Bewältigung von Fernbeziehungen?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Unsere Fernbeziehung ging mehr als 2 Jahre über eine Distanz von 700 Kilometern und trotzdem haben wir uns fast jedes Wochenende gesehen.

Am Wochenende saß einer von uns meistens im Flieger oder wir waren mit dem Zug unterwegs oder haben uns irgendwo in der Mitte getroffen.

Da war keine Zeit mehr für andere Dinge, aber wir hatten den festen Willen dieser Beziehung alles unterzuordnen. Man vernachlässigt dabei zwangsläufig auch Freunde und Hobbys.

Außerdem gehören zu einer Fernbeziehung unbedingtes Vertrauen, Disziplin und Ehrlichkeit, sonst wird das alles nichts.

Die Anforderungen sind also sehr hoch, insbesondere bei längerer Dauer, aber wir waren offenbar zäh genug und letztendlich erfolgreich, denn wir sind inzwischen seit einigen Jahren verheiratet.


allesgut401 
Fragesteller
 13.05.2024, 16:48

Wow, das ist ein schönes Ergebnis der Liebe🥹

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Sich über längere Zeiträume nicht zu sehen, etwa wenn beide an entgegengesetzten Ecken Deutschlands oder gar in verschiedenen Ländern leben, stellt die Liebe durchaus auf die Probe. Deshalb solltest du um folgende Hindernisse einer Fernbeziehung wissen:

  • Die emotionale Bindung lässt sich über digitale Medien nicht so einfach aufrechterhalten. Neben dem Risiko, dass ihr euch irgendwann nur noch über Fakten austauscht und die Gefühle aus den Augen verliert, ist die Kommunikation über WhatsApp und Co. auch ein guter Nährboden für Missverständnisse. Es ersetzt NIEMALS die wirklich, körperliche Bindung und den Kontakt zum Menschen selber ! Gespräche, Mimik, Tonlage und die Stimme - das kann und wird nie WhatsApp & Co, ersetzen können.
  • Wer sich nur selten sieht, stellt oft hohe Erwartungen an die gemeinsame Zeit. Wenn dann etwas nicht läuft, wie geplant, sorgt das schnell für angespannte Stimmung oder Streits. Dazu kommt, dass eine Fernbeziehung oft mit viel Planungsaufwand und finanziellen Kosten verbunden ist, denn die regelmäßigen Besuche über weite Strecken kosten einfach Geld.
  • Eine dritte große Herausforderung ist der fehlende gemeinsame Alltag. Den Partner auch im Alltag um sich zu haben, schafft eine enge Verbindung zueinander und hilft dabei, sich mit allen Ecken und Kanten kennenzulernen.

Die meisten "Fernbeziehungen" die ich kenne, sind später zerbrochen oder man hat andere Partner gefunden und sich einfach "auseinandergelebt".

Leider ging es auch bei mir so. Uns trennten ca. 250km.

Meine Freundin fehlte, das alltägliche abendliche Zusammensein, etwas in der Woche miteinander unternehmen, planen, kurz einkaufen gehen....alles das wurde anfangs auf die kurze Zeit des Wochenendes verlegt.

Da ich noch ein Haus zu betreuen hatte, konnte ich hin und wieder nicht zu ihr, was dann auch wieder "gewisse Spannungen" zw. uns brachte. Man darf auch die Entfernung nicht unterschätzen, bei uns waren das 300km.

Es ist dann auch immer (da muß man ehrlich sein) eine finanzielle Frage und Sache, die man da nicht immer einfach vom Tisch fegen kann.

Aber letztendlich ersetzte das nicht die reale, zwischenmenschliche Beziehung. So wie man sich das tägliche Zusammenkommen wünscht und (ich zumindest) haben möchte - woran es dann zerbrach.

Ich habe später erst mit 25 Jahren eine richtige Freundin kennengelernt, die dann auch in meiner unmittelbaren Nähe wohnte.


allesgut401 
Fragesteller
 13.05.2024, 16:45

Vielen Dank für deinen Beitrag! Du hast das meiste gesagt, was mir schon durch den Kopf ging

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Manchmal sind sie ein notwendiges Übel. Ich hatte 3 Jahre lang eine Fernbeziehung über 600 km, dann weitere 3 Jahre eine Wochenendbeziehung. Es geht, wenn man trotzdem in Kontakt bleibt (und damit meine ich emotionalen Kontakt, nicht Smalltalk). Ich konnte es die meiste Zeit gut aushalten, am Anfang wars aber schwer.


allesgut401 
Fragesteller
 13.05.2024, 16:46

hmm das kann ich mir vorstellen, aber was ist eine Wochenendbeziehung bitte?

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AtropaBella  13.05.2024, 17:13
@allesgut401

Wir haben in einer Wohnung gewohnt, aber er war immer nur am Wochenende daheim und hat unter der Woche woanders gelebt.

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Wenn man sich eben schon so kennenlernt und sich gegenseitig vertraut & alles andere passt ist es eine gute Sache. Allerdings sollte das langfristige Ziel meiner Meinung nach schon sein, zusammen zu ziehen.

Habe eine 2 Jährige gehabt. Diese war alles andere als schön, lag aber wahrscheinlich einfach am falschen Partner. Eine fern Beziehung kann gut funktionieren wenn beide es wirklich wollen und reif genug sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung