Autist inkontinet

9 Antworten

Ich denke, dass du dich da vor allem nicht reinmischen solltest.
Es kann durchaus sein, dass der Junge den Harndrang schlicht nicht (rechtzeitig) spürt. Das soll bei manchen Autisten vorkommen, so wie manche Autisten Schmerzen weniger oder zu spät bemerken.

Organische Ursachen wurden hoffentlich bereits abgeklärt.
Der Rest ist Sache der Eltern und ggf. seines Therapeuten.

Autismus ist für NA's nicht nachvollziehbar. Selbst Eltern autistischer Kinder können nicht angepasst reagieren, weil die Gedankenwelt der Autisten für NA's nicht nachempfunden werden kann. Es gibt nur wenige NA's, deren Denkstruktur mit Autisten kompatibel ist.

Stell dir vor, du musst an einer Stelle verharren. Stell dir einfach vor, du bist eine Geisel und der Terrorist zwingt dich, dort zu bleiben, wo du bist. Irgendwann meldet sich deine Ausscheidung. Dir bleibt also nur die Möglichkeit: in die Hosen zu machen oder zu sterben.

Die zweite Möglichkeit ist nicht anwendbar. Also: vorher eine Windel anziehen und die Dinge laufen lassen.

Wenn du als Mensch nicht konditioniert worden wärst, dass Windel schlecht sind und dass man auf's Klo geht, würde dich das nicht mal stören, du kennst es ja gar nicht anders, denn das Windelstadium war bei allen das erste Stadium.

Es gibt auch geistig gesunde Kinder, die bis zum 5. Lebensjahr und länger nicht auf Windeln verzichten wollen. Das ist für dich als konditioniertes Wesen nicht nachvollziehbar.

Akzeptiere die Aussage der Eltern und unterstütze sie lieber in der Alltagsbewältigung oder dass du ihnen mal einen Freiraum bietest. Autisten können sehr anstrengend sein.

In welcher Beziehung stehst du zur Familie?

Das kann so sein, oder auch nicht, auch Autisten kann man fördern. Es wäre Sache der Eltern, sich um eine angemessene Förderung zu kümmern oder, falls sie das nicht tun, auch Sache von Angehörigen, Erziehern, dem Hausarzt etc. da zu intervenieren und zu gucken, ob da alles getan wird, was getan werden kann und an die Eltern zu appelieren. Deshalb auch meine Eingangsfrage.

Nun, zunächst, wie stehst Du zu der Familie? Kannst Du offen mit ihnen reden und Fragen stellen und das Thema ansprechen? Welche Form von Autismus hat der Junge? Wenn er jetzt noch in die Windel macht, ist es naheliegend, dass er zu den niederfunktionalen- maximal mittelfunktionalen Kanner-Autisten gehört.

Vielleicht hat er noch andere Diagnosen, die es ihm unmöglich machen, ohne Windeln zu sein.

Da Windeln extrem teuer sind, bezweifle ich, dass sich die Eltern hier aus Faulheit nicht um Förderung bemühen.

Ich tendiere auch dazu, dass die Eltern Recht haben.

Jeder Autist ist anders. Jeder Autist wird in irgendeinerweise gefördert. Er war im Kindergarten, er geht mit 12 Jahren in die Schule. Um ihn kümmern sich viele Menschen und seine Eltern werden beraten. Manche Autisten brauchen ihr Leben lang Windeln, andere lernen, die Toilette zu benutzen. Vielleicht lernt er es noch, vielleicht aber auch nicht. Für die Eltern wäre es sicher eine goße Erleichterung, wenn er es noch lernen würde, denn einem so großen Kind die Windeln zu wechseln, ist nicht sehr angenehm, vor allem, weil Autisten auch dabei sehr eigen sein können.