Beweisen Mathe wie kommt man zur Lösung?

2 Antworten

Da hilft wirklich nur üben üben üben. Beweisen kann man tatsächlich lernen, diese Erfahrung durfte ich selbst auch im Studium machen.

Mir ging es in der Schule häufig wie dir. Rechenverfahren und deren Anwendungen habe ich leicht erfasst. Gleichungen lösen, Nullstellen finden, Ableitungen anwenden, Kurvendiskussion, alles kein Problem. Auch vollständige Induktion fiel mir noch leicht, da es sich da immer um das selbe drehte. Bei der Integralrechnung wurde es spätestens beim substituieren schwierig, und beim Grenzwerte finden war es dann mit der Selbständigkeit ganz aus. Es hat im Abi trotzdem für 11 Punkte gereicht, aber ich war sehr verunsichert was meine mathematischen Fähigkeiten betraf.

Daher habe ich auch nicht mein Lieblingsfach Mathematik als Studienfach gewählt, sondern Informatik. Und am Anfang habe ich auch da große Probleme gehabt. Den Stoff habe ich verstanden, aber bei fast jedem Übungsblatt bin ich gescheitert und mußte es abschreiben. Glücklicherweise konnte ich wenigstens die Beweise/Folgerungen meiner Kommolitonen nachvollziehen, so dass ich wenigstens verstanden habe was ich abgeschrieben habe.

Mit dem immer wieder und immer wieder üben wurde es aber besser. Und tatsächlich hatte ich im Vordiplom wenig Probleme, die Matheklausuren zu bestehen. Es hat mir sogar soviel Spaß gemacht dass ich dann doch zu Mathe gewechselt habe und es hat sich ausgezahlt.

Lange Rede kurzer Sinn: So viel verschiedene Aufgaben durchrechnen wie möglich. Keine Scheu davor haben die Lösung 1000mal nicht zu können und nachlesen zu müssen. Immer wieder und wieder und wieder. Nur so prägt sich das ein und man kommt später selbst zu Lösungen. Die Wenigsten sind halt als Genie wie Gauß, Euler, Chauchy, Weierstraß, Hilbert oder Gödel geboren.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Dipl.Math.

Da gibts auch nicht wirklich ein pauschales Rezept. Ein guter Hinweis ist eventuell: wenn man beweisen soll, dass „für alle“ etwas gilt bietet sich entweder vollständige Induktion an oder ein Beweis durch Widerspruch. Der bietet sich auch an, wenn man zeigen soll, dass es „keines gibt“ mit einer Bedingung.

Ansonsten hilft nur scharf nachdenken und irgendwann eine gute Idee haben.