bei vaterschaftsuntersuchungen mithilfe von blutgruppeneigenschaften spricht man von vaterschaftsausschluss und nicht vom vaterschaftsnachweis warum?

2 Antworten

DNA Test sagt so mit 99,9xwas Wahrscheinlichkeit, ob jemand der Vater ist. Also sehr sicher nachgewiesen. Blutgruppen können sowas nicht. Nur weil wir dieselbe Blutgruppe haben, bist du nicht mein Vater. Aber es lässt sich ausschließen, dass du mein Vater bist, wenn die Gruppen nicht passen.

Auf Grund der rechtlichen Systematik.

Das BGB legt fest wer rechtliche als Mutter und wer als Vater zählt.

Das BGB sagt, dass die Mutter eines Kindes die Frau ist, die es geboren hat.

Das BGB sagt, dass der Vater des Kindes der Mann ist, der zum Zeitpunkt der Geburt mit der Mutter verheiratet ist (Vaterschaftsfiktion).

Wenn man also einen Vaterschaftstest macht, dann will man nachweisen, dass es der gesetzliche Vater nicht ist.

Wenn die gesetzliche Vaterschaftsfiktion erschüttert ist, dann bestehen die Möglichkeiten nach § 1592 Nr. 2 oder Nr. 3 BGB.


Pauli010  10.12.2019, 21:08

das ist nicht rechtlich, sondern logisch-biologisch begründet (Vererbungslehre).

Blutgruppen-Vererbung richtet sich nicht nach dem Recht - sondern andersrum, das Recht nach der Vererbungslehre.

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Meandor  10.12.2019, 21:29
@Pauli010

Wer in Deutschland Vater ist, bestimmt das BGB und eben nicht die Vererbungslehre.

Wenn meine Frau ein Kind bekommt, dann bin ich der Vater -> § 1592 Nr. 1 BGB.

Ob ich es gezeugt habe oder ob ich überhaupt zeugungsfähig bin ist unerheblich.

Erst wenn ich als Vater mit der gesetzlichen Regel ein Problem habe, dann darf ich die Vaterschaft nach § 1600 Abs. 1 Nr. 1 BGB anfechten und dazu die Biologie heranziehen.

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Pauli010  10.12.2019, 21:57
@Meandor

Ich interessiere mich nicht für Ihre Familienverhältnisse.

Die Frage lautete anders.

.-.

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Bitterkraut  10.12.2019, 22:44

Es geht doch nicht nur um gesetzlicher Vater oder biologischer Vater. Es werden auch Kinder außerhalb von Ehen geboren. Und dass es bei der Vaterschaftsbestimmung um den biologischen Vater geht, ist doch logisch. Das ganze Gerede vom Gesetz ist hier unnütz.

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Meandor  11.12.2019, 10:33
@Bitterkraut

Jetzt sag ein mal für was es wichtig ist, wer der Vater ist?

In 99,9% der Fälle geht um Sachen wir Unterhaltsansprüche und Sorgerecht.

Diese rechtlichen Ansprüche stehen nur bzw. betreffen nur den rechtlichen Vater. Der gesetzliche Vater hat das Sorgerecht für das Kind und das Kind, bzw. die Kindesmutter hat Unterhaltsansprüche gegen den gesetzlichen Vater.

Wer der biologische Vater ist, interessiert für diese Dinge nicht.

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