Bei Überdosierung Krankenwagen rufen, auch wenn noch keine Wirkung aufgetreten ist?
Hallo,
ein Familienmitglied von mir hat 4 Dosegrippin Tabletten genommen mit Absicht, da es sich krank machen wollte. Darf ich den Krankenwagen rufen, obwohl noch keine Wirkung aufgetreten ist?
5 Antworten
Prinzipiell ist es bei einer Überdosierung egal welchen Medikaments natürlich sinnvoll, eine zügige medizinische Behandlung in die Wege zu leiten. Am schnellsten geht das in der Regel tatsächlich über den Rettungsdienst. Eine Wirkung muss (und soll!) dabei noch nicht aufgetreten sein, je früher, desto besser.
Allerdings ist nun die Frage, was denn eine Überdosierung überhaupt ist. Man sollte sich ja schon sicher sein, dass die eingenommene Menge überhaupt ein Problem darstellt. Informationen dazu findet man in der Packungsbeilage, man kann aber auch die bundesweit agierenden Giftnotrufzentralen anrufen (findet man im Internet und diese Nummer sollte meiner Meinung nach in jedem Telefon gespeichert sein). Dort bekommt man Rat und die sagen ggf auch, ob man den Rettungsdienst rufen sollte.
In eurem Fall sind 2000 mg Paracetamol genommen worden, was sicher für eine Einmalgabe etwas hoch dosiert, aber noch weit außerhalb kritischer Mengen ist. Also: kein Grund für den Krankenwagen.
Außer: Hat jemand sich absichtlich selbst versucht, Schaden zuzufügen und man hat den Eindruck, dass derjenige es auch weiterhin versuchen würde (also Absicht zur Selbstschädigung oder gar Selbsttötung) würde ich in jedem Fall den Notruf wählen. Schließlich kann man nicht stunden- oder tagelang auf so jemanden aufpassen - und psychiatrisch beurteilt werden muss so jemand ja auf jeden Fall.
Hi,
Darf ich den Krankenwagen rufen, obwohl noch keine Wirkung aufgetreten ist?
In dieser Menge ist zumindest nicht von akuter Lebensgefahr auszugehen - hier wäre primär der Hausarzt der erste Ansprechpartner. Gegebenenfalls kann auch der Giftnotruf Auskunft über die notwendigen Maßnahmen geben.
Der Hauptwirkstoff von Doregrippin ist Paracetamol (500 mg/Tablette), hier läge die Einnahmemenge zwar über der maximalen Einzeldosis, allerdings noch unter der Tageshöchstdosis für Erwachsene von 4000 mg.
Daher: zum Hausarzt und/oder Giftnotruf wählen, ein Rettungsdiensteinsatz ist hier (noch) nicht erforderlich.
Die zuständige Giftnotrufzentrale findest Du hier: https://www.bvl.bund.de/DE/01_Lebensmittel/03_Verbraucher/09_InfektionenIntoxikationen/02_Giftnotrufzentralen/lm_LMVergiftung_giftnotrufzentralen_node.html
LG
Das ist Paracetamol, um sich bei der Dosierung damit krank zu machen müßten schon einige Voraussetzungen wie andere Krankheiten/Medikamentenallergie vorhanden sein...
Ich würde auch erstmal in der Giftnotrufzentrale anrufen und erfragen, inwiefern diese 4 Tabletten schädlich werden können und was man weiterhin tun soll.
Was spricht dagegen die Person selbst einem Arzt vorzustellen, wenn es ihr soweit gut geht?