Auslandssemester abbrechen?
Hey, ich bin jetzt seit 2 Monaten in den USA um ein Auslandssemester zumachen. An sich läuft es auch ganz okay, meine Gastmutter ist sehr sehr lieb und unternimmt was mit mir und die andere austauschschülerin mit der ich lebe, ist auch sehr nett.
Nur habe ich jetzt folgendes Problem:
In den nun fast 10 Wochen die ich jetzt schon hier bin habe ich keine Freunde machen können. Meistens hänge ich am Wochenende mit der anderen austauschschülerin und ihren Freunden ab. Die sind auch ganz nett aber Freunde sind das für mich irgendwie nicht, und ich hab wirklich probiert mich mit denen anzufreunden. Unter der Woche mach ich rein gar nichts außer in die Schule zu gehen und nur am Wochenende machen wir was mit dieser Freundesgruppe, meistens ist es aber das wir bei irgendwelchen amerikanern zuhause rumgammeln und nichts machen. Konstantes Heimweh habe ich dazu auch noch und es wird irgendwie nur noch schlimmer und schlimmer. Ich fühle mich einfach nur alleine und denke daran was ich mit meinen Freunden im Sommer machen werde wenn ich wieder zurück bin. Meine Eltern meinten dass es von denen aus kein Problem ist wenn ich abbreche und schließlich soll es mir ja auch gut gehen, nur langsam geht es mir mental halt einfach echt schlecht und ich weiß nicht ob ich noch weitere 10 Wochen hier bleiben will/kann.
Kennt ihr Leute die abgebrochen haben oder habt ihr es selber gemacht? Wie war es als ihr zurück gekommen seid? Habt ihr es bereut?
1 Antwort
Ich würde es nicht machen. Ich war selbst ein Jahr in Kanada und bis ich einen richtigen Freundeskreis hatte, war Dezember (bei Abreise im Sommer). Gerade an den Highschools findet man oft am einfachsten Anschluss über die Clubs. Durch die verschiedenen Kurse (und weil es eben keine richtigen Klassen gibt) ist es sonst oft schwerer jemanden kennenzulernen.
Denn im Gegensatz zu dem ein oder anderen Versprechen der ein oder anderen Organisation, wartet dort keiner auf dich. Du bist halt ein weiter Schüler aus dem Ausland. (Ich war an einer kleineren Highschool mit "nur" rund 150 Schülern pro Jahrgang, wir waren im 1. HJ nur 2 ausländische Schüler, im zweiten drei. An größeren Schulen ist es oft noch extremer).
Ich war damals sehr schüchtern, weswegen es vermutlich auch etwas länger als sonst vielleicht üblich gedauert hat. Aber Clubs in Kombi mit der Lunchbreak waren damals mit der Durchbruch.
Und der Chemieunterricht 😂
Denn in den Naturwissenschaften saß man im Gegensatz zu allen anderen Fächern zu zweit am Tisch und so saß ich neben einer Kanadierin, die letztlich meine beste Freundin wurde. Und ihr Freundeskreis wurde meiner. (Obwohl wir eigentlich grundverschieden waren. Aber irgendwie passte es)
Wichtig finde ich (auch wenn es hart klingt).
Möglichst wenig Kontakt nach Hause und zu Freunden daheim. Man macht es sich sonst oft zusätzlich schwer. Möglichst ausschließlich Englisch reden und nach Möglichkeit eher wenig mit anderen ATS abhängen. Ja, ich habe damals auch viel mit den anderen beiden ATS gemacht. Aber eine von ihnen wohnte halt auch mit mir zusammen und letztlich hatten wir alle den selben Freundeskreis (der primär aus Einheimischen bestanden hat).
Es war gerade am Anfang echt nicht einfach. Und ja auch ich hatte Heimweh und habe mich immer Mal einsam gefühlt. Gerade wenn es mit der Sprache haperte oder Sachen einfach ganz anders abliefen, als man es gewohnt war.