Beschwerdeverfahren im öffentlichen Dienst?
Anfang Januar musste ich in der Personalabteilung antreten, weil sich ein Chef, bei dem ich nur gelegentlich aushalf, sich über mich beschwert hat.
Ich war neu an der Dienststelle. Musste mich nicht nur dort völlig neu einarbeiten, sondern auch da, wo ich "fest" eingesetzt war. Da ich nur tageweise dort ausgeholfen habe und dann viele Wochen dazwischen lagen, wo ich ein völlig anderes Aufgabengebiet hatte, passierten mir ein paar Fehler. Es waren Kleinigkeiten. So hatte ich den Termin nicht 100%ig so formuliert, wie es die festangestellten Vorzimmerdamen taten, eine Unterlage für einen Termin hatte ich ohne Hülle in den Hängeordner gelegt und die Reisekostenabrechnung, die man mir 2 Mal mit vielen Wochen dazwischen erklärt hat, war wohl auch nicht ganz korrekt. Ich muss dazu sagen, dass ich eine Kollegin habe, die seit 22 Jahren im Haus ist und bei der Reisekostenabrechnung immer noch die Hilfe der Abteilungssekretärin braucht, weil auch bei ihr das nur alle "dreiheiligen Zeiten" mal vorkommt und sie sich das auch schlecht merken kann.
Dieser Chef redete vorher nicht mit mir, dass er mit mir nicht zufrieden ist. Er bedankte sich stets höflich, wenn ich ausgeholfen habe. Am ersten Arbeitstag des Januars 2019 wiesen mich die beiden Vorzimmerdamen auf o. g. Fehler hin, vereinbarten dann mit mir die Urlaubsplanung und am nächsten Tag erhielt ich den Anruf von der Personalabteilung, dass ich wegen schlechter Arbeitsleistung einen Termin habe. Ich wurde dann von dieser Abteilung abgezogen.
Ist es normal, dass sich die Chefs direkt an die Personalabteilung wenden, ohne mit dem Mitarbeiter vorher zu reden, dass man nicht zufrieden ist und ohnedem, dass man dem Mitarbeiter eine Chance gibt, sich zu verbessern?
Später habe ich dann erfahren, dass dieser Chef bislang mit keiner Aushilfe zufrieden war.
Jetzt, wo es um meine Entfristung geht, will man mir einen Strick draus drehen.... War diese Vorgehensweise dieses Vorgesetzen eigentlich in Ordnung?
4 Antworten
Der Chef muss sich nicht an dich wenden aber das du erfahren hats das er niemals mit einer Aushilfe zufrieden ist zeigt doch schon das da so einigen nicht richtig läuft und e isst scheinbar auch normal sich erst Ales selber aneignen zu müssen als Hilfe zu bekommen dort!
Mache mal klar wo wirklich der feller liegt beim Chef dort der einen nicht auf Fehler hinweist!
Der Chef war nicht zufrieden. Er muss das nicht mit dir besprechen, sondern kann das auch mit der Personalabteilung tun.
Generell solltest du die Qualität deiner Arbeit verbessern, statt hier nach Ausflüchten und anderen Schuldigen zu suchen.
garnicht. Das muss er auch nicht sagen. Du bist doch kein Azubi.
Und der Führungsstiel dieses Chefs ( den ich zugegebenermassen für Zweifelhaft halte) ist hier nicht das Thema
OK. Dann muss man also hellsehen können, um zu wissen, dass man Fehler gemacht hat. Alles klar. Zumal ich hier nur ausgeholfen habe. Ich war mal an einem Tag dort. Dann hatte ich 3 - 4 Wochen lang überhaupt nichts mit diesen Abläufen zu tun und dann war ich wieder dort und dann habe ich halt vergessen, das Papier in eine Hülle zulegen. Gesagt wurde mir das erst am 02.01. und am 03.01. war dann das mit der Personalabteilung.
Muss man nicht. Ich muss aber als Chef auch nicht meine Arbeitszeit damit verbringen jeder aushilfe ihren dreck hinterherzuräumen.
Schon mal was davon gehört, dass sich jeder Mensch erst mal einarbeiten muss? Ein Mensch ist keine Maschine. Wenn ich nicht weiß, dass ich was falsch gemacht habe, kann ich mich nicht verbessern....
Dein Chef legt offensichtlich garkeinen Wert darauf das du besser wirst. Das musst du einfach mal für dich verarbeiten, anstatt dich in Ausflüchte und Parolen zu ergeben.
Ich mache keine Ausflüchte und Parolen. Aber mal ehrlich: Wenn du nur tageweise wo wärst und viele Wochen würden dazwischen liegen, würdest du da noch alles 100 %ig genau wissen? Das sind keine Ausflüchte und Parolen, sondern Tatsachen. Die Schreibleiterin meinte, es hätte noch NIE eine Aushilfe gepasst, weil alle Aushilfen auf die gleiche Problematik gestoßen sind. Jeder Mensch braucht eine gewisse Einarbeitungszeit und macht bei der Einarbeitung Fehler. Die Einarbeitungszeit hatte ich hier nicht. Bei der Einarbeiten passieren nun mal Fehler - und sicher nicht mir alleine.
Hätte ich diese Einarbeitungszeit gehabt und wäre ich rechtzeitig auf Fehler hingewiesen worden und hätte er sich dann beschwert, hätte ich es ja eingesehen. Ich finde diese Vorgehensweise äußerst zweifelhaft.
Im öffentlichen Dienst sind miese Vorgesetzte an der Tagesordnung, weil man dort nehmen muss, was man kriegt und das sind selten die Besten. Das nutzt Dir jetzt aber wenig.
Vielleicht will man Dich bei der Personalabteilung nur anhören und Dir Arbeit in einer anderen Abteilung anbieten, weil man weiß, dass dein jetziger Vorgesetzte überfordert ist.
Bleibe auf jeden Fall ruhig und schildere den Sachverhalt so wie er war und berufe Dich bezüglich Deiner Fehler auf die ungenügende Einarbeitungszeit und Routine.
Gibt es sowas wie einen Betriebs- oder Personalrat? Vielleicht können die auch helfen.
Also, das war ja schon im Januar. Ich wurde denn zu 100 % dort eingesetzt, wo ich in der Hauptsache bin. Trotzdem wird mir das jetzt zum Vorwurf gemacht. In der Abteilung, wo ich jetzt bin, ist man sogar sehr zufrieden..
Ich habe heute mehrere Bewerbungen weggeschickt. Ich glaub, ich will hier gar nicht bleiben.
Klar muss ein Chef nicht mit dir reden und kann direkt zur Personalabteilung gehen, aber es ist ein schlechter Führungsstil und womöglich sogar eine Miese Masche, die er mit allen Aushilfen abzieht, um die Entfristung so lange wie möglich herauszuzögern. Selbst wenn sie dich am Ende doch behalten, würde ich offen für was Neues bleiben, denn es ist hinterfurzig, was er da macht.
Ja, ich hab auch schon begonnen, mir was anderes zu suchen. Hoffe, es klappt bald.
Suche ich nicht. Aber wenn ich nicht weiß, dass ich nicht gut gearbeitet habe, kann ich mich auch nicht verbessern.
Man wies mich am 02.01. auf Fehler hin und am 03.01. kam der Anruf von der Personalabteilung. Am 02.01. habe ich dort nicht ausgeholfen. Wie hätte ich das anders machen sollen? Er hat sich ja nie über meine Arbeit beschwert, sondern sich stets für meine Hilfe bedankt. Woher hätte ich also wissen sollen, dass man mit mir unzufrieden ist?