Bayern - Kind vorzeitig einschulen auf den letzten Drücker?
Hi.
Unser Sohn wird im November 6 und wir hatten für uns nie die vorzeitige Einschulung in Betracht gezogen. Seit ein paar Wochen hat er allerdings immer mehr eine Abneigung gegen den Kindergarten entwickelt & sagt er geht da nicht mehr hin wenn seine ganzen Freunde alle ab heute nicht mehr kommen. Er hat ausschließlich Freunde, die jetzt alle eingeschult werden.
Wir haben ihm ein paar Tage zu Hause gegönnt und gemerkt, dass er viel mehr Anzeichen einer Schulreife hat als wir zunächst dachten. Er schreibt, er bastelt extrem gut, ist motorisch super fit und will in die Schule gehen.
Ab heute sind Ferien. Was sollen wir nun tun?
Das Problem an einer vorzeitigen Einschulung ist ja, dass es ihn dann vielleicht doch überfordern könnte und es dann aber nur sehr schwer wieder einen Schritt zurück geht.
Habt ihr einen Rat?
1 Antwort
Auch wenn das häufig ausgeblendet wird, weil falsche Vorstellungen existieren: Für die Einschulung ist es nicht wichtig, ob man (schon) schreibt und all das tut, was Du noch so aufgezählt hast. Für ein Überleben in der Schule ist es wichtig, ob man gehorchen kann. Also ob man das tut, was von einem erwartet wird. Wenn Schreiben befohlen ist, muss geschrieben werden und zwar nicht das, was man selbst gerne schreiben würde. Es sei denn, man hat riesiges Glück mit seinem Lehrer. Wenn man «Opa» schon schreiben kann, möchte man das nicht in der Schule “lernen“ müssen.
Dieser Fall ist schon ein paar Jährchen her, aber dennoch interessant. Die Autorin ist Psychologin:
https://derblogfuerschueler.blogspot.com/2012/12/eine-schulgeschichte-ein-wunderbarer.html
Von diesen paradiesischen Zuständen für Erstklässler sind wir leider Lichtjahre entfernt (einfach auf das Bild tippen)
http://www.rolf-robischon.de/index.html
Wenn ihr euer Kind in die Erziehungsanstalt stecken wollt, dann überprüft, ob es über die tatsächlich wichtigen Kompetenzen verfügt. Sollte im Kindergarten bereits im Sinne der Schule gehandelt worden sein und euer Sohn sich angepasst haben, dann weiter zur nächsten Stufe.
WENN die Schulbürokratie das zulässt, muss man hinzufügen. Schulen lechzen zwar nach immer neuen Objekten, an denen sie herum erziehen können, aber bestimmte Vorbedingungen müssen schon erfüllt sein. Man weiß dort schließlich, dass sie früher oder später auch euer Kind in die Finger kriegen werden.
Du merkst wahrscheinlich, hier schreibt einer, der kein gutes Haar an der Institution lässt. Da Du aber das Wohl Deines Kindes im Blick zu haben scheinst, wollte ich auf diese viel zu wenig beachtete Seite der Schule hinweisen.
Abschließend noch das (englisch):
https://youtu.be/mzhXScBIt_Q?si=lmv8jnRJ6z5WhEV0
Gruß Matti