Beste bogenschützen?
Es heißt immer die engländer&waliser wären die besten bogenschützen in der Geschichte aber das sagt man auch über die türk-nomadenstämme oder die mongolen oder indianer aber welches ist wirklich das beste bogenschützenvolk überhaupt
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4 Antworten
Cabeza de Vaca war ein Konquistador der ersten Stunde. Er berichtete von einer Schlacht gegen die Indianer in den Sümpfen Floridas. Dort hatte ihn ein Baum gerettet. In diesen Baum war ein Pfeil eingeschlagen. Der Baum war so dick wie seine Wade und der Pfeil war hindurch gegangen und steckte darin fest. Die Durchschlagskraft dieser Langbögen war also enorm! Aber die Treffsicherheit der Indiane war unerreicht.
Die Mongolen hatten sehr gute Schützen in ihren Reihen. Aber die große Masse der mongolischen Krieger waren nur guter Durchschnitt. Sie lebten in der Heimat als Schafhirten. Sie zogen zwar auch auf die Jagd, aber sie lebten nicht von der Jagd. Daraus resultiert, dass nur einige wenige extrem gute Schützen waren. Der große Rest hat lieber mit den anderen in einer Salve auf den Feind geschossen.
Die Indianer waren keine Hirten. Das waren Jäger und bereits als Kinder waren ihre Ziele die Vögel am Himmel. Wurden sie älter, schossen sie auf Schmetterlinge oder auf schnelle Libellen. So ein Ziel muss man erst einmal treffen!
Nach dem die Spanier das Pferd nach Amerika gebracht haben, lernten die Indianer auch im Galopp zu schießen. Mit der Zeit wurden ihre Bögen immer kleiner, weil die sie beim Reiten nicht so sehr behinderten, wie die Langbögen, die sie zuvor benutzt hatten. Es hat nicht lange gedauert, da hatten die Bögen der Indianer die gleiche Form, wie die Bögen der Mongolen. Gleiche Lebensbedingen führen zu ähnlichen Ergebnissen :)
Ich habe das niedergeschrieben, was Cabeza de Vaca berichtet hat. Ich glaube dir gern, dass ein Pfeil nicht durch massives Holz geht. Aber - er hat das in den Sümpfen Floridas erlebt. Ich habe keine Ahnung ob er hinter einer Bananenstaude gesessen hat, als der Pfeil eingeschlagen ist. Vielleicht hat er die für einen Baum gehalten.
Möglich... Ich vermute hier aber nen morschen Baum und er hat dieses Detail weggelassen. Klingt doch auch beeindruckender ohne dieses Detail. 😉
Vielen Dank für deinen Beitrag du siehst ja was der Rest vom chat sagt
Ja, das ist die allgemeine Meinung. Aber geht man mit der Logik an die Sache heran, ergibt sich ein ganz anderes Bild.
Falls es dich interessiert, hier ist ein sehr gutes Buch zu dem Thema. Es wird der Übergang beschrieben, wie die indianischen Fußgänger zu Reitern wurden und wie sie lernten, vom Pferd aus ihr Ziel zu treffen.
https://www.wattpad.com/1123995919-wie-der-gro%C3%9Fe-geist-den-indianern-das-pferd
Lässt sich nicht pauschal anhand eines Volkes ausmachen. Es gibt überall Leute die mehr oder weniger Talent zum Bogenschießen haben. Ist wie bei allen Sachen.
Was das Training angeht würde ich spontan aber wohl englische Bogenschützen leicht im Vorteil sehen. Die englischen Bogenschützen waren im Mittelalter ein eigener Berufsstand. Deshalb werden die wohl jeden Tag trainiert haben. Mussten sie aber auch bei durchschnittlichlichen 100lbs Zuggewicht. Sowas spannt man nicht einfach so. Dafür muss man viel und regelmäßig schießen. Wer das nicht macht wird so einen Bogen ziemlich schnell nicht mehr vernünftig gespannt bekommen. Zum Vergleich: Ich schieße regelmäßig mit Zuggewichten von 55 - 60lbs. Das sind schon ordentlich starke Zuggewichte. Das höchste Gewicht was ich bislang gezogen habe waren 70lbs. Das war aber schon ordentlich. Ein wenig mehr vielleicht bis 75/80lbs könnte ich noch spannen denke ich. Was drüber ist schaffe nicht mal ich. Das schafft nur jemand der bewusst das Zuggewicht stückchenweise erhöht und dann regelmäßig mit solchen Gewichten schießt. Ich denke da würden schon 2 - 3 Monate reichen in denen man nicht schießt, dass man die 100lbs dann nicht mehr auf Anhieb spannen könnte.
Soll heißen die Bogenschützen damals haben sehr viel mit sehr hohen Zuggewichten geschossen. Waren sicherlich allesamt erstklassige Bogenschützen.
Wobei das wohl für alle diese Völker gilt. Kriegsbogen die in Kämpfen eingesetzt wurden hatten immer hohe Zuggewichte, nicht nur bei den Engländern.
Mal angenommen 300 perfekt ausgebildete fusoldaten von jedem volk treffen auf einem freien Feld aufeinander wer würde gewinnen ich weiß das mongolen und türk-Nomaden reiterschützen sind aber sagen wir ohne pferde
Keine Ahnung. Das kann man so nicht sagen. Die waren ja gefürchtet weil sie beritten waren und ihre Strategie im Kampf auf berittene Bogenschützen ausgelegt war. Das wäre so, als wenn du einen Formel 1 Fahrer mit einem Trappi antreten lässt und dann fragst wer ist wohl besser.
Dazu kommt das die Reiterbögen kürzer sind und ich denke das die Zuggewichte dieser Bögen niedriger waren als die der englischen Langbogenschützen. Nen 100lbs Bogen schon ohne Pferd zu beherrschen ist wie gesagt schon eine Sache für sich. D.h. Dadurch würdest du die berittenen um das berauben was sie brauchen um effektiv zu sein.
Aber wenn das die Vorgabe ist, werden die berittenen Bogenschützen ohne Pferd total abkacken.
Was immer Du auch mal annimmst: es ergibt im Zusammenhang mit dieser Frage keinen Sinn. Wie gut ein Bogenschütze ist, hängt nicht davon ab, wo er herkommen, sondern von seinem Training ì
Es gab in allen bogenschießenden Völkern begnadete Schützen. Die ersten von denen das erwähnt wird, waren die Nubier, die sich ständig mit den alten Ägyptern anlegten. Sie sollen extrem treffsicher gewesen sein und waren entsprechend gefürchtet. Das bekamen später auch die Römer zu spüren, als sie von Ägypten aus weiter in den Süden vordrangen. Die Ägypter übernahmen den Composit-Bogen von den Hyksos und entwickelten ihn weiter. Als die Ägypter als einzige damalige Großmacht den Ansturm der Seevölker siegreich abwehrten, hatten sie das auch ihren Bogenschützen zu verdanken. Die Herstellung eines solchen Bogens dauert 18 Monate! Die Mitteleuropäer und Engländer hatten das Glück, das die natürliche Holzschichtung der Eibe, ähnliche Eigenschaften hatte, wie ein geklebter Compositbogen. Trotzdem sind die Pfeile bei guten Compositbögen schneller und damit auch durchschlagkräftiger. Vor allem mit Bodkin-Spitzen. Ein europäischer Langbogen ist übrigens nur in unserem Klima effektiv. In der Wüste, oder der Arktis, oder in extrem feuchten Klimaten ist er nicht besonders gut, da das Holz ständig Feuchtigkeit aufnimmt, oder abgibt. So etwas wie Composit-Bögen gab es übrigens bei fast allen Naturvölkern, die die Resourcen dafür hatten. Im alten England war die Jugend verpflichtet, mit den Bögen zu üben, um immer genügend gute Schützen zu haben. Die Engländer gewannen viele Schlachten durch ihre sehr guten Bogenschützen. Die japanischen Samurai waren durchaus auch excelente Schützen, die auch vom Pferd aus treffsicher waren. Sie mussten dafür jahrelang trainieren, mit immer größeren Abständen, bis sie perfekt waren. Auf Abbildungen sieht man manchmal Samurai mit Bögen, die unten kürzer als oben waren, damit sie beim Schuss vom Pferd handlicher waren. Das waren technische Leckerbissen! Die Araukaner in Südamerika, ein kriegerisches Andenvolk hatte hervorragende Bögen, mit großer Durchschlagskraft. Sie konnten weder von den Inka, noch von den Spaniern besiegt werden. Es gab also überall gute Schützen.
Ich denke nicht, dass sich darauf eine schlüssige Antwort geben lässt, weil die verschiedenen Völker zu unterschiedlichen Zeiten und mit unterschiedlichen Bögen agierten. Mongolen und Perser z.B. waren begnadete berittene Bogenschützen; Engländer und Waliser hatten mit ihren Langbögen große Reichweite, waren aber langsam und weitgehend schutzlos, wenn es dem Gegner gelang, ihnen ihren Reichweitenvorteil zu nehmen ...
Langer Rede kurzer Sinn: die Frage lässt sich nicht beantworten.
Hallo an paar Anmerkungen dazu. Soll kein Angriff sein. Aber einige Sachen können so nicht stimmen.
Das kannst so vergessen. Dann muss der Baum morsch gewesen sein. Wenn nicht geht da nicht mal der Armbrustpfeil durch. Und ich spreche da aus Erfahrung. Ich hab viele Jahre Armbrust geschossen und schieße auch schon viele Jahre Bogen und das ebenfalls mit Zuggewichten um die 60lbs. Trifft ein Pfeil egal ob Armbrust oder Bogen auf einen Baum, bleibt er stecken. Selbst Armbrustpfeile die mit einer 270lbs Armbrust abgeschossen wurden gingen nicht durch.
Den Pfeil dann wieder rauszubekommen ist eine andere Sache. Der ist danach wie ins Holz einbetoniert.