Bayerische Mentalität?
Man hört ja viel über die Mentalität der Menschen in Bayern. Einerseits seien sie konservativer, in Bezug auf gesellschaftliche Werte und Normen, andererseits auch toleranter, sie würeden eher leben und leben lassen als die Menschen in preußisch geprägten Landesteilen, sie seien gemütlicher, aber in Konflikten auch aggressiver, natur- und heimatverbunden, aber weniger konsequent in der Umweltschutzpolitik, ländlicher geprägt und high-tech-fixiert, laptop und Lederhosen, herzlich aber auf ein mia san mia bedachtg, humorvoll und auch engstirnig und so weiter und so fort.
Wie ist die typisch bayerische Mentalität wirklich? Wer lebt in Bayern und kann etwas typisches oder auch atypisches beschreiben und wer ist als Nichtbayer nach Bayern gezogen und hat seine typischen und vielleicht auch atypischen Erfahrungen gemacht?
4 Antworten
Ich würde mal behaupten, dass jede Region ihre eigene Mentalität hat. Aber wie überall anders gilt auch in Bayern: Nicht jeder Mensch ist gleich und auch in Bayern gibt es unterschiedliche Regionen mit unterschiedlicher Mentalität.
Sicherlich sind Menschen in städtischen Gebieten weniger heimat-/naturverbunden als Menschen in städtischen Gebieten. In Franken beispielsweise wirst Du niemanden sehen, der Lederhosen trägt. Auf einem Kaff in Südbayern schon eher.
Franken als ganzes gabs letzmals im frühen Mittelalter.
Und da gehörten Nürnberg, Kronach, Bamberg und Erlangen nicht mal dazu.
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Frankens#/media/File:Franken-um-800.jpg
Schon um 1250 war es in viele kleine un kleinste Herrschaften zersplittert, die erst unter Ludwig I wieder zu den 3 fränkischen Bezirken geeint wurden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Frankens#/media/File:Franken_um_1250.jpg
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Frankens#Eingliederung_Frankens_in_neue_Gebiete
Dennoch gehört es landesgrenzenmäßig zu Bayern und damit müsste eine All-Aussage wie "Die Bayern sind..." auch für Franken gelten - so schwer es uns auch fällt...
Schäufele, Schweinsbratn und Bratwürst oder Leberkäs ist bei uns fast jeder gern, dem Biere sind auch nur wenige Ureinwohner abgeneigt. Und ob die Beilag nun Kloß oder Knödl geheißen wird ist nebensächlich, hauptsach es ist gnug Soß´dabei.... :-))
„Jeder soll nach seiner Fasson selig werden“ geht auf den preußischen König Friedrich II. zurück. Vgl. dem Berlin zugeordneten "Jedem Tierchen sein Pläsierchen". Derartige liberale Grundsätze gibt es in Bayern nicht.
"Leben und leben lassen" ist NICHT bayrisch, und es ist auch nicht kompatibel mit bayrischer Ignoranz, durch die alles Nichtbayrische zum Problem wird. Deshalb wird ein "Zugereister" in Bayern NIEMALS "dazugehören". DAS ist Bayern. Weiß gar nicht mehr, wie ich die Jahre dort ausgehalten habe. Verlorene Zeit.
Weißt, über Bayern lacht die Sonne, über den Rest die ganze Welt. ;-)))
Liebe und Verständnis bezüglich Traditionen.
Liebe zum eigenen Land. Heimatverbundenheit.
Geld haben wollen. Erfolgreich sein wollen. Wos auf Pfiass stean woin.
Gut leben wollen. Andane deaf'an des a.
Viele gute Ideen und Erfindungen.
Technik darf sich scho weiterentwickeln, aba doch ned unsane Traditionen! So hat man Wurzeln und streckt gleichzeitig seine Hände in den Himmel.
Kulinarisches.
Gemütlichkeit. Geselligkeit. Feiern.
Eigenständigkeit. Weniger Anpassung. Einzigartigkeit. Individualität.
Eher Eigenes anstatt Fremdes sein und machen.
Belebend, erfrischend anders. Ned oiwai den oid'n Schmarrn, wo a nix bringt, aba scho, wenn's um Traditionen geht.
Die typisch bayerische Mentalität, mei, die ändert sich doch auch schon so heftig. Bleibt ja nix, wie es ist. ;-))
Hoffentlich wead's ned so schlimm, wia's scho is! :D
Aber mittlerweile sind schon die neuen Bayern fleißig, mal schaun, dann seng mas scho.
Die Franken sind mit dem allem nicht gemeint. Die mussten ja mal zu uns. Kann verstehen, dass auch sie eigenständig bleiben wollen. Wir machen das Beste daraus, so oft es halt geht.
Die Bayern sind ein "Urvolk" (die meisten!) Gibt aber auch welche als normale Menschen.
Natürlich nicht. Dennoch muss ich mich damit abfinden, dass Franken auf der Karte zu Bayern gehört und somit bin ich - so schwer es fällt - auch als Franke ein geographischer Bayer.
Der Franke ist nur wider Willen unter die Bayern geraten!