Auslandsjahrstipendium? Wie?

3 Antworten

Sei Dir sicher für einen privat organisierten Austausch bekommst Du von niemandem ( keiner "offiziellen" Stelle ) ein Stipendium. Derlei Stipendien sind schon bei den Austauschorganisation sehr, sehr begrenzt in Relation zu denen die gerne eine solche Unterstützung erhalten würden.

Ansonsten - suche Dir einen kleinen Nebenjob - Zeitung austragen, Nachhilfe für jüngere Schüler und legen jeden Cent ( der Dich Deinem Ziel näher bringt ) eisern zurück.

Hallo Supergirlxoxo

Deine Idee, ein Auslandsjahr in den USA zu machen, sollte trotz der Kosten machbar sein. Dazu muss man die Bedingungen wissen:

1) Generell muss dir klar sein: Es ist immer teuer, wenn man ein Jahr im Ausland leben und dort in die Schule gehen will. Dazu kommt ja noch die Reise in die USA und zurück sowie die Vorbereitungen (Visa, Gesundheitsprüfungen etc.). Das muss aber kein Problem sein. Du kannst nämlich viele Posten finden, die zur Finanzierung beitragen UND die kannst das Auslandsjahr so organisieren, dass es kostengünstig machbar ist.

2) Das kostengünstige High School-Programm für die USA. Das preisgünstige Programm nennt sich "USA Classic" und bedeutet, dass du eine staatliche Schule besuchst und in einer Gastfamilie in der Nähe lebst. Wenn das über eine von der US-Regierung anerkannte US-Austausch-Organisation abgewickelt wird, musst du weder für die Schule noch für die Unterkunft bezahlen. Das bedeutet dann bei der Organisation einen Programmpreis ab 8.500 Euro für 2019. Mit Nebenkosten und Taschengeld musst du ca. 11.000 Euro rechnen. Ein privat organisiertes High School-Jahr in den USA ist mindestens genauso teuer, weil du dann in den USA ein sehr hohes Schulgeld bezahlen musst.

3) Finanzierungshilfen für den Schüleraustausch USA gibt es in großer Anzahl. Dazu gehörten Posten, an die man zuerst nicht denkt: Deine Eltern bekommen während des Schüleraustausches weiter das Kindergeld (knapp 200 Euro im Monat, also 2.000 Euro). Deine Eltern sparen die Kosten für Lebensmittel und viele weitere Dinge des täglichen Bedarfes für dich, wenn du im Ausland bist (mindestens 250 Euro im Monat, dh. 3.000 Euro). Außerdem kannst du Auslands-Bafög bis zu 504 Euro im Monat bekommen, d.h. bis zu 5.000 Euro (abhängig vom Einkommen deiner Eltern). Und schließlich: es gibt für den Schüleraustausch USA relativ viele Stipendien.

4) Stipendien für das Auslandsjahr in den USA findest du bei staatlichen Stellen in Deutschland, vor allem beim Deutschen Bundestag (PPP-Stipendien), bei Austausch-Organisationen, bei anderen Firmen und bei gemeinnützigen Stiftungen. Die Bedingungen sind unterschiedlich. Die Austausch-Organisationen vergeben Stipendien nur an die Schüler, die vorher verbindlich bei ihnen gebucht haben. Bei den Austausch-Stipendien der Deutschen Stiftung Völkerverständigung und ihrer Partner wird ehrenamtliches Engagement verlangt. Es gibt auch Stipendien, die besonders gute Schulnoten, sportliche oder künstlerische Leistungen verlangen. Einen guten Überblick über die seriösen Stipendien für den Schüleraustausch USA gibt die Stipendien-Datenbank im Schüleraustausch-Portal (schueleraustausch-portal.de/stipendien). Dort findest du auch gute Tipps für die erfolgreiche Bewerbung.

5) Kosten sparen mit der Auswahl der Austausch-Organisation für die USA. Es gibt rund 50 Anbieter auf dem deutschen Markt; die meisten haben auch die USA im Programm. Die Leistungen einer Austausch-Organisation kannst du gut einschätzen, indem du ansiehst, wie die Organisation berät, welches know how die Berater haben und wie sie auf deine Fragen und Wünsche eingehen. Dazu gehört übrigens auch deine Frage, ob du bei deinen Freunden wohnen kannst. Das spart vielleicht etwas Geld, weil die Austausch-Organisation in den USA dann keine Gastfamilie mehr suchen muss, sondern nur noch die Fragen mit der High School klären muss.

Dafür ist es wichtig, dass du mehrere Anbieter vergleichst. Dabei muss man darauf achten, dass man nur solche Anbieter in den Blick nimmt, die seriös und leistungsfähig sind. Im Internet gibt es eine gute Übersicht in der Anbietersuche im SchülerAustausch-Portal (schueleraustausch-portal.de/organisationen). Für die endgültige Auswahl und Entscheidung ist das persönliche Gespräch mit den Austausch-Organisationen wichtig. Dafür gibt es die bundesweiten AUF IN DIE WELT-Messen der gemeinnützigen Stiftung Völkerverständigung, die nur qualifizierte Anbieter zulässt. Orte und Termine: aufindiewelt.de/messen. Der Eintritt ist frei.

Viele Grüße


warai87  09.10.2018, 02:02

Gute und umfassende Antwort, nur eine kleine Anmerkung: Keine gute Organisation wird sich darauf einlassen, dass der Programmteilnehmer die Gastfamilie und/oder Schule aussucht geschweige denn vorschlägt, weil sich das nicht mit den Programmzielen verträgt. Wenn es aber in diesem Fall nur um eine Kostenreduktion geht und der Sinn eines Schüleraustauschs im Hintergrund steht, würde ich es bei den kommerziellen Anbietern versuchen, die lassen sich darauf eher ein.

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Am privat organisierten Austausch in die USA wird im Prinzip gar nichts günstiger, als bei einem Austausch, der durch Organisation veranstaltet wird.

Familien in den USA bekommen nämlich sowieso kein Geld für die Aufnahme eines Gastschülers.

Visum/Schulgebühren, Flug, Krankenversicherung, Taschengeld, etc müssen in jedem Fall von euch bezahlt werden. Das einzige was wegfällt ist die Suche nach einer Gastfamilie und der Gewinn für die Organisation.

Und nein, Stipendien werden von den Orgas vergeben. Wenn du nicht mit ihnen weg fährst, bekommst du auch keines.

Das PPP (Vollstipendium) wird vom Deutschen Bundestag ausgelobt.
Ansonsten kann es Schüler Bafög geben, das Kindergeld wird weiter bezahlt. Das ist grob, was es an Unterstützung gibt.

http://www.educationusa.de/fileadmin/inhalte/pdf/High_School-Jahr_in_den_USA__Version_1.3.pdf