Begabung für logisch-abstraktes Denken genetisch bedingt?

2 Antworten

Ich denke nicht, dass es genetisch bedingt ist. Natürlich hat das Kind einiges an Begabung mitgebracht, aber es hat auch viel damit zu tun, wie das Kind in der Kindheit behandelt wurde, es selbst sein durfte. Ich schreibe bewusst nicht "gefördert", denn da kann man des Guten zu viel tun.

Mein Sohn hat einen IQ von 148. Er sagt mir immer wieder, dass er sich als Kind sehr sicher und geliebt gefühlt hat durch meine Unterstützung, und dass ich ihn so akzeptiert habe, dass er er selbst sein konnte, auch in schwierigen Zeiten. Ich habe ihm auch die nötigen (ethischen) Gesichtspunkte gegeben, dass er selbst entscheiden konnte, was für ihn richtig und falsch ist. Als es in der Schule schwierig wurde, dachte ich in erster Linie, dass das er durch das starre Schulsystem nicht angemessen behandelt wurde. Wir haben dann an der Uni Tübingen einen 3tägigen IQ-Test mit ihm machen lassen. Da kam dieser IQ heraus (Er war damals 12). Im Bereich logisches Denken hatte er die Testdecke gesprengt, d.h. es war nach oben nicht mehr messbar. (Mein logisches Denken hält sich übrigens in Grenzen ;-), beim Vater etwas besser...)

Er hat die Schule dann nicht abgeschlossen und auch nicht studiert, sondern hat sich alles selbst beigebracht. Heute hat er eine eigene Firma (IT) mit mehreren Mitarbeitern, 3 Kinder, ein Haus gebaut und noch andere Immobilien - alles aus sich selbst heraus geschafft. Seine Frau muss nicht arbeiten gehen, aber sie gibt Baby-Schwimmkurse, wenn die Kinder in Schule oder Kita sind.

Es ist schon rund 100 Jahre geklärt, dass nicht das logisch-abstrakte, sondern das logisch-konkrete Denken den Intelligenzausweis liefert. Die Bewältigung des Abstrakten ist hierbei nicht das Problem, sondern das abstrakte DENKEN. Denn nichts ist leichter als sich im Abstrakten zu ergehen. Schwierig wird‘s wenn das DENKEN dazu kommen soll. Daran fehlt es meist - und übrig bleibt die Floskel, die Phrase.