen. Auch Professoren können nicht alles wissen, nicht einmal aus ihrem Fachgebiet! Dass die da mehr wissen, als Andere ist klar, aber alles wissen sie halt auch nicht und auch vor Denkfehlern sind sie nicht geschützt. Das hat mit Narzissmus nichts zu tun! Deshalb ist das mit sicherheit auch nicht verkehrt. Gerade in der Wissenschaft ist eine sachliche Diskussion selbstverständlich und es spricht nichts dagegen, eine solche zu führen. Können eigentlich nur alle dazulernen. Ist übrigens die Grundlage der Wissenschaft überhaupt, dass immer alles überprüft wird und bei Bedarf neuen Erkenntnisssen angepasst wird. Gerade Professoren müssen das wissen!
Die hohe Erwartungshaltung muss nicht auf einen Narzissten hinweisen. Jimmi Carter veröffentlichte für seinen Wahlkampf ein Buch mit dem Titel "Das Beste geben!" Siehe hier:
http://www.geschichte-im-roman.de/jimmy_carter.htm
An Jimmy Carter finde ich nichts, was auf einen Narzissten hindeutet. Und nein, um zu den erfolgreichsten Menschen zu gehören, ist es nicht notwendig, ein Narzisst zu sein. Nimm Horst Eberhard Richter. Viele Friedensnobelpreisträger haben aussergewöhnliches erreicht, gehören also zu den erfolgreichsten Menschen dieser Welt. Wer von denen war/ist Narzisst? Was natürlich nicht heisst, dass so mancher besonders erfolgreiche mensch dann halt doch ein narzisst ist, siehe hier:
https://goo.gl/RJ1sQz
Wenn es Dein Ziel ist, ein Narzisst zu sein, hast Du zumindest Tendenzen dazu oder Du hast den Unterschied nicht verstanden! Sicher ist jedenfalls, dass es nicht notwendig ist, krank zu sein, um erfolgreich zu werden!
LG
Ich denke nicht, dass du ein (patologischer) Narzisst bist.
Zwei Dinge sprechen für mich schon dagegen:
Dass du (laut deinen Aussagen) Emphatie empfinden kannst und dass du sachlich diskutieren kannst. Das kann ein Narzisst beides nicht.
Dass du nicht kritikfähig kann man nicht sagen, wenn die Kritik nicht gerechtfertigt ist und du dich dagegen wehrst. Das ist sogar eine positive Stärke es nicht hinzunehmen und (sachlich) kontern zu können. Offenbar auch erfolgreich.
Vielleicht halten dich andere für extrem selbstverliebt und überheblich, ABER: Es besteht ja auch die Möglichkeit, dass du tatsächlich besser bist als dein Umfeld. Insofern wäre es in Ordnung froh und stolz darüber zu sein. Nur nicht wenn man es anderen permanent unter die Nase reibt oder sie damit nieder macht.
Das ich zielstrebig bin hat mir sogar mal der Prof bei einem Gespräch gesagt, wo ich 40 Minuten mit ihm über den Masterstudiengang gesprochen habe. Ich denke schon das ich besser als viele bin auch wenn das überheblich klingt. Danke dir :)
Ich finde, alleine der Umstand, dass er sich selbst bzw. uns frägt, deutet darauf hin, dass er es eher nicht ist. Er mag zwar narzisstische Züge haben, keine Zweifel. Aber jemand, der wirklich eine Persönlichkeitsstörung hat, würde sich darüber keine Gedanken machen, weil es nicht in sein Weltbild passen würde, dass so was Einzigartiges wie er extrem gestört (das sind Narzissten) ist.
Ich würde mal sagen, es geht in Richtung Narzissmus, aber ich denke nicht, dass es schon eine Störung ist.
die leute dreschen gern mal mit worten um sich, deren tatsächliche bedeutung sie nicht kennen.
was du schilderst, ist nicht narzistisch.
außerdem bist du noch jung - da kann man schlechter mit kritik umgehen als mit mehr lebenserfahrung.
wenn du für dich erkannt hast, dass du kritikunfähig bist, kannst du dir überlegen, an was das liegt.
es kann aber gut sein, dass du dich zu kritisch siehst: rachegedanken bzw. wut sind bei krasser kritik = wenn man als dumm/unfähig bezeichnet wird, relativ normal.
wichtiger ist, wie es danach weiter geht: immerhin kannst du mit der person sachlich umgehen.
ps: den letzten satz nehme ich zurück, da ich mich an deine frage mit der nachbarin erinntert habe - jemanden mit blicken anzugiften, ist nicht sachlich.
Ich bin also unsachlich, wenn ich ihre bösartigen Blicke mit sem selbigem beantworte? Gut, dann bin ich glücklich eine Priese Unsachlichkeit zu besitzen.
ja klar bist du unsachlich, wo es ums gefühl geht ("böse blicke" = ausdruck des Gefühls).
sachlich kommt von Sache.
und warum denkst du, dass du glücklich wärst, wenn dich jemand durch nicht-grüßen dazu bringen kann, böse zu werden?! ich finde das eher mitleiderregend. besser wäre es, wenn dich das nicht aus der Fassung bringen würde.
Entschuldige, wenn ich Dir nicht beantworten kann, ob Du ein Narzist bist, aber ich muss unbedingt loswerden, dass ich es TOLL finde, dass Du Kontra geben kannst! Ehrlich!! Ich finde, wir schlucken alle viel zu viel Kritik, die evtl. gar nicht angemessen ist! Ich weiß nicht, wie ein Narzist definiert wird, aber bewahre Dir die Fähigkeit, dagegen zu halten! Du bist auch WER!
Ja, vorallen Dingen dadurch das die nie gekontert haben ist er mit der Zeit immer härter geworden, wir hatten ein 5er-Referath meine Folien hat er aus Angst sogar überspringen lassen bei der Auswertung weil er sie nicht kritisieren wollte.
Du verdienst Dir Deinen Respekt! Du hast meinen Respekt! Wenn wir doch alle so selbstbewusst wären! Dadurch, dass Du ruhig argumentierst und nicht proletenhaft wirst, kannst Du nur gewinnen!
Hat mit "nett" gar nicht viel zu tun. Ich vergebe keine Komplimente dieser Art. Was ich sage, meine ich auch und ich meine, wir sollten alle viel mehr auf das hören, was unser Gegenüber SAGT und nicht, wie der sich gibt! Und dann sollten wir reflektieren, was derjenige gesagt hat. Das lernen wir aber in der Schule nicht wirklich. Leider leider.
Falls ja, aus unerklärlichen Gründen wäre ich stolz, weil die erfolgreichstem Menschen der Weltgeschichte Narzissten waren.
Die Gründe sind ja nicht unerklärlich, du nennst sie ja gerade. ;)
So wie du das schilderst, dass du als einziger bei deinem Professor zurück geredet hast, wirkt das schon selbstverliebt, aber wer weiß ...
Ob du wirklich eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hast, kannst nur du wissen oder halt Leute die dich wirklich kennen. Es ist auch nicht schlimm wenn du ein Narzisst bist, schlimm wird es erst, wenn du dadurch Probleme im Alltag und Leben bekommst.
Im große und ganzen habe ich viele feste Freunde und denen ist sowas nie aufgefallen, aber in gutefrage bin ich direkr der größenwahnsinnige Narzisst.
Keine Ahnung, ich hab (oder hatte) eine narzisstische Persönlichkeitsstörung. Dabei gibt es den sensiblen Menschen, der bescheiden und mitfühlend wirkt, bei dem sich aber unter der Fassade ein unglaubliches Ego befindet und dann gibt es den klassischen Narzissten, bei dem man es halt nach außen sofort merkt. Der sehr dominant auftritt und selbstsüchtig ist usw..
Ich war der erste. Und ich hab z. B. immer Probleme bekommen, wenn ich in einer Gruppe (an der Uni usw.) war. Weil ich immer der beste sein wollte und vergiss nicht, auch wenn du anderen hilfst, kannst du es ja tun, um dein Ego zu streicheln.
"Ich bin so großzügig, alle bewundern mich, weil ich so viel gutes tue."
Ich hab auch oft das Problem gehabt, dass ich in die Sparte "Obergescheiter" abgerutscht bin, denn selbst wenn du eine Ahnung von dem Thema hast und dich das Thema auch wirklich interessiert, ist es nicht gut, wenn du z. B. mit Menschen an einem Tisch sitzt und plötzlich über irre philosophische Themen oder Quantenphysik anfängst zu diskutieren. Weil die Leute keine Ahnung davon haben und sich halt dumm vorkommen und dir halt dann böse sind. Auch wenn dich die Themen ehrlich interessieren. Ist alles sehr schwierig ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Narzisstische\_Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung
Du scheinst auch einfach sehr ehrgeizig und zielstrebig zu sein und stolz auf das was du evtl. erreicht hast oder hoffst noch viel erreichen zu können. Das ist auch in Ordnung. Dann bist du halt auch besser als diejenigen die mit ihrem Ar... nicht von der Couch hochkommen.