Billiges Multimeter oder doch ein Oszilloskop für den Einstieg?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Vielleicht solltest Du Dich erst einmal grundlegend mit dem Thema "Meßtechnik" auseinandersetzen und dabei erfahren, was es für Meßgeräte gibt und für was sie eingesetzt werden. Und zum Thema "taugen die was", die man für 20EUR auf Amazon gibt: Wenn Du mal bemerkt hast, dass es Multimeter gibt, die mehrere hundert EUR kosten, sollte die Antwort klar sein: Für den professionellen Einsatz ein klares "NEIN" aber für den Einstieg in das Hobby Elektronik "JA". Und es kommt auch immer drauf an, was man messen will.

Ein Oszilloskop ist ein Meßgerät mit dem man Spannungsverläufe sichtbar macht und dabei sowohl die Amplitude als auch die Zeit sichtbar machen kann. Für einen Einstieg erst einmal völlig überzogen! Und beim Oszi kommt noch mit dazu, dass man schon ein Stück weit wissen muß wie man damit umgeht. Am leistungsstarken Gerät das Ding falsch eingesetzt, insbesondere mit der Masse, und Dir brennen die Meßleitungen schneller weg als Du schauen kannst. Daher erst einmal einfach mit einem günstigen Multimeter anfangen und mit dem Oszi solange warten, bis man das Multimeter beherrscht. Ansonsten zahlt man schnell viel Lehrgeld!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Berufliche Erfahrung

Bin über 40 Jahre Elektriker, ein Oszilluskop habe ich noch nie gebraucht. Für einen der mit Elektronik bastelt mag das eventull Sinnvoll sein.

Ein Multimeter solte dir reichen - die Preisunterschiede haben etwas mit der Genauigkeit zu tun.

Wenn Du nur ein wenig bastelst reicht eines für 20 €


xexes 
Beitragsersteller
 06.02.2022, 19:04

Wann würde man ein Oszill. benötigen?

0
stealthuser  06.02.2022, 19:15
@xexes

Wenn Du eine Frequenz oder eine Flankensteilheit abbilden möchtest.

Mal angenommen Du willst einen binären Zustand durch eine Spannung darstellen.

Und mal angenommen eine Spannung von 0 bis 0,8 v würden für Null stehen und eine Spannung von 1,8 bis 3 v würden für Eins stehen, dann wäre der Bereich dazwischen unbestimmt.

Wenn sich der Zustand auf Grund eines Events ändert, dann wäre der Übergang für einen gewissen Zeitraum unbestimmt.

Das ist aber blöd und man müsst ggf die Intervalle (Taktung) in denen der Zustand ausgewertet wird vergrößern.

Also der Zeitraum in dem sich der Zustand ändert bzw die Flankensteilheit lässt sich mit einem Osziloskop darstellen.

1

Für jemand, der sich viel mit Elektronik beschäftigt, sind im Endeffekt beide Messgeräte unerlässlich.

Ein Multimeter ist zunächst einmal die Grundausstattung - da Du mit einem oszi z.B. keine Strom und keinen Widerstand messen kannst.

Wenn Du ausschliesslich mit logischen Schaltungen arbeitest, wirst Du auch zukünftig kein oszi benötigen.

Dieses wird erst dann interessant, wenn Du mit analogen Schaltungen arbeiten willst (Niederfrequenz, Hochfrequenz mit Teiler etc.). Denn Dann muss man sich Kurven anschauen können.

Selbstverstänldich kann man ein OSzi auch bei digitalen Logikschalten verwenden. Dann "missbrauchst" du es aber im Endeffekt nur als Logiktester. Dafür kann man das Multimeter auch "misbrauchen".

Ich würde sagen: Fang mal an mit einem Multimeter. Vielleicht nich tunbedingt mit dem allerbilligsten. Schau Dich mal um nach der Firma FLUKE. Wenn Du ein günstiges Gerät von denen bekommst: Sofort kaufen.


xexes 
Beitragsersteller
 06.02.2022, 20:39

Fluke ist mir dann mit ~200€ etwas zu teuer

0

"taugen so 20€ Multimeter von Amazon etwas?"

Taugen hin, taugen her.

Es kommt vielmehr auf die Messmöglichkeiten an. Ein "Multimeter", das zwar eine hohe Auflösung hat und demzufolge auch sehr genau und teuer ist, kann unter umständen nur wenige Messmöglichkeiten bieten. Wo hingegen ein, weniger hoch auflösendes, günstigeres, Model, mehr Messmöglichkeiten bieten kann.

Als Newcomer und Durchschnittselektroniker würde auch ein günstiges Multimeter von Aldi erstmal völlig ausreichen. Warum muss ein Multimeter die Spannung bis zur 3. oder 4. Nachkommerstelle anzeigen können?