Bin ich vom Glauben abgefallen?

6 Antworten

Im Glauben kommt es auf Gefühle und Spüren eigentlich nicht an, sondern darauf, dass wir Gottes Zusagen und Verheißungen vertrauen, die Er uns in der Bibel macht.

Dazu gehört z. B., dass wir seine Kinder (Johannes 1,12) und Freunde (Johannes 15,13) sind und das ewige Leben in seiner Herrlichkeit erhalten, weil Er uns liebt (Johannes 3,16).

Und auch, dass Gott uns unsere Sünden vergibt, wenn wir Ihn im Gebet darum bitten (1. Johannes 1,9).

Manchmal kann es im Glaubensleben auch mal sein wie in dem Gedicht "Spuren im Sand": Spuren im Sand - Footprints in the Sand


chrisbyrd  02.06.2024, 16:12

Wegen der Sünde gegen den Heiligen Geist brauchst du keine Angst zu haben!

Die Sünde, die nicht vergeben werden wird, besteht in der Lästerung gegen den Heiligen Geist, indem man die durch Christus bewirkten Wunder der Macht Satans zuschreibt (Matthäus 12,31.32). Die Pharisäer wussten sehr wohl, dass Jesus durch den Geist Gottes die bösen Geister austrieb. Aber wider besseres Wissen nannten sie den Heiligen Geist lästernd "Beelzebub" (Matthäus 12,24.27). Diese Sünde konnte, wie der Herr sagt, nicht vergeben werden.

Es ist die Frage, ob sie heute überhaupt noch begangen werden könne. Viele meinen "nein", weil es Wirkungen des Heiligen Geistes in solch überzeugender Kraft wie in jenen Tagen nicht mehr gibt. Jedenfalls müssten ganz außergewöhnliche Umstände vorliegen.

Der Bibelkommentar von Dr. John Walvoord zu Matthäus 12,30-37 beantwortet diese Frage ebenso mit "nein": "Die Menschen waren dabei, die Macht des Heiligen Geistes, die Jesu Handeln bestimmte, fälschlicherweise Satan zuzuschreiben und sich damit gegen den Geist zu versündigen und ihn zu lästern. Diese Sünde kann in dieser Form heute nicht mehr begangen werden, sie entzündete sich an Jesu leiblicher Gegenwart auf Erden und an den Wundern, die er durch die Macht des Geistes tat. Wenn nun die religiösen Führer der Juden, die ja für das Volk handelten, zu dem abschließenden Urteil kamen, dass Jesu Macht vom Satan stamme, dann begingen sie eine Sünde, die weder dem Volk noch dem einzelnen je vergeben würde (weder in dieser noch in jener Welt). Als Konsequenz dieser Verfehlung würde das Gericht Gottes über die ganze Nation und über jeden einzelnen, der bei dieser verkehrten Überzeugung blieb, kommen."

Es geht im Kontext ja darum, dass die Pharisäer Jesu Wunder live erlebten und diese dem Teufel zuschrieben. Das war die unvergebbare Sünde.

Alle andere Sünden können ja vergeben werden: "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

Jetzt wäre die Frage, ob diese Pharisäer noch hätten umkehren können oder ob sie (wie der Pharao bei Mose) an einem Punkt angelangt waren, an der Umkehr nicht mehr möglich war und Gott sie (wie den Pharao) weiter verhärtete.

Man liest, dass später auch Pharisäer zum Glauben kamen. Das könnten vielleicht auch welche von denen sein, die Jesu Wunder sahen und diese dem Teufel zuschrieben.

Deshalb gefällt mir die Auslegung von Dr. Arnold Fruchtenbaum sehr gut, der meint, dass sich die Konsequenzen daraus auf die Zerstörung Jerusalems und des Tempels bezogen. Der einzelne Jude konnte also noch gerettet werden (wie vielleicht manche dieser Pharisäer), aber nach der Ablehnung Jesu war Israel als Nation verurteilt und das Gericht über Jerusalem war damit besiegelt. Die nationale Schuld für Israel konnte nicht mehr vergeben werden, da sie den verheißenen Messias nicht erkannt, sondern abgelehnt hatten. 70 n. Chr. erfüllte sich dies in der Zerstörung der Stadt durch die Römer unter Titus mit fast einer Million Toten.

Es könnte aber auch sein, dass wirklich alle Pharisäer, die die Wunder Jesu erlebten und diese dem Teufel zu schrieben, danach keine Chance mehr hatten, zum Glauben zu finden.

Entscheidend ist m. E., dass niemand Angst haben muss, diese Sünde begangen zu haben. Es gab schon öfter die Frage hier, dass Menschen konkret Angst hatten, diese Sünde begangen zu haben und dann nicht mehr umkehren und zu Jesus gehören zu können. Aber das ist völlig falsch und ein ganz gefährliches Denken.

Wer zu Gott umkehrt, wird von Gott nicht abgewiesen, sondern in Liebe und mit Freude aufgenommen wie der "verlorene Sohn" in Lukas 15.

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Hobbyschraubaer  02.06.2024, 20:40
@chrisbyrd
Es geht im Kontext ja darum, dass die Pharisäer Jesu Wunder live erlebten und diese dem Teufel zuschrieben. Das war die unvergebbare Sünde.

Das müssen nicht immer geleugnete Wundertaten sein!

Vermessenheit zB, also die Annahme das Gott sowieso immer vergibt und daraufhin bewusst zu sündigen kann den heiligen Geist auch lästern.

Oder sich bewusst dem wiedersetzen was der heilige Geist einem offenbart, damit lästert man ebenfalls den heiligen Geist.

Oder die Annahme, dass die eigene Schuld so schwer ist dass diese nicht mehr vergeben werden kann. Also an Gottes Gnade zu zweifeln.

Sind nur ein paar Beispiele. Dabei hat das Böse da meist seine Finger mit im Spiel. Entweder durch Verlockung/Täuschung oder gar Besessenheit.

Jedoch hat der Mensch stets freie Entscheidungsgewalt. Die Frage ist halt, inwieweit er es zulässt sich täuschen oder beeinflussen zu lassen.

Der Vergleich mit den Pharisäern ist dahingehend korrekt, da all das in gewisser Weise Heuchelei darstellt. Jedoch müssen das wie gesagt nicht immer geleugnet Wundertaten sein.

Wenn der oder die Fragesteller/in schreibt "in der Sünde überführt" worden zu sein, stellt sich die Frage welcher Kenntnisstand vorher vorhanden gewesen ist und inwiefern er oder sie eben in der Sünde überführt wurde.

Solange man noch Sorgen und Ängste verspürt und Reue empfinden kann ist die Sünde oder die Sünden wohl noch vergebbar.

Wenn man keine Reue mehr empfindet, kann das auch unbußfertigkeit bis zum Tod bedeuten. Verstockung sozusagen 🤷‍♂️

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chrisbyrd  02.06.2024, 22:44
@Hobbyschraubaer

Genau: jeder Mensch hat die Entscheidungsgewalt, zu Gott umzukehren oder nicht.

Wir können Gott glauben, vertrauen und folgen oder eben nicht.

Gott respektiert unsere freie Entscheidung für oder gegen Ihn.

Stimmt: solange jemand zu Gott umkehren möchte und Reue verspürt, braucht diese Person keine Angst zu haben. Wer um Vergebung bittet, dem vergibt Gott gerne alle Sünden (1. Johannes 1,9).

Die Sünde gegen den Heiligen Geist aus dem Matthäus-Evangelium ist deshalb etwas ganz anderes, auch in den folgenden Artikeln gut erklärt wird:

Deshalb braucht niemand Angst zu haben, nicht mehr zu Gott umkehren zu können wegen bestimmter Sünden - wer zu Gott umkehren möchte und um Vergebung bittet, erhält diese auch (1. Johannes 1,9 und 1. Johannes 2,-12)!

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Hobbyschraubaer  02.06.2024, 23:10
@chrisbyrd

Ja, ich verstehe was du meinst. Die Fragestellung samt Schilderung ist dahingehend nur ein wenig undeutlich.

"Von der Sünde überführt" und keine Gefühle mehr zu haben, keine Ahnung. Solange noch die Angst vorhanden ist die Sünde begangen zu haben ist sie nicht begangen.

Trotzdem ist es wichtig jetzt umzukehren, Vergebung abzunehmen, Buße zu tun und sich nicht in die Irre leiten zu lassen

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Es ist normal, Phasen der Trockenheit oder Leere im Glauben zu durchlaufen. In solchen Zeiten können wir manchmal das Gefühl haben, dass die Nähe Gottes uns fern ist, auch wenn er immer da ist. Vielleicht findest du es hilfreich, im Gebet zu bleiben, in der Bibel zu lesen oder mit einem geistlichen Mentor zu sprechen. Gib dir Zeit und sei geduldig. Es ist okay, diese Gefühle zu haben, und sie bedeuten nicht, dass du deinen Glauben verloren hast. Du bist nicht allein, und es gibt Hoffnung, dass diese Phase vorübergeht.

Mir persönlich geht es selbst gerade hundsmiserabel, weil mich ähnliche Befürchtungen plagen.

Doch, du musst dich einfach nur fragen: "Hast du dich bewusst vom Herrn abgewandt? Hast du in voller Bewusstsein und mit voller Absicht das Erlösungswerk Christi verworfen?

Wenn deine Antwort "Nein" lautet, dann bist du nicht abgefallen.

Was sein könnte, ist, dass du dich vielleicht aber versündigt hast, weswegen der Geist in dir jetzt so sehr gedämpft ist, dass du ihn nicht mehr wahrnimmst. In diesem Fall bete ohne Unterlass. Bleibe im Gespräch mit dem Herrn, auch wenn es sich so anfühlt, als würdest du ins Leere reden.

Eventuell rührt dein Unvermögen, Gott zu spüren aber auch von woanders her. Hast du womöglich den Gedanken, du dürftest Gott gar nicht mehr spüren, weil du seiner, warum auch immer, nicht mehr würdig bist?

Unser ehemaliger Prediger, der nun in Rente ist, hatte vor etlichen Jahren auch das Problem, dass er Gott von einem Tag auf den anderen nicht mehr wahrnahm. Er stellte sogar in Frage, ob er überhaupt noch gläubig ist, und ob der Heilige Geist überhaupt existierte (er hat seine Existenz aber nicht verneint), so leer fühlte er sich. Diese für ihn sehr schwierige Phase hielt monatelang an, doch der Herr holte ihn da wieder heraus.

Du musst, sofern es nicht schon längst wieder besser ist, jetzt unbedingt ausharren.

Gottes reichen Segen

David Hernandez In den USA und.,,, Brot und Wein"" auf deutsch jeweils auf Youtube zeigen dir Glauben schritte, denn Christen bekommen Leben aus dem Glauben und der Glaube fließt, wenn unser Herz nicht verkrampft ist sondern offen, dazu findest du in meinen letzten Kommentaren mehrfach ein Video von Brot und Wein, dass anhand vom Thema Geld mal erklärt wie sich das Herz öffnet

Auch empfehle ich dir die beiden Handbücher von Monika Flach

Handbuch für Überwinder besteht nur aus Bibelzitate, die man so systematisch wie nirgendwo sonst über sich selbst beten kann

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Hey 😊

Der christliche Glaube orientiert sich nicht am Gefühl, da Gefühle - wenn auch oft förderlich - täuschen können. Es heist:

Matthäus 28:20

"Siehe ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende"

und nicht: "Ich bin bei euch, wenn ihr mich fühlt"

lg 😊🙏🏼

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wir müssen werden, wie die Kinder!