Betrug bei DHL Deutsche Post & Co bei Ware aus China?
Ja, dies ist eine etwas provokante Frage. Allerdings stelle ich Sie nicht ohne Grund. Da ich häufiger in China kaufe (immer unter 22€ ) - was mittlerweile ja schon viele hier in Deutschland tun, dank Websites wie Ebay und Aliexpress - komme ich nicht umhin, ziemlich üble Erfahrungen bei der Lieferung von bestellten Artikeln aus China gemacht zu haben.
Just in den letzten beiden Monaten 4x keine Ware erhalten: 3x mal bei DHL, 1x bei DPD. Das sind knapp 50% meiner Bestellungen. Davon bekam ich 2x einen Brief von DHL, daß die Ware beim Zoll liegt (und laut Schreiben dort nicht angemeldet werden konnte). Beim ersten mal habe ich die Ware retourniert da ich weder Lust hatte dem Angebot von Deutsche Post zu folgen und 28,50€ Service Gebühr für die Verzollung zu zahlen noch Zeit und Aufwand investieren wollte für mal eben 70 km hin und zurück nach Köln für Ware im Wert von 15 Euro. Beim zweiten mal folgte ich einer Empfehlung aus dem Netz, sich über die im Schreiben angegebene Email-Adresse mit dem Zoll in Verbindung zu setzen um dort den nötigen Zahlungsbeleg einzureichen - was auch prima klappte da man mir kurz darauf mitteilte, daß die Ware nun durch DHL zugestellt werde. Doch angekommen ist die Ware immer noch nicht - nach 3 Wochen! Auch die retournierte Ware im ersten Fall kam beim Verkäufer nie an. Bei der dritten Sendung ist einfach gar nichts angekommen, hat DHL wohl "übersehen".
Service Hotline angerufen - wie man sich denken kann, nichts gebracht. Bei DPD ist ebenfalls eine Sendung, im Depot in Erftstadt "verloren gegangen" wie man mir telefonisch mitteilte.
Was die meisten Käufer nun machen ist logisch: dem Verkäufer in China die Schuld in die Schuhe schieben und Geld zurück kassieren (geht ja dank Paypal Käuferschutz bzw. Aliexpress Liefergarantie völlig ohne Probleme).
Nur, wenn man häufiger bei einem Verkäufer bestellt und weiß, daß er die Ware tatsächlich verschickt - im o.g. zweiten Fall habe ich vom Zoll ein Foto von der Ware erhalten und jedesmal erhielt ich auch eine authentische Tracking ID - dann liegt es eindeutig nicht am Verkäufer sondern an Deutsche Post / DHL bzw. DPD.
Schaut man sich mal die Bewertungen chinesischer Verkäufer an so fällt auf, daß ein großer Prozentsatz der Ware in DE nie ankommt.
Hier drängt sich der Verdacht regelrecht auf, daß Deutsche Post / DHL / DPD die Einfachheit des "Geld zurück" Prozesses bei Ebay und Aliexpress ausnutzt und die Sendungen einfach nicht zustellt weil diese - wie man z.B. auf paketda nachlesen, oder sich auch ganz einfach selbst klar machen kann - bei diesen Sendungen Verluste machen. Ein Brief für unter 1€ von China nach hier oder ein Paket für 3 Euro, das kann auch bei der besten Logistik keinen Gewinn bringen.
Das Problem ist nur, daß für diesen Betrug Kunde bzw. Verkäufer zahlen müssen da es - in der Praxis - keinerlei Möglichkeit gibt doch noch an seine Ware ranzukommen. Was mit der Ware passiert ist außerdem unklar, sie landet weder beim Kunden noch beim Verkäufer.
5 Antworten
Hallo,
ich bestelle oft bei aliexpress und komme zur gleichen Einschätzung. Bei mir sind auch schon so einige Päckchen aus China nicht angekommen. Meistens war es noch nichtmal ein Problem beim Zoll. Die chinesischen Verkäufer sind in der Regel sehr hilfsbereit (auch wenn die Sprachbarrieren manchmal etwas stören) und über die Sendungsverfolgung läßt sich herausfinden wo was hängen bleibt. Bis dato trat auch bei mir das ominöse Verschwinden immer nur in Deutschland auf. Und ich glaube kaum, daß es in Deutschland mehr Diebe gibt als in Polen, Niederlande oder sonstwo. Deshalb tippe ich auch auf Unterschlagung. Einerseits kann ich DHL verstehen. Als Unternehmer würde ich auch keine vertraglich aufgezwungenen Verluste machen wollen. Aber die Lösung kann nicht sein, daß man Versender und Empfänger zahlen läßt oder vergrault indem man die Ware unterschlägt. Sowas ist kriminell und geht gar nicht.
Du darfst nicht nachgeben Ottmar, lass dich durch sowas nicht abschrecken, es gibt immer Mittel und Wege. Schau dir an welche Versandoptionen die Verkäufer noch anbieten. Am besten solche mit vollständigem Tracking oder versicherter Versand. Es gibt noch weitere Möglichkeiten.
Viele Grüße :-)
o.w.a.
Hallo,
aus aktuellem Anlass: zu einer meiner Sendungen ist es mir gelungen Infos zu erhalten. Ich hatte es zuletzt auch über die Mail an den Zoll versucht. Der Zoll hatte auch bei mir durchgewunken und mir schriftlich mitgeteilt, daß die Sendung zur Zustellung an mich übergeben wurde. War sogar ein Stempel von der Post auf dem Beleg, daß die Sendung abgeholt wurde.
Doch nun das Unglaubliche (was ich NUR über die Hotline in Erfahrung bringen konnte): DHL hat das Päckchen einfach an den Absender zurückgeschickt - noch nicht mal irgendeine Mitteilung dazu und OHNE, daß ich die Annahme (wie unter Punkt 3 im Schreiben von DHL angegeben) jemals verweigert hätte!!!
Die Dame am Telefon wiederholte bloss ständig: Sie haben die Wahl zischen Abholung (also 40 km x2) oder 28,50 Euro Servicegebühr. Die Tatsache, daß ich den Service nicht in Anspruch genommen habe und den Zoll selbst um die Verzollung gebeten habe wird komplett ignoriert.
Also halten wir mal ganz deutlich fest:
DHL zwingt seinen Kunden (zumindest denen, die nicht in der Nähe vom Zoll wohnen) die Service Gebühr von 28,50€ auf. Eine andere Möglichkeit (außer der Selbstabholung) wird von DHL Deutsche Post kategorisch ausgeschlossen. Daß die Rücksendung über tausende Kilometer nach China - sofern Sie überhaupt tatsächlich erfolgt ist - bei weitem viel kostspieliger und aufwendiger ist als die simple Zustellung dürfte jedem klar sein. Aber nein, DHL unterstreicht damit nochmal, daß man gefälligst die 28,50€ Service Gebühr zu zahlen hat ansonsten erhält man seine Ware (Kaufwert in dem Fall 15 Euro) nicht.
Viele Grüße
o.w.a.
danke für diese Info. Zwar konnte ich zu meinen Sendungen keinerlei Informationen über die DHL Hotline herausbekommen aber das würde Sinn ergeben. Auch wird man davon ausgehen können, daß DHL die Sendungen nicht zurück an den Absender verschickt da der erhoffte Bonus von 28,50 dann ausbleiben würde und außerdem zusätzliche Kosten für den Rückversand entstehen würden. Wenn dann nichts ankommt so müßte dann der Verkäufer einen Nachforschungsantrag stellen was praktisch vollkommen aussichtslos wäre bei solchen kleinen Sendungen, alleine schon die sprachlichen Hürden... DHL ist dann aus dem Schneider.
ganz klar, da stimmen wir überein, das kommt einer Unterschlagung gleich. Vielleicht sollte sich mal das Kartellamt drum kümmern, oder wer auch immer für solche Angelegenheiten zuständig ist.
ich schließe dann hiermit das Thema ab und markiere Ihre Antwort als beste Antwort. Danke nochmal!
Ich weiß, teils aus eigener Erfahrung, dass DHL und die Post sehr sehr aufmerksam sind, was Diebstahl angeht. Aus diesem Grund glaube ich nicht, dass es in Deutschland verloren gegangen ist.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Konzern wie DHL kriminelle Geschäfte auf so eine durchschaubare Weise betreiben würde.
Hallo l3487171, Text gelesen? Es geht sich hier um die Frage ob DHL & Co Ware absichtlich nicht zustellt, um von Käufen in China abzuschrecken da diese kleinen Sendungen dem Unternehmen keinen Gewinn sondern eher Verluste bringen. Man will sich offenbar nicht an - wahrscheinlich schon länger - geltende Verträge halten, will aber auch gleichzeitig keinen Vertragsbruch begehen (also z.B. mit China Post, SF Express etc). Stattdessen nutzt man Schlupflöcher. Wenn die Ware nicht zugestellt wird steht aufgrund unvollständigen Trackings, ungenügendem Service (wie gesagt, man ruft bei DHL oder DPD an und bekommt KEINERLEI nützliche Auskunft) und der Tatsache, daß die meisten Kunden beim Verkäufer sehr einfach die Rückzahlung der gezahlten Beträge einfordern können, dem Betrug Tür und Tor offen.
Und ja, jede meiner 4 Sendungen ist in Deutschland, 3x in Köln und einmal in Erftstadt plötzlich "verloren gegangen". Von Diebstahl hatte ich nicht direkt geschrieben, es wäre EINE Möglichkeit. Für viel wahrscheinlicher halte ich hier ganz einfach Unterschlagung. Was mit der Ware passiert weiß ich nicht. Gehe mal davon aus, daß die nach ein paar Monaten - wenn sich die Wogen geglättet haben - einfach "entsorgt" wird.
Eine systematische Unterschlagung lässt sich mit statistischen Mitteln sehr leicht nachweisen.
Das meinte ich mit dem zweiten Hinweis: Es wäre leicht durchschaubar. Nein ich glaube das nicht. Eine Versicherung würde einen systematischen Betrug sehr schnell aufdecken.
Schau mal! Wie viele Personen dann darin verwickelt wären. Und keine ist bisher an die Öffentlichkeit gegangen.
mit was für Mitteln und von wem? Wo kein Kläger da kein Richter. Wie gesagt, man findet haufenweise Beweise, daß Ware aus China in DE nicht zugestellt wird (Stichwort Bewertungen, Postings im Internet). Paketda z.B. jeden Tag Dutzende Beschwerden. Doch kaum jemand macht sich die Mühe, das genauer zu recherchieren denn wie gesagt: es ist viel einfacher das Geld vom jeweiligen Verkäufer zurück zu fordern. Und genau dazu wird auch leider überall geraten. Wie sagt Trump doch immer: China ist Schuld.
Ja, gute Frage, wie viele Personen wären darin verwickelt. Wenn die linke Hand nicht weiß was die rechte tut ... jeder hat seine Aufgabe und ist damit meistens auch schon gut bedient. Müßte man alles sehr genau unter die Lupe nehmen. Kostet aber Zeit und Geld. Und es müssen sich erstmal genügend "Opfer" finden. Bei *bekannt gewordenen* "Einzelfällen" hier und da passiert sowie nichts. Dunkelziffer dürfte aber potentiell hoch sein. Auch bei den Bewertungen sind 3% negativ nicht aussagefähig genug. Viele geben erst gar keine Bewertung ab weil sie ihr Geld zurück bekommen haben oder zwar das Problem erkannt haben, jedoch keine Chance auf Lösung sehen. Ich schätze von den kleinen Warensendungen aus China nach Deutschland kommen ca. 20% oder mehr nicht an. Bei mir alleine schon 50% (unterschiedliche Verkäufer, authentische Sendungsnummer, Ort des Verschwindens immer DE).
Wenn Versicherungen oder Paypal bezahlen müssen, dann haben die doch auch einen Überblick über die Fälle, mit Absender, Empfänger, Ort des Verschwindens, Uhrzeit und vielen anderen Parametern. Und die hätten doch ein Interesse daran, nicht bezahlen zu müssen. Eine einfache Datenanalyse würde aufdecken, wenn es eine Systematik gibt.
Nicht Paypal oder Versicherungen müssen zahlen, das ist es ja. Sondern der Verkäufer in China! Dem wird der entsprechende Betrag vom Konto abgebucht.
Einen Verkäufer kenne ich inzwischen ganz gut, habe ihn beim ersten mal zahlen lassen. Doch zuletzt hatte ich vom Zoll sogar ein Foto von der Ware, den Verkäufer dann schon wieder zu belangen wäre einfach nicht fair. Nehme es diesmal auf meine Kappe. DHL hat *vorerst* gewonnen, bestelle erstmal nicht mehr. Bis eine Lösung gefunden ist.
auch hier, Diebstahl ist nicht unbedingt das Thema. Unterschlagung schon eher.
Warum beschwerst du dich nicht beim Verkäufer? Der muss doch dafür sorgen dass du die Ware bekommst.
Gibt den Verkaeufer doch mal folgende Tipps:
Rechnung schreiben mit:
- Name & Adresse vom Verkäufer
- Deinen Namen & Adresse
- Korrekte Warenbezeichnung
- Zolltarifnummer
- Richtiger, echter Warenwert
- Link zur Seite wo gekauft wurde
- Rechnung AUSSEN an der Sendung anbringen mit Vermerk 'für Zoll'
- Sendung als 'Warensendung' deklarieren
Jetzt ist die Chance sehr hoch das die Sendung zugestellt wird.
das ist ja alles schön und gut was Sie schreiben, hat aber nichts mit der Thematik zu tun. Bitte schon den Text lesen, bei allen genannten Fällen handelte es sich nicht (mehr) um Zoll Probleme.
Also diese Antwort kommt sehr sehr spät. (4 Jahre später).
Bis dahin sind bestimmt die ganzen AliExpress-Erfahrungen gemischt.
Also ich habe mehr als 50 Bestellungen bei AliExpress durchgeführt. Alle Bestellungen bis auf 3 sind bisjetzt immer angekommen. Falls ein Paket nach 2 Monaten nicht ankommen sofort einen Streitfall öffnen, bevor der Schutz abläuft. Dann die ganze Situation schildern und Beweisaufnahmen machen von den jeweiligen Verfolgungswebsites. AliExpress wird sich dann darum kümmern und dir den Preis zurückerstatten. Ich habe bisjetzt immer mein Geld zurückbekommen.
hey, vielleicht ist der zusteller auch einfach nur genervt. ich kenne einen fall da hat der bote ständig china päckchen unterwegs aus dem fahrzeug ins feld geschmissen. hat lange gedauert bis die rausgekriegt haben was passiert war, irgendwqann hat der bauer eins mitgenommen zum fundbüro.... scheiss arbeit, scheiss bezahlung und bei so undurchsichtiger sendungsverfolgung wie bei china päckchen ....
muss natürlich bei dir nicht so sein aber hört sich in die richtung an
grüssle
lars
gut, daß sich weitere Stimmen zu Wort melden. Keine Frage, wenn man es mit Verkäufern zu tun hat die Tracking IDs fälschen oder einfach nicht liefern dann darf und muß man denen auch die Schuld geben und sein Geld zurück fordern.
Hat man es allerdings mit seriösen Händlern zu tun - die übrigens nicht nur Chinesen sondern in erster Linie Menschen genauso wie wir sind - dann darf man einfach nicht hingehen und sagen, ok, es kam nichts an, ich hole mir mein Geld beim Verkäufer zurück. Dann unterstützt man im Prinzip nur diejenigen, die die Probleme verursacht und mit genau dieser Reaktion gerechnet haben.
Danke, daß Sie mir Mut machen. Ich überlege es mir nochmal mit den Bestellungen in China. Es ist ja genau das was DHL & Co sich erhoffen, daß man einfach nicht mehr in China kauft. Allerdings weiß ich nicht ob "meine" Verkäufer die erwähnten Versand Optionen anbieten... mal sehen