Bestimmen die Hunde meiner Freundin zu sehr ihr Leben?
Hallo zusammen, ich bin mit meiner Freundin seit einigen Monaten zusammen. Sie hat zwei kleinere Hunde, die sie wie Kinder behandelt und ich bekomme mehr und mehr das Gefühl, dass sie eine sehr übertriebene Haltung gegenüber den Hunden hat. So stark, dass sie sich selbst extrem einschränkt. Was wiederum die Zuneigung und gemeinsame Zeit in unserer Beziehung stark reduziert.
Dazu kommt, dass wir beide einen sehr zeitintensiven Job haben. Sie kann jedoch ihre Hunde mit zur Arbeit nehmen. Ich frage mich nun ob ich da selbst zu empfindlich reagiere? Ich selbst bin mit Katze und Hund aufgewachsen aber habe selbst keine mehr.
Zur Situation:
Schon zu Beginn der Beziehung war relativ schnell klar, dass ich mich an ihre Rituale und Angewohnheiten mit den Hunden anpassen muss. Das ist für mich auch nachvollziehbar und völlig ok. Hunde haben Bedürfnisse und man hat eine große Verantwortung. Mal ganz abgesehen vom Offensichtlichen wie regelmäßigem Gassigehen und Essenzeiten, ging es damit los, dass die Hunde im Bett schlafen müssen mit Nachtlicht. Ich bin eher jemand, der bei kompletter Dunkelheit schläft und es eigentlich nicht so geil findet, dass Hunde (vor allem zwei) im Bett schlafen. Aber was macht man nicht alles... Auf Nachfrage, kam die Antwort, dass man es den Hunden nicht mehr abgewöhnen könne. Sonst würden sie nur wochenlang weinend vor der Tür stehen. Am Ende finde ich es zwar nicht so geil aber nach einer Eingewöhnungsphase störte es mich irgendwie auch nicht so sehr. Mal davon abgesehen, dass die Hunde im Bett halt auch die Kuschelei stören. Ohne "Es" zu planen, geht da nicht viel im Bett weil beide Hunde quer und zwischen uns liegen bzw. unter die Bettdecke wollen... Aber ok, damit lässt sich arbeiten.
Komisch (für mich jedenfalls) wird es aber so im Alltag. Sie reagiert sehr empfindlich bei allem was die Hunde sozusagen ausklammert. Wenn man mal übers ausgehen am Abend spricht, fällt sofort die Bedingung dass die Hunde nicht länger als ein paar Stunden alleine gelassen werden dürfen. Das gleiche im Urlaub. Will man mal vorschlagen durch ne Allstadt zu schlendern und ne schöne Zeit in Zweisamkeit zu haben, heisst es auf der einen Seite, dass sie die Hunde nicht mitnehmen will/kann weil zu viele Menschen oder andere Hunde dort sein könnten aber auf der anderen Seite kann sie es wörtlich nicht verkraften die Hunde mal 2-3 Stunden im Ferienhaus zu lassen. Dadurch gehen wir zusammen mit oder ohne Hunde eigentlich nie wirklich raus. Außer irgendwo Wandern gehen, wo wir wenig andere Menschen erwarten. Sei es im Urlaub oder zu Hause.
Wenn wir schon von Urlaub sprechen, so ist es für sie zum Beispiel undenkbar mit den Hunden irgendwo hinzufahren wo es über 25° hat. Am besten maximal 22° weil sie sagt, das sei nicht angenehm für die Hunde. Mir ist auch bewusst, dass die meisten Hunde irgendwo rund um 22° ihre Wohlfültemperatur haben. Aber da mal eine Woche zwischen 25-30 ° zu liegen, halten Hunde auch aus. Vor allem Kurzhaar. Natürlich mit Rücksicht auf direkte Sonneneinstrahlung und Hydration. Keine Frage. Aber mit dieser Einstellung nehmen wir uns viele Urlaubsziele. Hotel ist ein No-Go. Nur Ferienhäuser sind ok. Was ich aber auch verstehe.
Weiter geht es mit Schlafenszeiten. Sie geht sehr früh ins Bett. Nicht später als 21 Uhr in der Regel weil das die Zeit der Hunde ist. Wobei sie es glaube ich auch selbst will. Oft liegen wir nur kurz auf der Couch und die Hunde fangen an zu treppeln. Dann sagt sie, die Hunde wollen ins Bett aber sie ist auch müde. Wer da wenn ins Bett bringt, kann ich gerade noch nicht beurteilen. Sie sagt, dass ist auch ihre natürliche Schlafenszeit aber die Hunde würden sonst auch unruhig werden. Sie muss aber auch nicht extrem früh aufstehen. Hat meist so 9 Stunden Schlaf. Bin eine Eule. Meine Zeit ist zwischen 23-0 Uhr. Bin aber bereit hier entgegen zu kommen. Ich versuche meist mit ihr ins Bett zu gehen. Effektiv stehlen wir uns aber dadurch 2-3 Stunden des Tages und die verbleibende gemeinsame Zeit, was mich mehr und mehr fertig macht.
Das ganze führt jedenfalls dazu, dass wir unter der Woche und meist auch am WE eigentlich keine Zeit für uns haben. Wir arbeiten beide meist bis 19Uhr rum. Nach Abendessen und ner großen Runde mit den Hunden ist dann schon Schlafenszeit... Wie oben schon beschrieben, ist da halt auch meist nix mehr im Bett los.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie sich generell extrem in ihrer Freiheit einschränkt. Die Hunde nehmen dabei eine übergeordnete Rolle ein. Ich verstehe vieles. Hunde sind Verantwortung. Aber das ist hier irgendwie auf einem Niveau, welches ich nicht nachvollziehen kann und ich von anderen Haltern nicht kenne aber unsere Beziehung beeinflusst.
Es kommen noch viele Kleinigkeiten dazu, wie etwa, dass die Hunde nicht auf Asphalt laufen sollen. Jäckchen hier und Mäntelchen da. Hundebetten in der ganzen Wohnung verteilt usw. Das sind aber Dinge, die ich nachvollziehen kann.
Ist das alles so übertrieben wie ich es empfinde oder reagiere ich hier über?
3 Antworten
Hallo,
Ich würde in Ruhe mit deiner Partnerin reden und ihr deine Sorgen, Bedenken und eben auch Bedürfnisse mitteilen und dann gemeinsam ohne Vorwürfe und Vorverurteilungen nach einem Weg suchen. Es hilft ja auch nichts, wenn sich eine Partei völlig den Vorstellungen der anderen unterordnen muss.
Bei allem Respekt - Diese Verbindung ist für mich alleine schon auf Grund deiner Beschreibung zum scheitern verurteilt.
Wenn ihre Hunde sie so sehr im Leben einnehmen, wirst du zur Zeit keine Chance auf ein "normales" Paarleben haben.
Ich persönlich würde diese Verbindung, so schmerzlich das zunächst ist, beenden.
Sie macht es schon richtig.
Nö, wenn er sich dem bewusst ist, dann soll er sich doch jmd anderes suchen. Tiere können nicht sprechen und brauchen nun mal Verantwortung und Zeit. Gerade Hunde. Sie hat sich bewusst dazu entschieden. Die waren zuerst da.
Und die gehören dann auch zur Familie.
Nichts Nö. Eine Partnerschaft ist wichtiger und wenn deine Hunde oberste Priorität sind dann bitte ich dich für die Menschheit bleib alleine mit den Hunden :)
Wenn du die Schilderung mal richtig lesen würdest, hat das nichts mehr nur mit "Verantwortung und Zeit" zu tun. Auch als Hundehalterin sollte sie sich überlegen wie sie die Beziehung zu ihren Partner bewertet.
z.B. Hunde nachts zum schlafen im Bett, unter der Decke? Ja gehts noch.
Die Hunde sind nicht erzogen, siebestimmen wie der Tagesablauf zu sein hat. Das ist keine "Tierliebe" mehr, das ist die Unfähigkeit der Halterin vernünftig mit ihren Hunden umzugehen.
Mein Hund, meine Katzen kommen uns nicht ins Bett zum schlafen. Hund und Katze sind kein Menschersatz. Wenn die Halterin das anders sieht, sollte sie alleine bleiben. Sollten die Darlegungen tatsächlich so sein - was ich ihm gerne glaube - steht dieses Verhalten der Tierliebe und Liebe zu einem Menschen in keinem gesunden Verhältnis zueinander.
Tiere mögen in eine Familie integriert werden/sein - aber immer noch am Ende der Familienkette.
Nein macht sie nicht. Das ist einfach nur gestört und deine Aussage ebenso.
Wenn die Hunde ein Leben bestimmen, sollte sie keine menschliche Partnerschaft eingehen.
Das Leben den Hunden unterzuordnen ist nicht sinnvoll. Der Partner sollte an 1. Stelle stehen, dann die Hunde. Und das ist für mich keine falsch verstandene Tierliebe. Wenn sie die Wertigkeiten anders setzt - dann ohne Partner.