Beurteile, ob es durch eine Gleichsetzung von römischen und germanischen Göttern zu einer Verschmelzung der beiden Kulturen gekommen wäre?

3 Antworten

Klar. Die Römer haben gerne Götter übernommen. Mysterienkulte waren bei denen ein netter Zeitvertreib. Die Ägyptische Mythologie war bei denen sehr trendy. Nur die neumodische Christensekte war ihnen zweifelhaft und aufrührerisch. Anscheinend waren den Römern die nordische Götterwelt nicht bekannt. Nördlich der Alpen gab es nichts Schriftliches.


hipparchos  13.11.2021, 21:50

Schriftliches in Form von Büchern gab es auch im alten Rom noch nicht. Eine Schrift wiederum hatten die germanischen Stämme in Form der Runen allerdings auch schon.

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UbuRoi  13.11.2021, 21:53
@hipparchos

Stimmt. An die alten Griechen kamen die Römer (Senecca, Caesar, Ovid, Apuleius...) nicht ran und vor allem nicht an die Ritzereien in germanischen Artefakten.

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ArnoldBentheim  13.11.2021, 21:54
@hipparchos
Schriftliches in Form von Büchern gab es auch im alten Rom noch nicht.

Doch, das gab es: Bücher in Form von Rollen und seit der Spätantike auch Bücher, ungefähr so wie wir sie kennen.

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UbuRoi  13.11.2021, 22:49
@hipparchos

Bücher gab es schon tausend Jahre vor Gutenberg. Sie wurden mit der Hand geschrieben. Vor allem von Mönchen seit der Spätantike.

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ArnoldBentheim  13.11.2021, 22:57
@hipparchos
Ja klar, Schriftrollen. Aber den Buchdruck gibt es bekanntlich erst seit Gutenberg.

Dir ist also nicht bekannt, dass die Römer und auch das Mittelalter zuerst Schriftrollen, dann auch Bücher handschriftlich verfasst und vervielfältigt haben? Nun, jetzt weißt du es.

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hipparchos  16.11.2021, 12:29
@ArnoldBentheim

Ich schrieb ganz bewusst vom Buchdruck. Dass vorher Schriftrollen gesammelt wurden, ist jedem bekannt, ebenso dass, sofern dies finanzierbar war, manchmal auch zu "Büchern" zusammengestellt wurden. Da das aber extrem aufwändig und teuer war, wurden vor Gutenberg nur wenige "Bücher" produziert und die meisten sind entsprechend auch verloren gegangen. Dasselbe gilt natürlich für ungebundene Schriftrollen. Beim Brand der Bibliothek von Alexandria z. B. ist ein Großteil des antiken Wissens vernichtet worden.

Erst der Buchdruck hat die massenweise Verbreitung von Wissen (aber leider auch Propaganda) möglich gemacht und war eine der Kardinalursachen für den plötzlichen Aufstieg des Abendlands, den wir als "Beginn der Neuzeit" in den Geschichtsbüchern wiederfinden. Durch die Möglichkeit der schnellen Vervielfältigung von Büchern wurde zudem abgesichert, dass Wissen nicht so einfach verloren ging. Waren zuvor Bücher oftmals nur an bestimmten Universitäten verfügbar und viele von ihnen sogar Unikate, so konnten sie sich erst durch die Erfindung des Buchdrucks über alle Universitäten verbreiten und dem Aufstieg der neuzeitlichen Wissenschaften und Technik sowie dem damit verbundenen Siegeszug des Abendlandes über die Welt den Boden bereiten.

Nun, jetzt haste was dazu gelernt.

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UbuRoi  16.11.2021, 13:49
@hipparchos

Bücher waren hauptsächlich in Klöstern verfügbar, weil dort die Mönche die Bücher handschriftlich kopierten. Unis waren selten und gingen meistens aus Klosterschulen hervor.

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ArnoldBentheim  13.11.2021, 21:50
Die Römer haben gerne Götter übernommen.

Sehr richtig!

Nördlich der Alpen gab es nichts Schriftliches.

Doch: in Gallien, Germanien und Britannien.

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UbuRoi  13.11.2021, 22:01
@ArnoldBentheim

Echt? Schriftliches rechts vom Rhein und nördlich der Donau. Kannst du mir eine Quelle nennen? Ich bin schon lange auf der Suche. Aber bitte vor 300 n.Chr.

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ArnoldBentheim  13.11.2021, 22:17
@UbuRoi

Ich zitiere mal, was du geschrieben hast:

  • Nördlich der Alpen gab es nichts Schriftliches.
  • Schriftliches rechts vom Rhein und nördlich der Donau.

Hoffentlich merkst du die Unterschiede. Was willst du denn jetzt genau aussagen?

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ArnoldBentheim  13.11.2021, 22:20
@UbuRoi
Ich bezog mich auf die Zeit vor den römischen Eroberungen.

Es wäre sinnvoll, sich immer möglichst klar und unmissverständlich auszudrücken.

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UbuRoi  13.11.2021, 22:26
@ArnoldBentheim

Verzeihung. Es gab schon Schrift im Osten und Süden von Latium bevor Rom sich ausbreitete. Nur nördlich der Alpen nicht. Außer Runenritzereien auf Werkzeugen, Waffen und sonstigen Gegenständen, was die Neonazis immer als immenses großes literarisches Schriftgut bezeichnen.

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ArnoldBentheim  13.11.2021, 22:33
@UbuRoi
Verzeihung. Es gab schon Schrift im Osten und Süden von Latium bevor Rom sich ausbreitete. Nur nördlich der Alpen nicht.

Du verlierst dich in völlig falschen Zeiten, die mit der Fragestellung nicht das Geringste zu tun haben!

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UbuRoi  13.11.2021, 22:38
@ArnoldBentheim

Ich habe versucht zu erklären, dass sich aufgrund nicht vorhandenem Schriftgutes den Römern die nordischen Gottheiten verschlossen blieben. Oder kommen beim Tacitus die Gottheiten vor? Vielleicht doch? Die Römer schätzten die blonden Haare der gallischen und rätischen Frauen für Perücken für reiche römischen Patrizierinnen. Und auch die Männer als Bluthundeführer.

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ArnoldBentheim  13.11.2021, 22:55
@UbuRoi
Ich habe versucht zu erklären, dass sich aufgrund nicht vorhandenem Schriftgutes den Römern die nordischen Gottheiten verschlossen blieben.

Deine vermeintlichen Erklärungsversuche waren unzureichend.

Und was "die nordischen Gottheiten" angeht: in ihren germanischen Provinzen und auch mit den Germanen der sog. Germania Magna hatten die Römer enge Kontakte mit vielen Germanen. Nicht wenige haben im Laufe der Jahrhunderte römischer Herrschaft in der römischen Armee gedient. Daher waren den Römern viele germanische Kulte vertraut.

Wenn die Römer "die nordischen Gottheiten" nicht kannten, so bedeutet das, dass auch den Germanen, die in Kontakt zu den Römern standen, diese Gottheiten, die wir erst aus Quellen des frühen Mittelalters und späterer Überlieferung rekonstruieren können, nicht allgemein bekannt waren. Die Germanen, soweit wir das wissen können, hatten keine homogene Götterwelt, sondern besaßen sehr differenzierte religiöse Vorstellungen und Kulte.

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UbuRoi  13.11.2021, 23:02
@ArnoldBentheim

Und die Römer haben der Einfachheit halber den nordischen Gottheiten eine vergleichbare römische übergestülpt.

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Germanische Bräuche finden wir heute überall in Festen wie Weihnachten und Ostern

Zumindest hat es bei " GOOD OF WAR " funktioniert, KRATOS hat erst die griechischen und römischen Götter ausgelöscht und dann die ASEN.