Bafög Studenten?
Hallo zusammen,
ich würde gerne dieses Jahr zum Wintersemester anfangen zu studieren und habe einige Fragen zum Bafög. Ich habe mich oft versucht auf Foren und der Bafög Startseite zu belesen. Da jeder Antrag sehr individuell bearbeitet wird, habe ich nicht eine schlüssige Antwort finden können. Ich bin 22 Jahre alt und habe im Jahr 2020 den schulischen Teil der Fachhochschulreife erworben. Im Zeitraum von August 2020 bis Juli 2021 habe ich zwei Ausbildungen begonnen und abgebrochen. In den übrig bleibenden 3 Monaten habe ich Vollzeit gearbeitet. Im September 2021 habe ich meine Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen begonnen und im Juni 2023 abgeschlossen. Seit August 2023 besuche ich ein Kolleg um die allgemeine Hochschulreife nachzuholen. (Ein Jahr Vollzeitunterricht) Derzeit wohne ich noch bei meinen Eltern, plane aber zum Studium auszuziehen. Meine Eltern verdienen zusammen etwa 100.000 Euro Brutto im Jahr. Mein jüngerer Bruder (18) macht eine Ausbildung und verdient etwa 500€ netto. Mir ist klar dass meine Eltern „zu viel“ verdienen und verpflichtet sind für mich aufzukommen. Allerdings haben meine Eltern hohe Ausgaben und erklären sich nicht bereit mich finanziell zu unterstützen, zumal ich bereits eine abgeschlossene Ausbildung habe. Meine Frage ist ob es sich denn lohnt überhaupt einen Antrag für Bafög zu stellen und ob ich überhaupt Anspruch habe. Elternunabhängiges Bafög kommt für mich nicht in Frage, da ich praktisch ein Jahr zu wenig gearbeitet habe und meine allgemeine Hochschulreife nicht berufsbegleitend nachhole. Ich muss aber raus von zuhause weil ich kein eigenes Auto habe und nicht pendeln kann. Ich denke Studenten können nachvollziehen dass jeder Zuschuss und Cent zählt. Kann mir jemand weiterhelfen?
Ich bedanke mich im Voraus
Viele Grüße
3 Antworten
Hallo,
den Antrag stellen würde ich generell empfehlen.
Lies dir mal gemeinsam mit den Eltern den folgenden Artikel durch:
https://www.bafoeg-rechner.de/FAQ/vorausleistung.php
Das wäre eine Chance, falls du noch nicht elternunabhängig gefördert werden kannst und falls die Unterhaltspflicht der Eltern wohl schon erloschen ist. Da es aber harte Konsequenzen hätte für deine Eltern, falls nicht, solltet ihr das gemeinsam entscheiden.
Wenn du jetzt an einer Hochschule studieren wirst, sieht das danach aus, dass deine Eltern weiterhin unterhaltspflichtig sind. Da du erst mit dem Abschluss den Zugang zu einer Uni hast und damit deine vorher abgeschlossene Ausbildung nichts zählt.
Ich würde schätzen, dass du kein Bafög bekommst und deine Eltern weiterhin unterhaltspflichtig sind. Sinnvoll wäre es, wenn du dich dazu mit deinen Eltern zusammensetzt und ihr schaut, was sie dir geben können und was du selbst durch einen Job beisteuern müsstest.
Meine Eltern verdienen zusammen etwa 100.000 Euro Brutto im Jahr.
Damit hat es es sich schon erledigt.
Allerdings haben meine Eltern hohe Ausgaben und erklären sich nicht bereit mich finanziell zu unterstützen, zumal ich bereits eine abgeschlossene Ausbildung habe.
Ist dem Bafög-Amt egal. Einzig Vermögen/Einkommen der Eltern und von dir ist denen wichtig.
Hi,
Meine Eltern verdienen zusammen etwa 100.000 Euro Brutto im Jahr.
Damit kannst Du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass Du keinen Anspruch auf BAföG haben wirst.
Mir ist klar dass meine Eltern „zu viel“ verdienen und verpflichtet sind für mich aufzukommen.
Die Eltern sind bei volljährigen Kindern lediglich bis zum Abschluss einer ersten beruflichen Ausbildung unterhaltspflichtig (siehe z.B. hier). Da Du eine abgeschlossene Berufsausbildung hast, besteht hier keine rechtliche Verpflichtung seitens deiner Eltern, dich zu unterstützen.
Allerdings haben meine Eltern hohe Ausgaben und erklären sich nicht bereit mich finanziell zu unterstützen, zumal ich bereits eine abgeschlossene Ausbildung habe.
Das ist für die Bewilligung des Antrags vollkommen unerheblich.
Meine Frage ist ob es sich denn lohnt überhaupt einen Antrag für Bafög zu stellen und ob ich überhaupt Anspruch habe.
In der Regel wird es sich in dieser Konstellation nicht lohnen.
LG
Wenn ihr viel verdient wird es wohl kein Bafög geben und ihr müsstet aufkommen. Schau dir mal elternunabhängiges Bafög an oder evtl. ein Stipendium.
Hallo Du! Ich stecke als Vater eines 22-jährigen Sohnes fast in der gleichen Konstellation. Darf ich fragen wie die Sache bei Dir ausgegangen ist?
Prinzipiell würde ich gerne bezahlen für meinen Sohn, da ich jedoch gesundheitlich stark eingeschränkt bin, habe ich sozusagen mein Einkommen anderweitig verplant, im Grunde logisch kurz vor dem Eintritt in die Altersteilzeit bzw. in die Rente. Irgendwann muss doch der Staat mal erkennen, dass Schluss ist mit den Unterhaltszahlungen?!
Erschwerend kommt hinzu, dass meine Ex-Frau mit ihrem Halbtagsjob weit unter dem Selbstbehalt liegt, also im rechtlichen Sinne gar kein Einkommen hat, somit der Vater Staat bei mir alles holen möchte...nicht so ganz gerecht, weil Ex durch die Wiederheirat mit einem leitenden Arzt mehr als hochbegütert ist und im Grunde auch ihren Teil zahlen könnte. Muss sie aber nicht....