Ich will beten, aber mein Vater erlaubt es nicht. Ab wie viel Jahren kann ich entscheiden, ob ich beten will oder nicht?

10 Antworten

Zum einen ist es fragwürdig, beten zu verbieten, gleichzeitig musst du ja nicht laut beten. Morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Einschlafen ein Vaterunser im Kopf, Hände falten sollte auch kein Problem sein, deine Eltern sind ja wahrscheinlich noch nicht bei dir dann. Und selbst wenn, dann halt nur im Kopf. Und zwischendrin, wenn man beten will, empfiehlt sich sowieso ein ruhiger Ort, alleine in deinem Zimmer oder so. Da kannst du auch frei mit Gott reden, wichtig ist nur das Amen am Ende. Du kannst prinzipiell sowieso immer Beten, auch beim Waldspaziergang oder sonst wann. Es kann sich auch nur um einen Satz handeln, eine kurze Bitte, ein kurzes Danke. Eine gewisse Form bedarf es dazu also nicht- die gibt es, keine Frage und es ist sicherlich nicht verkehrt, zB zu knien und Hände zu falten etc, wo das möglich ist. Gott sieht und hört aber alles und ist immer für dich da. Durch Jesus hat er uns seine bedingungslose Liebe und Vergebung kundgetan. Das heißt natürlich nicht, dass du nun frei sündigen kannst. Aber wenn du recht glaubst und dich recht anstrengst zu bessern und bereust, so wird Gott dir alles vergeben. Wichtig ist im Gebet die Haltung deines Herzens. Ich spreche praktisch jedes Gebet im Kopf, außer ich bin in der Kirche. Das ist natürlich so eine Sache, dass man eine Gemeinde schon empfehlen könnte, das ist schwerer zu verheimlichen, sollte man eigentlich auch nicht. Ab 14 steht es dir sowieso offen - rechtlich - aber das bringt einem natürlich nichts, wenn es zu Hause anders aussieht. Kannst ja mal nach der Schule oder so in der Kirche vorbei, evtl habt ihr auch einen Schulseelsorger oder sowas mit dem man reden kann. Erfahrungsgemäß verlieren die Eltern aber SPÄTESTENS wenn die Kinder 16 sind die völlige Kontrolle über sie (nicht selten schon vorher) und erfahrungsgemäß ist das auch ein Alter, in dem Verbote immer weniger ziehen. Wenn du aber natürlich aus einer super strengen Familie kommst kann das anders aussehen. Zur Not gibts Seelsorger auch online/bzw ein Seelsorgetelefon. An die könntest du dich mal melden. Halte dich erstmal an große Gemeinden (kath oder ev Kirche offiziell), einfach um ein Gefühl für den Glauben etc zu kriegen. Wenn du dich da wohl fühlst, kannst du später immernoch in kleineren Gemeinden Fuß fassen, da gibt es viele gute Freikirchen, nur gibt es leider auch ein paar nicht so seriöse Angebote, die man am Anfang vielleicht nicht so unterscheiden kann. Alles Gute

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du darfst deinem Vater hier nicht gehorchen. Du musst das Gebet verrichten

Auf Islamqa.info steht

Wenn du nicht in der Lage bist, das Gebet zu verrichten, einer anderen Anweisung deines Herrn zu folgen oder dich von etwas fernzuhalten, das Allah verboten hat, außer indem du deiner Mutter gegenüber lügst, trifft dich in sha Allah kein Vorwurf, wenn du ihr gegenüber lügst. Allerdings ist es besser, wenn du Doppeldeutigkeiten in deiner Sprache verwendest, das heißt, dass du ihr Dinge sagst, die sie beruhigen und dir gleichzeitig schaden von ihr ersparen, während du dabei eine richtige Bedeutung beabsichtigst, ohne sie darauf aufmerksam zu machen. Wenn sie dich zum Beispiel fragt: Hast du gebetet?, kannst du: Nein sagen, aber in deinem Herzen beabsichtigst du damit, dass du kein Taraweeh gebetet hast oder kein qiyaam al-layl oder nichts außer dem fard (Pflicht-)Gebet, und so weiter.

https://islamqa.info/en/answers/172446/advice-to-a-believing-girl-whose-family-do-not-let-her-pray-or-wear-hijab

Halte dich daran was ich hier erwähnt habe

Schau:

Das fünfmalige Gebet ist Pflicht für jeden erwachsenen Muslim, ob Mann oder Frau, der im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist. Kinder sollen ab dem siebten Lebensjahr an von den Eltern zum Gebet angehalten werden. Ab dem zehnten Lebensjahr sollte die Verpflichtung des Gebetes, von Seiten der Eltern, mit entschlossener Konsequenz verfolgt werden.
Verrichten Kinder das Gebet, werden sie dafür von Allah (t) belohnt, jedoch nicht von Ihm bestraft, wenn sie es unterlassen. Vom Zeitpunkt der Geschlechtsreife an sind sie jedoch zum Gebet verpflichtet und gelten hinsichtlich dieser Pflicht als Erwachsene.

Quelle: As-Salah von Muhammad Rassoul, Seite 20

Solltest du bereits in der Pubertät sein, sollte dein Vater dies akzeptieren.

Beten heist 'Reden mit Gott und hören'. Also mit Jesus, um genau zu sein. Das muss man heutzutage immer dazusagen.

Das geht auch gut beim Spazierengehen oder im Zug. Oder im Bett vorm Einschlafen.

Ab 14

ABER: Du kannst IMMER BETEN! .... wenn du es leise tust!

....mache ich auch häufig - und das, obwohl mein Vater es mir gar nicht verbietet;)