Bauer pflügt sein Feld - extrem?

12 Antworten

Naja, es war der Bauern sicher nicht klar, dass es zu einer derartigen Staubentwicklung kommen würde - eine so starke Dürre wie dieses Jahr hatten wir ja noch nicht.

Wenn jetzt wirklich etwas so beschädigt ist, dass man es nicht mehr retten kann, müsste man ihn eben mal ansprechen, damit er das seiner Haftpflicht meldet - dafür hat man sie ja.


WillTell 
Beitragsersteller
 22.09.2018, 16:06

Es ist zum Glück nichts zu "schaden" gekommen außer das einen haufen Dreck überall kleben. Seine Haftpflicht zu bemühen wäre mir jetzt auch eher unangenehm außer bei einem wirklich großen Schaden, ich Frage mich trotzdem ob das halt moralisch einfach ok ist eine ganze Nachbarschaft einzunebeln stundenlang ohne jegliche Vorwarnung. Ich persönlich finde das nicht besonders prickelnd und das hat nichts mit irgendwelchen Vorbehalten gegen Bauern zutun oder dergleichen. Im Gegenteil. "Zieh doch um" oder "Das ist halt" so wie es hier manche schreiben bringt niemandem etwas. Danke dir für die Antwort!

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schelm1  22.09.2018, 16:51
@WillTell
"Zieh doch um" oder "Das ist halt" so wie es hier manche schreiben bringt niemandem etwas.

Doch es würde Ihr Problem lösen!

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WillTell 
Beitragsersteller
 22.09.2018, 17:01
@schelm1

Es würde momentan eher mein Problem lösen, mich nicht auf Gutefrage aufzuhalten und dort auf "gute" und "hilfreiche" Ratschläge und Antworten zu hoffen. Mich hinter einer Filterblase zu verstecken kommt für mich nicht in Frage. Ich verliere jedoch die Hoffnung.

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Der Landwirt kann nicht warten bis in der Trockenzeit Regen kommt. Auch er steht unter Zeitdruck und muss seine Felder für die Aussaat vorbereiten bevor es zu kalt wird.

Geruch, Lärm- und Staubbelästigung sind Dinge womit man in einem wirtschaftlichen Rahmen leben muss. Wenn um 5 Uhr morgens schon der Kompressor der Melkanlage läuft kann der Landwirt auch nichts dafür. Die Tiere müssen regelmäßig gemolken werden. Spätestens alle 12 Stunden. Das ist um 5 Uhr morgens sowie um 5 Uhr abends.

Auch Staub ist hinzunehmen. Wenn du wüsstest was bei uns im Sommer für Stau wolken entstehen, wenn das Heu eingefahren wird. Der ganze Hof ist voll mit Löwenzahnsamen. Laut ist es zudem auch. Die Hecksler und Reißer haben ordentlich Leistung um das Gewicht durch die Rohre befördern zu können.

Wenn jemand das nicht passt, so muss er wegziehen oder nicht in die Gegend ziehen. Bei mir im Ort gab es diesbezüglich schon mal eine Klage. Der Landwirt hat sie gewonnen. Dabei ging es um Lärmbelästigung nach 22 Uhr abends. Da es am nächsten Morgen eine kurzfristige schwere Regenwarnung gab musste der Landwirt das Heu am selben Tag einfahren. Das ging bis 1 Uhr morgens. Der Richter entschied zu gunsten des Landwirts, da es sich bei Wetter um eine höhere Gewalt handelt und Anwohner in unmittelbarer Nähe eines Bauernhofes von Lärmentwicklungen bezüglich der Arbeit ausgehen müssen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Henryettex  22.09.2018, 19:31

Das Unverständnis, welches uns Landwirten so oft von der nichtlandwirtschaftlichen Bevölkerung entgegengebracht wird, zeugt von einer erschreckenden Entfremdung letzterer Bevölkerungsgruppe von natürlichen Vorgängen (Wetter) und dem damit verbundenen Zeitdruck bei der Erledigung landwirtschaftlicher Arbeiten.

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Auf dem Land hat die Landwirtschaft immer noch Bestandesschutz. Und wer das Bedürfnis hat, schließt selbständig sein Fenster. Der Landwirt hat nicht die Möglichkeit, sein Feld zu bewässern, damit die Siedler jederzeit volle Wellness haben.


WillTell 
Beitragsersteller
 22.09.2018, 16:18

Bestandesschutz eine ganze Region mit Futtermais zuzukleistern, naja ich weiß nicht aber das ist ein anderes Thema.

Wenn man googelt findet man doch den ein oder anderen Eintrag, genau nach meiner Frage. Vollgesaute Schlafzimmer und halb verwüstete Terrassen und Balkone. Mit Wellness und zimperlich sein hat sowas nichts zutun. Es ist schlichtweg ein Problem für Anwohner und daher frage ich sachlich was Sache ist. Den Bauer zu verklagen oder etwas gegen ihn zu "unternehmen" schwebt mir nicht vor. Einfach eine Einschätzung und was man tun könnte, da es wie schon erwähnt ziemlich extrem war. Ansonsten würde ich die Frage gar nicht stellen wegen etwas Staub. Danke für deine Antwort!

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Zur Rechtslage und den moralischen Apekten haben sich genug andere Mitmenschen geäußert. Meine Frage geht daher in eine andere Richtung: spielt es für die Staubentwicklung eine Rolle, ob der Landwirt Weizenstoppel oder "tollen Futtermais" unterpflügt. Ich meine, in der Formulierung "toll" eine leichte Mißbilligung zu erkennen. Hast Du irgendwelche Probleme damit, daß ein Landwirt eine Futterpflanze anbaut? Ist es moralisch verwerflich, Tierfutter oder Rohstoffe für die Energiegewinnung zu erzeugen?

Der Landwirt wird nach der üblichen Fruchtfolge demnächst Winterweizen säen wollen, wie soll er denn dies Deiner Meinung nach machen? Dass der Boden keine Feuchte hat, ist ja wohl nicht seine Schuld, kein Gesetz handelt diesen Fall ab.

Der Landwirt muss er zunächst mal den Boden so herrichten, dass er überhaupt säen kann. Normalerweise regnet es um diese Zeit öfters, deshalb sind diese " staubigen Belästigungen" in den vorangegangen Jahren nicht aufgetreten.

Die Landwirtschaft hat bisher in diesem Jahr genug Einbussen erleiden müssen, zum Klimawandel hat wohl jeder von uns - auch du - seinen negativen Anteil beigetragen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung