Bester und günstiger Wein/Sekt?
Was ist eurer Meinung der leckerste und günstigste Wein/Sekt?
3 Antworten
Hallo
Bester und günstiger Wein/Sekt?
Was ist eurer Meinung der leckerste und günstigste Wein/Sekt?
DER beste Wein und/oder Sekt, derartiges gibt es nicht.
Natürlich lassen sich Kriterien gegenüberstellen und eine Rangliste erstellen.
Am Ende zählt jedoch der persönliche Gaumen und die gesetzten Prioritäten.
Bei "günstigste" bist Du bei Wein und Sekt bei 2-3 Euro, pro Flasche. Das würde ich dann nicht als "günstigster" sondern als "billigster" bezeichnen. Qualität lässt sich bei solchen Preissegmenten nicht erwarten und Weinliebhaber würden einen solchen Wein allenfalls zum Kochen nutzen.
Nun zum anderen Extrem.
Qualität hat seinen Preis. Bei Geschmack sieht es vergleichbar aus. Um beides zu bekommen, fängt es bei Wein etwa jenseits von 10-15 Euro an und aufsteigend. Die besten Weine, objektiv betrachtet, bewegen sich in einem Preissegment von mehreren hundert, bis über eintausend Euro, pro Flasche.
Um ein paar Beispiele zu nennen, die in diese Kategorie fallen, französische Weine aus der Anbau Region Bordeaux, mit der Klassifizierung 1. und 2. Grand Cru Classé. Dazu noch ein paar Weingüter aus Pomerol, dazu mindestens ein Weingut aus Sauternes. Dann hätten wir noch exzellente Weine in Burgund, die auch zu den besten der Welt gehören. Theoretisch müssten auch ein paar Weingüter, mit ihren Weinen aus dem Rhonegebiet aufgezählt werden. Die besten Weine sind aber definitiv nicht auf Frankreich begrenzt. Es würde eine Aufzählung zu lang werden lassen, um hier noch italienische Weine, Weine aus Südafrika oder Australien dazuzunehmen.
- Château Lafite-Rothschild
- Château Latour
- Château Margaux
- Château Mouton-Rothschild
- Château Haut-Brion
- Château Pétrus
- Château d’Yquem
- Romanée-Conti - Domaine de la Romanée-Conti (DRC)
- La Tâche - Domaine de la Romanée-Conti (DRC)
- Le Montrachet- Domaine de la Romanée-Conti (DRC)
Nun zum Sekt. Sekt ist grundsätzlich nicht so hochwertig. Es existieren einige Winzersekt Varianten. Möchte man an die Spitze, so sollte man von dem Begriff Sekt, der für deutsche Schaumweine steht, zur Oberkategorie, den Schaumweinen, übergehen.
Unter der Kategorie Schaumweine finden sich auch die Champagner.
Champagner ist der König der Schaumweine.
Hier wird es kurios. Die besten Champagner lassen sich nicht unter den teuersten finden. Die teuersten Champagner sind die Jahrgangschampagner und Prestigecuvée, der großen, weltweit agierenden Champagnerhäuser, mit Flaschenpreisen von mehreren hundert Euro.
Die qualitativ und geschmacklich besten Champagner, sind Winzerchampagner. Hier sind auch die Premier Cru und Grand Cru Champagner zu finden.
Damit es verständlich wird, ein paar Sätze zum Hintergrund. Die Champagner der bekannten, großen Champagnerhäuser sind Massenware und werden jährlich in riesigen Stückzahlen, jenseits der Millionen Flaschen Grenze, hergestellt. Der mit Abstand größte und bekannteste Hersteller ist Moët & Chandon, mit einer Jahresproduktion von über 80 Millionen Flaschen. Zum gleichen Haus gehört die Prestige Marke Dom Pérignon. Es handelt sich bei Dom Pérignon stets um Jahrgangschampagner. Auch hier bewegt sich die Jahresproduktion im Millionen Flaschen Bereich. Damit die großen Häuser überhaupt ihre Massen herstellen können, müssen Jahr für Jahr, bis zu 90% der Trauben immer erst eingekauft werden. Das geschieht bei den Champagnerwinzern, denn sie halten die Weinberge der Champagne.
Seit Jahrzehnten stellen viele Winzer in der Champagne ihre eigenen Champagner her. Dazu wird ein Teil der Trauben genutzt. Der Rest der Trauben, wird an die großen Häuser verkauft.
Während Non Vintage Champagner der großen Häuser, sich am unteren Ende der Mindestreifezeit (Non Vintage 15 Monate, Vintage 36 Monate) bewegen, lassen Champagnerwinzer selbst ihre Non Vintage Champagner meistens mindestens 4, 5, 6 Jahre oder länger reifen.
Champagnerwinzer können völlig anders kalkulieren. Schließlich müssen sie keine Trauben kaufen. Per Gesetz ist es ihnen sogar untersagt. Auch unter diesen Winzerfamilien, die durchschnittlich vielleicht pro Jahr etwa 50.000 Flaschen herstellen, wird Tradition großgeschrieben. Diese reicht oft Jahrhunderte zurück und ist länger, als bei manchem großen Champagnerhaus.
Erstklassige Winzerchampagner fangen bereits bei einem Preis von etwa 30-35 Euro an. Jedoch selbst die besten und teuersten Prestige Cuvée oder Jahrgangschampagner, unter Winzerchampagner, enden bei einem Flaschenpreis, von ca. 80 Euro. Nur im Ausnahmefall liegen ein paar wenige bis ca. 100 Euro darüber. Das ist dann bereits die Crème de la Crème.
Darunter den oder die besten Champagner zu finden, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks und der Vorlieben.
Beispiele eines deutschen Importeurs, spezialisiert auf Winzerchampagner:
- Alain Bernard Blanc de Noirs 2016 Grand Cru Brut Nature
- Gosset-Brabant Cuvée Gabriel Grand Cru 2011 Brut
- Bernard Pertois Cuvée Millésime 2017 Grand Cru BdB Brut
- Charlier & Fils Cuvée Special Club 2008 Brut
- Maurice Grumier Cuvée Les Plates Pierres 2015 Extra Brut
- Alain Navarre Cuvée Génération IV BdN Millésime 2019 Brut Nature
Winzerchampagner werden in so kleinen Stückzahlen hergestellt, dass sie oft die Landesgrenzen Frankreichs nicht verlassen. Hätten sich nicht ein paar wenige Importeure darauf konzentriert, so würde man sie in Deutschland nicht bekommen. Ihre Namen sind in Frankreich bekannt, in Deutschland aber schon nicht mehr.
Was vielen unbekannt ist, Champagner existiert auch in süßlichen oder gar süßen Varianten, Beispiele süßlicher und süßer Champagner finden sich im Link.
Wie Du siehst, der eine Wein oder Champagner, der als der BESTE bezeichnet werden könnte, existiert nicht und in Bezug auf Champagner, sind es sogar die unbekannten, die zurecht als die besten Champagner bezeichnet werden können.
Die Welt der Weine und Champagner ist groß und eine ganz eigene Welt.
Alles Gute Dir... und bleib gesund
Gruß, RayAnderson 😉

Aber, ehrlich gesagt, bin ich zu banausig, um einen Champagner von einem guten Sekt zu unterscheiden
Den Unterschied schmeckst auch Du...
Mein Freund trinkt sehr gerne Champagner und er behauptet, dass das Prickeln viel feiner sei.
Ist es... das liegt am Druck.
Ein Flasche Sekt steht etwa unter einem Druck von 3,5 bar.
Ein Champagner verfügt über 6 bar.
Längere Reifezeit und mehr Druck ergeben feinere Bläschen.
Sekt reift üblicherweise 30-60 Tage.
Ein Non Vintage Champagner eines vernünftigen Winzers, reift 3, 4, 6, 8 Jahre und länger.
Ich würde gerne mal einen Doppel-Blind-Versuch mit ihm machen.
Das lässt sich leicht arrangieren. Vernünftige Gläser sind wichtig.
Du würdest den Champagner immer herausschmecken.
Das widerspricht sich doch. Guter Wein ist teuer. Das kommt daher, dass guter Wein von alten Reben kommt, die nicht mehr so viele Trauben tragen.
Günstiger und relativ gut schmeckender Sekt kommt für mich von Rotkäppchen. Probier unbedingt den roten Sekt.
Ich trinke gerne Sekt und auch gerne Champagner. Aber, ehrlich gesagt, bin ich zu banausig, um einen Champagner von einem guten Sekt zu unterscheiden, Beide schmecken er mir, und es prickelt. Aber, was das angeht, bin ich, fürchte ich, ein Banause. Mein Freund trinkt sehr gerne Champagner und er behauptet, dass das Prickeln viel feiner sei. Na ja, ich bin da ein Banause. Ich würde gerne mal einen Doppel-Blind-Versuch mit ihm machen.