Beruf Bestatter, wer kann mir Genaueres sagen.

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Hallo,

der Aufgabenbereich ist nicht in jedem Institut derselbe; so ist es bei ~Großunternehmen häufig so, dass in vielen Bereichen die Angestellten nur diese eine Aufgabe zu meistern haben. In Hamburg gibt es ein Riesenunternehmen, das hat in jedem Stadtteil mindestens eine Filiale, in einigen Stadtteilen sogar gleich mehrere… . In einem solchen Unternehmen gibt es viele Angestellte, einige davon machen nichts anderes als mit dem Bestattungskraftwagen die Verstorbenen zu überführen- vom Sterbeort daheim, aus einem Heim, einem Hospiz, Krankenhaus oder der Gerichtsmedizin zu dem/ der jeweiligen Friedhof/ Krematorium/ Verstorbenenhalle. Andere Angestellte machen dort nur die Buchhaltung, einige nur die Bestellungen, einige nur die Kundengespräche, einige sind nur für die Einbettung und die Versorgung der Verstorbenen zuständig, andere fahren ausnahmslos die jeweiligen beurkundenden Ämter an und noch andere sind nur für Trauerdrucksachen und Dekorationsarbeiten zuständig. Da wird einem der Beruf schnell langweilig, die Kollegen sind im steten Wechsel (nur wenige Bestatter bleiben über langem Zeitraum in so einem Unternehmen- und die, die lange bleiben, sind meist die, die die ~besseren Aufgaben und damit auch die höhere Bezahlung erhalten.

Das ~klassische Bestattungsinstitut ist meist eher gering besetzt – oft sogar nur ein drei bis neun-Mann-Betrieb. Sind bei den Hinterbliebenen in der Regel auch beliebtere Institute, da sie dort meist immer den gleichen Ansprechpartner haben (nicht wie beim Riesenunternehmen… ´Herr Meier macht die Absprache, Herr Schulz bringt Trauerdrucke vorbei, Herr Schmidt ist bei der Trauerfeier anwesend und Frau Scholle ist immer am Telefon usw…´). In den kleineren Betrieben macht meist jeder alles.

Die klassischen Aufgaben liegen jedem Laien klar auf der Hand; ein Bestatter- bestattet. Das ist aber nicht alles. Der Bestatter ist in erster Linie zwar ein Kaufmann, jedoch mit einem vielfältigen Arbeitsbereich, der sich in folgenden Tätigkeiten zeigt:

-Überführung des Verstorbenen (zu jeder Tages- und Nachtzeit) vom Sterbeort (wie oben schon benannt; Wohnung/Haus, Seniorenheim, Hospiz, Krankenhaus, Gerichtsmedizin, ggf. Unfallort) zu der Verstorbenenhalle, einem Krematorium, einem Friedhof (oder aber auch von der Verstorbenenhalle zum Friedhof)

-die Beratung der Hinterbliebenen und auch das Verkaufsgespräch, hier wird im Gespräch erörtert, was sich die Familie für den Verblichenen wünscht, was er oder sie vielleicht mal bezüglich des eigenen Ablebens erwähnte, was von diesen Wünschen reell machbar und mit den jeweiligen Friedhofsordnungen und dem Bestattungsgesetzt konform ist (ggf. muss man einen Kompromiss finden^^). Man geht also das Auftragsformular durch, wählt mit den Angehörigen den Sarg, evtl. die Urne, die Innenausstattung des Sarges, die Dekoration der Kapelle/ Kirche/ Feierhalle (Leuchterart, Leuchteranzahl, Behangfarbe von den Stoffen der Kandelaber, den gesamten Bereich der Trauerfloristik, der Beleuchtung), die musikalische Untermalung aus. Bespricht ob ein Redner oder ein Pastor/ Pfarrer/ Prediger – oder ein Familienmitglied die Traueransprache halten soll, erkärt die verschiedenen Grabarten und Bestattungsvarianten die sich ja nicht nur auf die bekannte Erdbestattung im Sarg oder der Feuerbestattung mit anschließender Beisetzung auf dem Friedhof, der See oder einem Friedwald beschränkt, entwirft ggf. die Trauerdrucke und/ oder Zeitungsannoncen, ebenso die Danksagungen. Errechnet die Gesamtsumme, bestehend aus den Eigenleistungen, den zu erwartenden, anfallenden Gebühren (Friedhofsgebühren, standesamtliche Gebühren, Auslagen für die Ausstellung der Todesbescheinigung die Pathologie im Krankenhaus uä.) damit die Familie weiß, was sie ´unter´ dem Strich erwartet. Ihnen ist nicht geholfen, wenn man sagt: ´ja aber wir kosten ja nur Summe X´, die Gesamtsumme muss den Angehörigen bekannt sein, schließlich müssen sie ja mit den eigenen Finanzen auch rechnen können. So eine Absprache kann genau wie die Überführung des Verstorbenen zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgen; die Kunden sind natürlich auch im Bestattungsgewerbe König- und außerdem sind sie in einem absoluten ´Ausnahmezustand´. Zum einen werden sie mit dem Tod eines (vermutlich) nahen Angehörigen konfrontiert und sind daher emotional durch den Wind, manchmal wären sie genaugenommen gar nicht entscheidungsfähig, zum anderen sind sie mit dem ganzen Bereich des Bestattungswesen meist überhaupt nicht bekannt und daher durch die Vielfalt der anstehenden Entscheidungen und zu erfüllenden Aufgaben vollkommen überfordert. So eine Absprache kann durchaus ihre 2-5 Stunden dauern. Länger dauert es erfahrungsgemäß, wenn einem eine große Familie – mehr als drei Angehörige – gegenübersitzen die alle verschiedene Vorstellungen haben… .

-Buchstabenanzahl langt nicht- Teil zwei kommt gleich


bestatterhh  23.12.2013, 09:12

-die Herrichtung eines Verstorbenen – also die hygienische Grundversorgung. Waschen, kämen, ggf. rasieren, einkleiden (bei Unfallopfern auch mal die thanatologische Behandlung (Wunden ~kaschieren))

-die zeitnahe Bestellung des gewünschten Sarges (sofern nicht ohnehin im Lager vorhanden), der Urne, der Innenausstattung im Sarg (Decke, Laken, Kissen, Talar), des Musikers, des Sängers (sofern gewünscht, die Terminabsprachen mit dem Friedhof, dem Pastor oder Redner, der Trägerkolonne (wenn man keine eigenen Träger im Personalstamm hat (haben die wenigsten Bestatter- das ist wirtschaftlich nicht sinnvoll)), der Floristik damit alles am Tage der Trauerfeier und/ oder der Bestattung (die Trauerfeier ist ja optional, man kann ja auch ohne eine Feier bestatten) rechtzeitig am richtigen Ort ist.

-Die Erledigung sämtlicher mit dem Todesfall zusammenhängender Formalitäten (obgleich man da auch Grenzen setzen muss*), heißt die Besorgung der Sterbeurkunden über das Standesamt, das funktioniert mit der Sterbefallanzeige und den bei dem Kundengespräch erhaltenen (idealerweise) Personenstandsurkunden (wie zB der Heiratsurkunde uä.) oder der nachbestellten und quer durch die Behörden gesuchten Personenstandsurkunden (… wie die Heiratsurkunde, weil die Angehörigen die zB. Nicht gefunden haben und eine Kopie vom Standesamt nicht anerkannt wird) (Alltag^^), die Abmeldung bei den ´wichtigen´ Behörden, bei der Rentenrechnungsstelle oder Pensionskasse, der Krankenkasse. Das Einziehen der – sofern vorhanden – Lebens- oder Sterbegeldversicherung.

-das Ausschlagen des Sarges (macht nicht jedes Institut, man kann die Särge auch komplett mit dem gewünschten Innenleben bestellen- kostet allerdings mehr. Und alles was mehr kostet, wird der hinterbliebenen Familie ja in Rechnung gestellt. Daher macht es Sinn soviel wie möglich ´selbst´ bzw. ´firmenintern´ zu machen, damit die Kosten für die Familie in einem verhältnismäßig, vernünftigen Rahmen bleibt.

-die Begleitung der Angehörigen während der Trauerfeier, die Dekoration derselben, der Gang zum Grab. Ist kein Pfarrer oder Pastor gewünscht, kann sich die Familie vielleicht keinen Redner leisten- eine Rede halten- niemand sollte, wenn er es selbst nicht ausdrücklich wünschte, sang- und klanglos beerdigt werden.

-die Betreuung der Angehörigen vor der Trauerfeier, während- und auch häufig noch längere Zeit danach. Ein Bestatter ist im Prinzip- wie ich schon schrieb, ein Kaufmann. Aber er ist in diesem Abschnitt des Lebens häufig auch der Ansprechpartner der Angehörigen. Die Freunde und Bekannten, die Nachbarn.. .sie alle bieten oft ihre Hilfe den Hinterbliebenen an- können es aber oft gar nicht. Sind zeitlich, emotional oder vom Kenntnisstand vielleicht nicht in der Lage dazu. Man betreibt also auch ein wenig Seelsorge- nicht wie ein Psychiater- aber es ist ein Prozess der Trauerbewältigung, in den man häufig mit eingespannt wird.

... langt immer noch nicht, Teil drei kommt gleich^^

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bestatterhh  23.12.2013, 09:13
@bestatterhh

Der Beruf des Bestatter ist ein guter, wenn auch von vielen ~kritisch beäugter Beruf. Das Stammtischklischee lautet: Bestatter sind Unmenschen, verdienen sie doch am Leid der anderen und hoffen nur auf den Tod. Das ist natürlich völliger Blödsinn, kein Bestatter (zumindest keiner mit gesundem Menschenverstand) wünscht jemanden den Tod, er wünscht sich aber natürlich, dass die Menschen, die einen Trauerfall zu beklagen haben zu ihm kommen. Und Bestatter sind natürlich auch keine Unmenschen, ein Arzt lebt ja auch vom Leid der anderen… ^^. Bestatter sind angeblich auch eklig (du glaubst gar nicht, wie häufig ich hörte ´waaas, du bist Bestatter??? Iiieehhh!´. … warum auch immer. Verstorbene sind Menschen. Punktaus. Und sie sind auch nicht giftig, obgleich das viele anscheinend denken. Eklig finde ich den Beruf des operierenden Arztes… der wühlt in Menschen rum, pfui^^. Ich persönlich glaube, dass die Menschen die Bestatter so ~skeptisch beäugen, weil sie vor dem Tod im allgemeinem Bammel haben. Weil sie sich damit nicht auskennen und weil viele auch glauben, das man ein furchtbar gefühlsarmer Mensch sein müsste um diesen Beruf auszuüben (ist aber auch Quatsch, selbst ein Schlachter, der arme Tiere tötet, kann ein liebevoller Mensch sein). Ein Bestatter muss aber wirklich von der eigenen Mentalität Bestatter sein. Der altbekannte Spruch: Beruf kommt von Berufung, hat hier vermutlich tatsächlich seinen Platz gefunden. Man erweist den Verstorbenen die letzte Ehre, den Angehörigen einen Dienst. Man muss – gerade in den kleineren Betrieben und das sind die, die ich als ernsthafte und vernünftige Bestatter betrachte, bereit sein, sein eigenes Privatleben hintenan zu stellen, Tag- und Nachtdienst, jeden Tag im Jahr, rund um die Uhr. Weihnachten, nachts halb drei… wenn Kunden anrufen, fährt man dahin; Geburtstag seiner Kinder… wenn die Kunden anrufen, fährt man dahin. Die eigene Familie leidet unter diesem Beruf, das eigene Privatleben kommt zu kurz. Natürlich, so sagt man, könnte man mit mehreren Angestellten die Schichten dementsprechend einteilen. … aber wenn der eine Kollege krank ist und der andere schon bei einem Kundengespräch- dann ist man doch wieder da und fährt zum Kunden. Ich glaub, ich habe das letzte Mal vor 16 Jahren mehr als ein Bier getrunken^^, denn durch die ständige Bereitschaft ist übermäßiger Alkoholkonsum ein Nogo. Im Kino war ich vor rund zehn Jahren mal…^^ im Kino ist man nämlich nicht erreichbar (bzw. bis man draussen ist und ans Telefon gehen könnte, ist´s zu spät^^). Urlaub^^? Hatte ich mal. Man sollte als Bestatter bereit sein, auf diese privaten Dinge im Falle eines Anrufes zu verzichten. Im Idealfall kommt es selten vor, vorkommen wird es aber, soviel ist sicher. Und da man nicht wissen kann wann es vorkommt^^- ist die private Planung eher ~mau.

Des weiteren muss man die Bereitschaft haben auch Verstorbene abzuholen, die vielleicht nicht so sind, wie man sich das wünscht. Die ~angenehmsten Verstorbenen sind natürlich die älteren Herrschaften aus dem Seniorenheim, sauber, bekleidet, in Räumlichkeiten verstorben wo der Bau schon auf Rollstühle ausgelegt ist- da passt man dann auch mit´m Sarg durch. Oft aber hat man dann aber auch so ein Theater mit zweiter Stock Wendeltreppe (ja, so einen Schwachsinn von Architektur gibt´s tatsächlich) mit einem Verstorbenen mit seinen 160 kg im unbekleideten Freitod… (gut, diese Kombination eins zu eins habe ich erst einmal erlebt^^, gibt es aber^^). Man muss bereit sein Unfallopfer von der Autobahn (oder halt generell einer Straße), von den Gleisen oder am Fuße eines Hochhauses zu bergen, Wasserleichen, Opfer eines Brandes… es ist nicht immer schön. Auch Leichen von Kindern kommen vor; das sind Aufträge um die man sich nicht reißt. Ist man bereit all das zu machen, kommt noch hinzu dass die Bereitschaft allein, nicht ausreichend ist; man muss es auch ´können´. Es gibt Menschen, die man kurze Zeit bei den Mitbewerbern kennenlernte, die großartig arbeiteten- die aber mit all den Facetten in diesem Gewerbe nicht umgehen konnten.

... gibt´s ja gar nicht. Teil vier... kommt^^

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bestatterhh  23.12.2013, 09:14
@bestatterhh

Kannst du das alles, bringst du die Bereitschaft für ein Leben auf, in dem du den privaten Verzicht verkraften kannst (und auch magst^^- theoretisch ´könnte´ es jeder… aber kaum jemand möchte das), benötigst du auch noch die Fähigkeit zuzuhören. Trauernde Menschen sind nicht immer ein leichtes Klientel – und das kann man ihnen auch nicht zum Vorwurf machen. Du brauchst auf jeden Fall auch gesundes Maß an Menschenkenntnis, einen breitgefächerten Wortschatz (nicht jeder Kunde kann mit Begriffen wie: ´signifikant, exorbitant oder meinetwegen Misanthrop´ etwas anfangen, andere Kunden wiederum möchten nicht Begriffe wie ´Buddeln, ausgrab´n oder Leiche´ konfrontiert werden. Die Rechtschreibung ist – seit der Rechtschreibreform 1996 – noch immer stark auf die alte Rechtschreibung ausgerichtet. Die Kunden sind im Durchschnitt zwischen 50 und 70 Jahre alt, sie sind die Auftraggeber für ihre verstorbenen Eltern oder Ehepartner… die interessiert überhaupt nicht, dass es eine Rechtschreibreform gegeben hat. Die Trauerdrucke werden dann in der alten Schreibweise verfasst, aber bitte sehr^^. Ein seriöses Auftreten und ein gepflegtes Äußeres sind ebenso wie die guten Manieren ein absolutes Muss. Piercing im Gesicht? Tätowierung- nicht durch die Kleidung verdeckt…, extreme Haarschnitte oder Haarfarben? Nogo. Natürlich kann ein äußerlicher Punk ein phantastischer Bestatter sein… er wird von der breiten Masse der Hinterbliebenen aber nicht akzeptiert. Das Zeitalter mit den Generationen denen das vollkommen gleichgültig ist, ist noch nicht angekommen (und wird vermutlich auch noch mindestens dreissig Jahre brauchen).

Eine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft gibt es seit mittlerweile fast/rund 10 Jahren. Die ist auch gut. Führte aber leider dazu, dass viele Quereinsteiger und viele Arbeitslose von der Agentur für Arbeit dort hineingesteckt wurden- das Ergebnis: zu viele Fachkräfte auf dem Markt, so viele freie Stellen gibt es nicht. Sich als Neuling als Bestatter selbstständig machen? Sehr schwer, weil es fast überall schon einen gibt. Fängt man als ´Neuer´ an, gehen die meisten Menschen zu dem, der immer schon da war, zu dem, wo man Uroma schon begraben hat, zu dem, bei dem die Nachbarn oder die Bekannten oder sonst wer war oder zu dem, den man schon zigmal auf dem Weg zur Arbeit gesehen hat. Natürlich hätte man als Neuling mal hier, mal da einen Auftrag. Aber davon kann man in der Regel nicht leben, denn durch die ständige Bereitschaft immer und überall für den eventuellen Kunden parat zu sein, ist kaum eine Möglichkeit gegeben nebenbei einen anderen Beruf auszuüben. Ich bin ja in Hamburg seit längere Zeit unterwegs und im Laufe der Zeit kennt man auch seine lieben Mitbewerber. Alle naselang machen neue Institute auf, halten sich im Schnitt drei-fünf Jahre und sind dann fort. Die Alteingesessenen aber existieren wortwörtlich bis zum umfallen.

Ich möchte Dir den Beruf nicht madig machen, auch wenn sich das teilweise so lesen mag, denke aber dass es verkehrt wäre, hätte ich Dir nicht auch von den Schattenseite (speziell das Privatleben) und die Probleme nach der Ausbildung genannt. Es ist ein guter und schöner Beruf. Ein Beruf der den Familien, die einen Trauerfall zu beklagen haben hilft und ein Beruf der wichtig ist (auch wenn man von der breiten Masse der Gesellschaft als Geier betrachtet wird), ich übe diesen Beruf seit 1997 aus und möchte nichts anderes machen. Trotzdem aber kann ich mir vorstellen, dass es andere Berufe gibt (die auch zum Bereich des Bestattungsgewerbes gehören, sich teilweise damit überschneiden), die gerade im Privatleben mehr Spielraum lassen. So zum Beispiel der Beruf des Trauerredners (die verdienen, nebenbei bemerkt gar nicht schlecht) oder der spezialisierten Trauerfloristik (da muss man nachts nicht durchgehend erreichbar sein^^) oder die reine Thanatologie.

Ahso, ganz vergessen; die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft ist nicht verpflichtend. Die meisten Bestatter werden von der Pike auf eingearbeitet und können auch alles, was die Schüler dort lernen (hören die Schüler nicht gern- ist aber so^^). -auch vergessen: Der Geruch der Verstorbenen variiert natürlich. Mal intensiv, mal nicht. Und ja; manchmal ist es krass. Aber auszuhalten. -Unfalltote... variiert auch. Mal geschieht mehr, mal weniger. Mal springt jemand aus dem 21. Stockwerk oder wird vom Zug ~zermanscht mal nicht. -Abschluss... tja. je höher, desto lieber gesehen- aber ´brauchen´ tut man meines Wissens nach vermutlich mindestens den Hauptschulabschluss (aber aufgrund der zu erwartenden Wortwahl, guter Sprach- und auch durch die kaufmännisch-bedingten, rechnerischen Tätigkeiten ist mehr halt ~besser)

Lieben Gruß

(diese Buchstabenbegrenzung... gediegen.)

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Der Ausbildungsberuf heißt Bestattungsfachkraft. Es ist ein anerkannter Ausbildungsberuf mit 3 Jahren Ausbildungsdauer. Lernorte sind Betrieb und Berufsschule

Was macht man in diesem Beruf? Bestattungsfachkräfte betreuen bei einem Todesfall die Hinterbliebenen, beraten sie und klären mit ih­nen die Details der Bestattung ab. Mit Kollegen und Kolleginnen koordinieren sie den Bestattungsauf­trag. Sie überführen den Verstorbenen an den Bestattungsort und versorgen ihn hygienisch und kos­metisch. Zudem richten sie den Sarg oder die Urne her, legen das Grab auf dem Friedhof an und ge­stalten die Trauerfeierlichkeiten. Sie beraten aber auch über Bestattungsvorsorgeverträge und schließen diese mit den Kunden ab. Da­neben nehmen personalwirtschaftliche und kaufmännisch­verwaltende Tätigkeiten wie Kostenermitt­lung oder die Abrechnung mit Krankenkassen, Versicherungsgesellschaften und Kunden einen breiten Raum ein.

Wo arbeitet man? Bestattungsfachkräfte arbeiten hauptsächlich • in Bestattungsinstituten • bei Überführungsunternehmen • auf Friedhöfen • in Krematorien

Sie arbeiten in Geschäfts­ oder in Büroräumen, in der Werkstatt, in Aufbahrungshallen oder im Krema­torium. Bei grabtechnischen Arbeiten und bei Trauerfeiern halten sie sich zudem im Freien auf.

Worauf kommt es an? • Der Umgang mit dem Thema Tod erfordert psychische Stabilität, Kommunikationsfähig­keit und Einfühlungsvermögen sind z.B. bei der Beratung der Hinterbliebenen über ver­schiedene Bestattungsarten wichtig. • Kenntnisse in Deutsch sind für kaufmännisch­verwaltende Tätigkeiten wichtig. Gute Mathe­matikkenntnisse sind vor allem für das Abrechnen von Bestattungsverträgen notwendig. Da Bestattungsfachkräfte bei der Ausstattung von Särgen u.a. Holz und Metall verarbeitende Tä­tigkeiten ausführen, sind Kenntnisse im Bereich Werken und Technik hilfreich.

Was verdient man in der Ausbildung? Beispielhafte Ausbildungsvergütungen pro Monat: • 1. Ausbildungsjahr: € 350 (Bestattungsgewerbe), € 753 (öffentlicher Dienst) • 2. Ausbildungsjahr: € 390 (Bestattungsgewerbe), € 803 (öffentlicher Dienst) • 3. Ausbildungsjahr: € 450 (Bestattungsgewerbe), € 849 (öffentlicher Dienst)

Welcher Schulabschluss wird erwartet? Rechtlich ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe und Verwal­tungen überwiegend Auszubildende mit Hochschulreife (46%), aber auch mit mittlerer Reife (31%), mit Hauptschulabschluss (21%) und ohne Schulabschluss (2%).

Vielleicht besorgst ddu dir vor Aufnahme einer Berufsausbildung zuerst ein Schülerpraktikum, um einen ersten Eindruck in diesem sicherlich besonderen Beruf zu bekommen. Dann merkst du auch, ob du mit der Thematik Tod und Leichen zurecht kommen kannst.

Aber der Beruf hat eine sichere Zukunft, da die demografische Entwicklung einen Anstieg der älteren Bevölkerung zeigt, was mindestens bis 2042 anhält.


SweeTAtAkatsuki 
Beitragsersteller
 22.12.2013, 18:48

Ja, ich meinte ja erstmal Praktikum, hab wohl vergessen das zu schreiben. Wollte aber schon mal etwas vorbereitet sein und in Sachen Beruf find ich persönlich nachfragen auch besser als kalte Theorie auf Wikipedia. Da erfährt man dann doch mehr Details.

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Als Auszubildende/r zur Bestattungsfachkraft brauchst du mindestens einen Realschulabschluss (mittlere Reife). Die Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre.
Deine Aufgabe ist es, die Hinterbliebenen zu beraten und zwar mit Anteilnahme, Verständnis und Geduld. In der Ausbildung als Bestattungsfachkraft lernst du, wie du dabei behilflich sein kannst, eine Bestattung zu organisieren. Es handelt sich dabei um eine duale Ausbildung, d.h. in der Berufsschule lernst du die meiste Theorie, z.B.: welche Beisetzungsformen gibt es, was muss alles organisiert werden, was ist mit dem Umweltschutz und welche Gesetze sind in der Bestattungsbranche relevant? Im Betrieb bekommst du hingegen beigebracht, wie der Arbeitsalltag abläuft und wie man mit den Verstorbenen und Hinterbliebenen umgeht. Als Bestattungsfachkraft bist du aber nicht nur für Organisation und Beratung zuständig, sondern auch für die Verstorbenen selbst. Es gehört zu deinen Aufgaben, den Toten abzuholen, also z.B. im Seniorenheim. Im Bestattungsinstitut wird er dann von dir hygienisch versorgt, eingekleidet und in den Sarg gelegt, der zuvor ausgesucht wurde. Mit den Hinterbliebenen führst du organisatorische Gespräche, in denen ihr Formalitäten klärt. Wer bezahlt die Beerdigung und wo findet sie statt? Wollte der Verstorbene verbrannt werden oder hat er sonstige Wünsche geäußert? Welche Blumenarrangements sollen bereitgestellt werden und welchen Sarg bzw. welche Urne wählen die Hinterbliebenen aus? Und dann geht es los mit der Organisation. So nimmst du den Trauernden viel Arbeit ab und erleichterst es ihnen, von dem Verstorbenen Abschied zu nehmen. Wenn du darüber hinaus die Trauerfeier auch noch so richtig schön gestaltest und für einen reibungslosen Ablauf der Feierlichkeiten sorgst, hast du deinen Job super gemacht.

Weitere Infos findest du hier: http://www.ausbildung.de/berufe/bestattungsfachkraft/


frankfragt  22.12.2013, 11:18

Und wo steht dort, dass man mindestens Realschulabschluss braucht???? Das stimmt nicht, wie in keinem Ausbildungsberuf nach BBiG oder HWO ist ein Schulabschluss Voraussetzung.

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Erst einmal sollte Dir das hier weiter helfen: http://www2.bibb.de/tools/aab/aab_info.php?key=uzi78695&modus=1&statistik=1

Ich hatte bisher 2 Leute in meinem Bekanntenkreis, die als Bestatter gearbeitet haben. Wenn Du die dann privat etwas besser kanntest, haben die das eine oder andere schon mal durchblicken lassen. Und das, was die da so von Unfallopfern erzählten, war nicht so schön ............


SweeTAtAkatsuki 
Beitragsersteller
 22.12.2013, 19:05

Naja, dass sowas "schön" ist hatte ich jetzt auch nicht erwartet... ;) Ich mein nehmen wir mal das neueste, prominente Beispiel Paul Walker: übler Unfall, schwer verletzt und bis zu Unkenntlichkeit verkohlt. Passier öfter, wenn ich mal in die Zeitungen schau.

Es hätte mich eher interessiert, wie oft sowas ungefähr vorkommt, (gut ist wahrscheinlich auch eine Standortfrage in Großstädten gibts das vermutlich öfter als am Land) weil ich denke das 5-10 Unfalltote im Monat besser auszuhalten wären, als täglich mehrere (wobei das wohl auch vorkommen kann/wird).

Danke für den Hinweis.

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Es besteht die Möglichkeit das du so ohne weiteres und ohne Voraussetzung da anfangen kannst als Träger,oder Überführer. alles andere wirst du dann schon selbst erfahren. Tipp: Wenn du da anfängst dann darfst du dir es nicht erlauben die Sache an dich ran zu lassen,denn dann gehst du vor die Hunde,da wärst du nicht der erste