Auto schaltet schwer? Was tun?
Halb 2 mal zu schnell geschalten dann hat das getriebe geräusche gemacht. Seitdem geht die hängen schwerer rein, habe ich die einbikdung oder ist da doch was passiert?
2 Antworten
Hallo
zu "schnell" schalten geht eigentlich nicht mit denn üblichen Borg Warner Vollkonus Synchros. Das geht nur mit Porsche Synchronisationen und ein Paar Exoten (Ziehkeilsysteme, Maybach, Bugatti, Cotal, Weiss Synchros). Die BW machen eine Zwangsbremsung und "klemmen" dann kurz oder man hört die Sperr Zähne (Dachkantprismenkörper) ratschen und der Gang springt wieder zurück. Eine BW Syncro muss man optimal dosiert gleichmässig durchziehen, nicht zu schnell und nicht zu langsam, beides erhöht den Verscheiss der Syncrobremse. Bei Getrieben nach 2000 kann man oft eh nicht mehr direkt auf die Schaltgabel/Schiebemuffe schalten erkennbar daran das es nur einen Seilzug zum schalten gibt.
Jetzt muss jemand mit Know How das Auto probefahren dazu wird dann ohne Kupplungbetätigung mit Zwischengas genau dosiert hoch und runtergeschaltet dabei "erfühlt" man die Synchronisation und hört sich die Lagergeräusche an.
Das kritsche Zahnrad für probleme/verschleiss ist Gang 2, gefolgt von Gang 1 und Gang 3. Ist Gang 1 vor 2 Verschlissen ist das Auto oft mit Hänger unterwegs oder auf Kurzstrecke in Bergstätten. Ist Gang 3 vorher verschlissen sind es Langstreckenautos mit Hängerbetrieb.
Das machen/können aber nur ganz wenige, meist "echte" Versuchsfahrer oder Getriebebauer.
Wenn die Synchros OK sind geht man erst mal Kupplung und Schaltung Grundjustieren und macht einen Ölwechsel. Beim Ölwechsel sieht man sich an was und wieviel Brösel rauskommen und wieviel Metallspäne am Magnet hängen. Für die "Brösel" lässt man das Altöl durch einen Feinfilter oder Kaffefilter laufen und dann kann man das wie Kaffesatz im Filter auslesen es gibt unterschiedlich feine Brösel aus Alu, Messing, Bronce, Wolframcarbid,,, solange das feine "Flakes" (Glitter) sind ist das "normaler" Verschleiss. Sind grobe Brössel drin oder winzige Zahnradzacken sind das oft Reste der Syncrokörper. Dann gibt es Getriebe wo sich mit der Zeit die Vernietungsbecher der Triebradsätze "zerbrösseln" und sich dann durch das Getriebegehäuse frässen, erkennt man oft Monate vor dem Durchfrässen an denn Aluspänen im Öl.
Danach füllt man erst mal neues und korrektes Öl ein und je nach Getriebetyp ein "Additivpacket" (Friction Optimierer), versucht die Restdicke der Reibscheibe zu messen und versucht eine Prognosse zu machen wie lange man damit noch fahren kann und abzuklären ob der Kunde danach das Auto verschrottet bzw in denn Export verkauft oder nochmal investieren will.
Ach ja man kann die Lebensdauer von Getrieben verlängern wenn man "regelmässig" (alle 80000km bzw alle 40000km bei HD Einsätzen) das Öl erneuert auch bei verschlissenen Getrieben kann regelmässiger Ölwechsel noch Restzeit kaufen. "Moderne" Getriebe nach 1990 haben Lebensdauerfüllungen das heisst wenn das Öl am "Ende" ist dann ist auch das Getriebe am Ende. Das Öl ist typischerweise bei 150000 bis 200000km "fertig" auch Rennsportsyntheseöle die über 100€ Liter kosten und regulär mit dem Kupplungswechsel erneuert werden.
Man "kann" Getriebe überholen und verschlissene Synchros erneuern, vor 30 Jahre machte das jede gute Autowerkstatt und das war dort oft tägliche Arbeit beim Kupplungswechsel. Heute werden Getriebe meist in Indien oder Pacific-Asien überholt weil es nach 1995 keiner mehr regulär "gelernt" hat und man stattdessen per Nachtexpress ein Tauschgetriebe hingestellt bekommt. Ich hab mal bei einem Oldtimerrestaurator mit Prototypenbau und Teilefertigung gearbeitet. Da wurden Getriebe, Differentiale, Hinterachsen aus der ganzen Welt per Luftfracht angeliefert weil man bei Oldtimer Matchning Numbers behalten will. Die Teile kamen meist Abends an, gingen durch die Nachtschicht und wurden morgens um 5 abgeholt und waren um 6 im Frachtflieger. Das selbe JIT System machten wir auch mit Garantiefällen aktueller Autos nur musste man dort meist noch ein Schadensgutachten erstellen warum das Getriebe ausgefallen ist und ich sag mal "Mechatroniker" von Markenwerkstätten sind mit dem simplen einbau eines neuen Getriebe mit Justierung der Schaltung und der Kupplung und frischen Öl einfüllen "überfordert" weil es dafür keine "Software" gibt und/oder man keine Anleitung lesen/verstehen kann. Ich sag nur VW 5 Gang Quer vor 1988 (Unterbefüllung) oder Porsche 924/944 (Überbefüllung).
erstmal danke Hast du dir echt jetzt extra die ganze Mûhe gegeben? danke
Könnte zum einen der Synchronring auf der Schaltmuffe sein (im Getriebe), kann aber auch an der Kupplung liegen, das die verschließen ist und nicht mehr sauber trennt. Wäre z.B. bei (älteren) Fahrzeugen mit hoher Laufleistung nichts ungewöhnliches. Am besten mal in die Werkstatt und das nachschauen lassen. Kannst Du selber sowieso nichts machen, ohne entsprechende Kenntnisse und Werkstatt/Werkzeug.
Deswegen habe ich ja gesagt, dass es auch am Synchronring liegen könnte, der für einen reibungslosen Gangwechsel im Getriebe zuständig ist bzw. dieser durch nicht richtig durchgetretener Kupplung und/oder zu schnellen schalten evtl. beschädigt wurde.
Wenn das der Fall wäre, dass der bzw. die Synchronringe beschädigt wurden/sind, dann könnte das eine teurere Reparatur werden. Da dazu das Getriebe ausgebaut, zerlegt und gereinigt werden müsst sowie die neuen Synchronringe einbauen. Kostenpunkt ca. 1500€. Aber ich würde Dir empfehlen, dass erstmal von einer Werkstatt abklären zu lassen. Denn Ferndiagnose per Internet ist immer so eine Sache. Es könnte auch was anderes sein.
Kann es auch daran liegen das ich 2 mal zu schnell geschaltet habe und die kupplung nicht richtig runter gedrückt habe? Weil es hat da geräusche gemacht. Oder passiert von 2x nix?