Bewerbungsgespräch jetzt absagen - Klug oder unvorteilhaft?
Durch eine Vermittlungsfirma wurde ich einer Firma vorgestellt. Sie wollen mich demnächst persönlich kennenlernen.
Der Vermittler teilte mir mit wo ungefähr die Arbeitsstelle ist (natürlich wollte er erst nicht die Adresse rausgeben, damit ich mich dort nicht selber bewerbe). Leider kam erst später raus wo genau die Arbeitsstelle ist.
Arbeitsweg hin und zurück beträgt knapp 3h, durch die ländlichere Lage und des ungünstigen Weges der Fahrlinie. Auch kommt diese Fahrlinie nicht häufig in der Stunde.
Ich wurde dort im Rechnungswesen vorgestellt, weil ich angeblich dort hinein passen würde.
Jetzt bekam ich eine Nachricht, dass dort fachliche Fragen zu meiner bisherigen Tätigkeit in der Finanzbuchhaltung gestellt werden.
Da in meinem Lebenslauf kein Wort von Finanzbuchhaltung steht und ich damit beruflich bisher nichts zu tun hatte, befürchte ich, dass hier nicht darauf geachtet wurde, ob ich tatsächlich zu der Stelle passe. Lediglich mein Interesse am Rechnungswesen ist korrekt, aber wenndann als Quereinsteigerin und nicht mit beruflichen Erfahrungen, die ich nie gemacht habe.
Ich weiß nicht ob ich das Gespräch absagen soll, weil die zwei Sachen mir kein gutes Gefühl geben, dass ich dort auf Dauer bestehen kann. Ich möchte weder die Zeit der Firma noch meine eigene vergeuden.
Selbst wenn ich absage, habe ich Angst, dass die Vermittlungsfirma mich nicht mehr bei Firmen vorstellen will, weil ich auf einmal einen Rückzieher mache, was aber verständlich wäre, weil die dann einen sehr schlechten Eindruck von mir haben.
Ich freue mich auf eure hilfreichen Antworten.
5 Antworten
Dieser gewerbliche Vermittler verdient eben nur etwas, wenn ein Arbeitsvertrag zustande kommt. Dem ist es egal, wie du dann zur Arbeit kommst. Und er bietet eben die Leute an, die ihm zur Verfügung stehen. Dass jemand zu 100 % dem Anforderungsprofil entspricht, ist eher die AUSNAHME
Das habe ich vermutet. Leider war auch das persönliche Gespräch mit ihm nicht professionell, er hat mir was unterstellt und mir zu persönliche Fragen gestellt.
Wenn die Firma dann im Gespräch erfährt, dass ich nie in der Finanzbuchhaltung tätig war, das wird denen nicht gefallen.
1 1/2 Stunden Arbeitsweg wäre für mich inakzeptabel.
Das würd ich der Leihfirma auch direkt so sagen.
Das hatte ich nämlich schonmal, und es war ein Alptraum:
Um 3:40 aufstehen, mich anziehen, 0,7km zum Zug rennen, dann auch noch umsteigen Wartezeit 40 Minuten, und dann noch 1 Kilometer zur Firma rennen, damit ich ja rechtzeitig um 6 Uhr da bin.
Und beim Rückweg dasselbe. Zu Hause erst um 17:40Uhr.
Das hielt ich nur gut 1 Jahr durch. Doch meine Krankentage wurden immer mehr und meine Arbeitsleistung litt darunter, bis ich schließlich gekündigt wurde.
MACH DAS NICHT! Sag der Leihfirma, dass diese Entfernung inakzeptabel ist, und du etwas haben willst, wo pro Richtung maximal ne 3/4 Stunde brauchst.
Durch die Angst arbeitslos zu werden, und vom Arbeitsamt von Jobvorschlägen genervt zu werden, und eben dann sanktioniert zu werden. Vor Allem aber das Geld.
Aber die Arbeit selbst, war genau perfekt auf mich zugeschnitten, sonst hätt ich ja sofort aufgehört.
Die gleiche Angst habe ich auch. Deswegen habe ich mich auf seine Überzeugunstaktik leider eingelassen. :(
Überzeugungstaktik eingelassen? Warum denn das jetzt auf einmal? Ich dachte, es wär klar, dass du der Leihfirma sagen sollst, dass diese Streckenlänge inakzeptabel ist.
Der Ansprechpartner ist diese Woche nicht mehr da, ich kann es erst nächsten Montag ansprechen und am Tag darauf ist schon das Gespräch. Er hat mich, bevor die Adresse mir bekannt gegeben wurde, von der Stelle "überzeugt", weil die angeblich gut erreichbar wäre und der Fahrtweg auch nicht so lang ist aus seiner Sicht.
Wenn schon der Arbeitsweg nicht passt, dann würde ich mit dieser Begründung dankend absagen.
Dem Vermittler würde ich das auch sagen...dass ein Arbeitsweg mit einer Fahrtzeit von einfach mehr als 90 Minuten untragbar ist. Ich gehe dabei davon aus, dass du (noch) keinen PKW hast?
Richtig. Und das weiß er. Natürlich auch meine Adresse und mit Google Maps kann man sich auch den Fahrtweg damit errechnen. Aber ich denke, ihm ist das egal wie lange man braucht.
Ich würde das Unternehmen vielleicht telefonisch kontaktieren. Nicht du, sonders der Recruiter hat den Bock gebaut. Die müssen ja auch ihre Quoten erfüllen.. Aber vielleicht ist ja Homeoffice möglich, und eine vernünftige Einarbeitung? Das würde ich aber wie gesagt, telefonisch abklären. Du kannst ja sagen, du möchtest da niemandem unnötig Arbeit machen, und rufst deshalb im Vorfeld an.
Dein Vorschlag klingt gut. Kriege ich nicht Ärger von der Vermittlungsfirma, wenn ich die Firma selbst diesbezüglich kontaktiere? Möchte nicht dafür bestraft werden und nichts schlimmes riskieren. Die kriegen das dann bestimmt raus, dass ich mit der Firma gesprochen habe. :/
Das war doch sicherlich ein Recruiter, oder nicht? Die neue Firma hat doch auch den Termin mit dir abgemacht.. Mit denen sprichst du ja auch. Oder geht es um einen Leiharbeiterjob?
Wäre dann über die Leihfirma angestellt, ja. Erst nach 6 Monaten würde eine Übernahme besprochen werden.
Dieses Vermittlungsding kann jeder eröffnen. Du auch, sofort. Dafür braucht es keine Qualifikation, kein Fachwissen, gar nichts. Und das merkt man, die sehen nur ihre Prämien.
Im Übrigen wimmelt der Markt von diesen Leuten, da findest Du heute noch einen neuen, denn -> Prämien.
Das Gefühl habe ich auch. Er hat mich regelrecht versucht zu überzeugen, dass er mich dort vorstellen kann. Die Taktiken sind leider erst im Nachhinein klar gewesen.
Klingt horror! Ich hoffe deine jetzige Lage ist besser.
Ich müsste 5 Uhr losmachen um 6:30 Uhr dort zu sein. Bei dem Fahrtweg sind nichtmal die Verspätungen mit eingerechnet. Wie kann man überhaupt solche lange Fahrten auf Dauer aushalten?