Berechnung der Verdampfung von Wasser?
Hallo,
man liest oft, dass aus 1 Liter Wasser, 1673 Liter Wasserdampf entstehen. Leider finde ich nirgendwo die entsprechende Berechnung dazu.
Nimmt man an, dass 1mol Wasser 18 Gramm Masse besitzt, so sind 1000ml Wasser/1000 Gramm --> 55,55 mol
Per Definition entspricht 1 mol bei Normalbedingungen (1013HPa/273,15K) einem Volumen von 22,414 Liter.
Dementsprechend entstehen daraus 1245,097 Liter Wasserdampf bei 273,15K.
Hinzu kommt nun die Volumenzunahme durch Temperaturerhöhung gemäß: V1/T1=V2/T2 aufgelöst nach V2.
Wäre (V1xT2):T1=V2
(1245,097 l x 373,15 K): 273,15 K = 1700,926 l
Diese 1700 l findet man auch sehr oft.
Auch wenn ich hin und her runde, ich erreiche nie die 1673 l ... Ich bin entweder darunter oder darüber.
Wo ist der Unterschied in den Berechnungen?????
Vielen Dank für eure Lösung im Vorfeld !!!
3 Antworten
Die Gasgleichung gilt exakt lediglich für ideale Gase, also solche, deren Moleküle oder Atome nur durch rein elastische Stöße miteinander wechselwirken. Die Bedingungen an ein ideales Gase erfüllen insbesondere die Edelgase. Mehratomige Gase wie Wasser haben neben den translatorischen Bewegungen noch einige Freiheitsgrade für Rotations- oder Schwingungsbewegungen. Außerdem sind sie durch ihren Dipolcharakter weit davon entfernt untereinander wechselwirkungsfrei zu agieren und auch nicht ausreichend verdünnt, um die Bedingungen näherungsweise zu erfüllen. Mit dem allgemeinen Gasgesetz erhält man in diesem Fall also ohnehin keine exakten Lösungen.
Der Unterschied ist, dass die 1673 L kein Wert sind, der über eine Zustandsgleichung wie das ideale Gasgesetz errechnet wurde. Die 1673 L sind ein Messwert, der in umfangreichen Messungen des U.S. National Bureau of Standards gemessen und in verschiedenen Werken tabelliert zu finden ist.
Dann schau doch mal ob bei den 1673 Litern abweichende Umgebungsbedingungen genannt werden.
Also wie genannt wurde finden sich die 1673l in empirisch ermittelten Tabellen wieder wie hier z.B.
https://link.springer.com/content/pdf/bbm%3A978-3-540-92895-9%2F1.pdf
Der gegebene Druck ist marginal höher bei 100°C, aber ich denke der Löwenanteil resultiert daraus das Wasserdampf ein reales und kein ideale Gas ist.
Super… vielen Dank … das ist nachvollziehbar
Nein. Dann wäre es ein Ansatzpunkt gewesen. Auch dort wird auf die Normalbedingungen verwiesen. Siehe zum Beispiel dem Wikipediaeintrag. Oder dem Geothermie.de Portal.