Besuch der alten Dame Wiederholungen?

2 Antworten

Diese "tragische Komödie" ist aus der Erzählung Mondfinsternis entstanden. Ein Gleichnis für die (un-)menschliche Rache, auch ein schauderhaftes Gefühl, weil es so oft kein Ende findet und in vielen Gesellschaften auch noch moralisch etabliert ist: Blutrache! - Die "alte Dame" ist die personifizierte Rache, in der Antike der menschenähnlichen Vielgötterei kannte man auch eine Rachegöttin, und als Frau ist sie wegen des bösartigen Verhaltens des Mannes Ill (von engl. ill = krank) und den Leuten aus Güllen ( = Veränderung des Worts "Gülle", der Mischung aus Kot und Urin und Dreck) vollkommen "entseelt" worden, deshalb im weiteren Verlauf ihres "Edelnuttendaseins für Superreiche" mit Geld überschüttet worden - durch "Scheidungsverträge" aus acht Ehen - und deshalb sind die Männer in ihrer Umgebung auch nur als roboterhaft-seelenlos dienende Gespenster zu bewerten: Sklavisches Benehmen, gehirnlos angepasste Wort-Wiederholungen u. ä. m.. Ihre Namen sind gleichermaßen belanglos: Koby, Loby, die Kastraten; Roby, Toby, die Sträflinge; Boby, der Diener; Moby, Hoby, Zoby, die letzten der acht Ehemänner; frühere sind noch belangloser, also namenlos...

Die Wiederholungen werden vor Claire Zachanassians Dienern (Koby und Loby/Toby und Roby) wirkte auf mich immer sehr unheilvoll und beinahe ein wenig gruselig. Es ist denke ich einfach die typische Art der beiden bzw. vieren zu reden, sie sind ja sonst auch sehr wortkarg.
Die Wirkung auf dich selbst ist vielleicht eine andere, aber mir kamen die beiden immer nicht ganz geheuer vor (musste einen der beiden in einer Aufführung mal spielen und man fühlt sich dabei ganz komisch)