AUSLANDSJAHR ABBRECHEN, Was sind eure Erfahrungen?

11 Antworten

Oh das tut mir echt Leid für dich. Aber sowas gehört mit zum Auslandsjahr dazu. Jeder hat Startschwierigkeiten, der eine mehr der andere weniger. Probiere mit deiner Hostmum mal zu reden. Sie wird sicher einige Dinge verstehen. Wegen dem Essen würde ich einfach mal vorschlagen mit deiner Family zusammen einkaufen zu gehen. So habe ich das immer gemacht. Da ich mich auch vegetarisch ernähre und manchmal was extra brauchte habe ich mir das einfach selbst gekauft. In der Schule habe ich mir mein Lunch immer von zu Hause mitgenommen, da das Essen in der Cafeteria echt schrecklich war. Wenn es mit der Gastfamile nicht mehr klappen sollte, dann sprich einfach mit deinem Local Coordinator. Die sind dafür da, helfen dir und suchen ggf. auch ne neue hostfamily. Das kann echt Wunder bewirken. Und wenn du so jetzt nicht glücklich bist, dann Wechsel. Ich hatte damals auch total liebe Gastgeschwister aber ich habe mich einfach nicht wirklich Wohlgefühlt. Dann habe ich gewechselt und alles war VIEL besser. 

Das mit den Freunden gehört auch mit zu den Startschwierigkeiten. Es ist natürlich traurig, dass du da bis jetzt echt noch nicht viel Glück hattest. Probier doch einfach mal mit den Leuten aus deinen Fächern ein bisschen ins Gespräch zu kommen. Am Anfang wird dir das sicher schwer fallen, aber sei einfach offen. Sag wo du herkommst, dass du ein Exchange Student bist. Bei mir waren damals dann voll daran interessiert. Kommst du mit den Leuten nicht klar, dann wechsel einfach ein paar Fächer. Das ist manchmal möglich aber nicht immer. Noch ein Tipp: Wenn du es noch nicht machst, dann geh unbedingt zu einem Sport oder in einen anderen Club. So habe ich damals echt gute Freunde gefunden. Oder frag einfach mal die Leute vom Lunch, ob ihr nicht mal was zusammen machen wollt.

Sei stolz auf dich, dass du schon 2 Monate überstanden hast. Du kannst auch noch das ganze Jahr schaffen, auch wenn es dir jetzt nicht so vorkommt. Wenn du willst, darfst du mir auch gern mal schreiben. Ich war auch mal ein ATS und hatte es auch nicht immer leicht.


imbooooooored 
Beitragsersteller
 04.10.2016, 16:11

Ohh vielen Dank für diesen lieben Kommentar! Das mit Leute kennenlernen ist soo schwierig, die wissen ja alle, dass ich Austauschschüler bin und fragen mich dann auch voll aus und wenn ich alles beantwortet habe, interessieren die sich nicht mehr dafür und reden nie wieder mit mir.. Und in einem Club bin ich auch schon drin, das bringt jetzt aber nicht soo viel! 

Danke auf jeden Fall trotzdem für deine Hilfe und die lieben Worte! Wo könnte ich dir sonst schreiben? 

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xAveryx  04.10.2016, 19:20
@imbooooooored

Ich helfe dir doch gerne weiter. Ich weiß, wie schwer diese Zeit ist. Ich habe dir hier mal eine Freundschaftsanfrage geschickt, wenn du sie annimmst, dann können wir hier Nachrichten schreiben.

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Ja .. ich lese hier viele Beiträge die usa durch die rosa Brille sehen, und den usa Aufenthalt als absoluten Traum. Hoffe die lesen mit, nicht als Abschreckung sondern um die Dinge realistischer zu sehen.

Der Alltag ist nunmal Alltag, und nicht besser der toller als bei uns. Die Essgewohnheiten der Mehrheit eine Katastrophe. Persönliche Beziehungen oft nur oberflächlich, und die Mehrheit schlechter gebildet und auch nicht wohlhabender als  die Menschen bei uns.

Trotzdem rate ich, das aktuelle Tief durchzustehen, knie Dich in die Schularbeit, pflege die wenigen Kontakte intensiver .. koche selber, einkaufen kann man alles, auch frische und Gesunde Produkte.

Ausserdem kanst du dank internet auch weiter mit deinen Freunden in D in Kontakt bleiben. Nach einem Jahr hast du ganz sicher persönlich viel gelernt, für deine berufliche Zukunft, für eine realistische Sicht der Welt und der usa, und persönlich auch wie man zeitweise unangehme Situationen as eigener Kraft durchsteht ... also: nicht so schnell aufgeben !


imbooooooored 
Beitragsersteller
 04.10.2016, 16:29

Dankeschön, dein Beitrag hat mich gerade echt motiviert!:)

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Hey,

das tut mir wirklich leid für dich! Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer es ist, wenn man Heimweh hat und das auch noch für eine lange Zeit, während die meisten anderen Austauschschüler ihr erstes Heimweh schon überwunden haben.
Ich habe während meines Schüleraustausches auch sehr lange gebraucht, um mich einzugewöhnen. Aber glaub mir: auch das schlimmste und langes Heimweh geht vorbei! Und der Vorteil des Ganzen war, dass ich die ersten Monate zwar sehr starkes Heimweh hatte, aber dafür zu späteren Zeitpunkten (bei den meisten Austauschschülern kommt das Heimweh in Wellen) gar kein Heimweh mehr hatte und die restliche Zeit in vollen Zügen genießen konnte! Ich drücke dir die Daumen, dass es bei dir auch so sein wird!

Hast du denn Gastgeschwister, mit denen du dich unterhalten könntest? Ansonsten könntest du deiner Gastmutter in einem Gespräch erklären, dass es dir nicht gut geht und sie fragen, ob ihr mal etwas zusammen unternehmen könnt (sie wird dich bestimmt unterstützen wollen, denn immerhin hat sie dich auch ausgewählt).
Eine andere Möglichkeit ist auch, sich mit anderen Austauschschülern in deiner Umgebung auszutauschen (nicht unbedingt an deiner Schule, damit du nicht nur mit anderen Austauschschülern rumhängst). Frag doch mal deinen Betreuer, ob es einen anderen Austauschschüler gibt, der sich gerne mal mit dir austauschen würde.

In der Schule könnte es vielleicht helfen, wenn du in deinen Kursen einfach Leute ansprichst (ich weiß, der erste Schritt ist schwer, aber so lernt man die Leute aus seinen Kursen am besten kennen). Du kannst ja fragen, ob sie dir nochmal was erklären können, weil du es nicht verstanden hast.

Oder du suchst dir in deiner Schule eine Sportgruppe, da lernt man auch immer gut Leute kennen, es macht Spaß und bringt dich auf andere Gedanken.

Was mir auch geholfen hat: Setz dir ein Limit bis Weihnachten und sag dir selbst, dass du abbrichst, wenn es dir bis dahin nicht besser geht, aber du die Zeit bis dahin WIRKLICH nutzt, um dich einzuleben. Auch helfen könnte eine Liste, auf der du alle Gründe notierst, warum du ins Ausland wolltest und was dir da bis jetzt gut gefällt.

Ansonsten versuche, auch wenn es schwer fällt, raus zu gehen (auch alleine, wenn keiner mitkommt), Leute anzusprechen und deiner Umwelt mitzuteilen, dass du Heimweh hast. Es hilft drüber zu sprechen. Andererseits reduziere den Kontakt zu Freunden und Familie in Deutschland auf ein Minimum und feste Termine, denn es kann ruterziehen, wenn du merkst, dass es allen anderen gut geht.

Viel Kraft und nutze die Zeit, die du im Ausland hast! Wenn es dir an Weihnachten nicht besser geht, du aber viel versucht hast, ist ein Abbruch vielleicht die letzte Möglichkeit. Das ist dann okay, aber du solltest es wirklich versucht haben, ansonsten wirst du es bereuen...

Also ich versuch mal zu helfen. Ich bin auch gerade im ALJ (Auslandsjahr) in einem asiatischen Land und leicht ist es nie. Die Kultur ist wirklich komplett anders. Erstmal aber eine Gegenfrage. Wieso hast du dich für ein ALJ entschieden? Was waren deine Beweggründe? Was hast du dir erhofft? Wusstest du schon vorher, dass du eine Person bist die leicht anfällig ist für Heimweh? Vielleicht hättest du das schon vorher vermeiden können, indem du gar nicht erst los gefahren bist (mag hart klingen, aber vielleicht hast du dir nicht ausreichend Gedanken zu dem Thema gemacht), aber jetzt bist du da und musst das beste draus machen. Ich glaub ehrlich gesagt nicht, dass der Alltag in den USA wirklich so schrecklich ist, denn ich habe deutsche Freunde dort und denen macht es richtig Spaß. Halte dir immer vor Augen "it's not good, it's not bad, it's just different", das hat mir sehr geholfen in manchen Situationen.

Neue Leute kennen ist echt nicht einfach, aber das sollte doch die Erfahrung sein von solchen Jahren im Ausland die man später hat im Gegensatz zu anderen. Später kannst du auf der Arbeit viel schneller Kontakte schließen, da du gelernt hast, wie man sowas am besten angeht (großer Vorteil gegenüber deinen Freunde! Und bei weitem nicht der einzige). Man muss lernen aus sich raus zu kommen und auf die Leute selbst zugehen. Zeige ihnen wieso es von Wert ist dich als Freund zu haben. Trete einer Mannschaft bei zum Beispiel dem Cheerleaderteam (ich gehe davon aus, dass du weiblich bist) und versuche in jeder Situation in Kontakt zu kommen. Außerdem: Wenn deine Mutter am Handy ist sollte dich das nicht abhalten einfach mit ihr zu quatschen. Sie wird dir 100%ig zuhören und deine Lage verstehen und ihr bestes geben was zu ändern. Baue dein Englisch weiter aus, mache mehr mit deinen Geschwistern und ergreife selbst die Initiative.

Ich habe das jetzt einfach so runterschrieben wies mir in den Kopf kam, also Verzeihung wenn etwas nicht gant klar ist - du kannst gerne nachfragen! Ich hänge noch einen erwas längern Text an, der nicht von mir ist aber den ich sehr schön finde.


imbooooooored 
Beitragsersteller
 04.10.2016, 16:38

Dankeschön, sehr sehr guter Beitrag! Und Jaa, Ich habe mir das seeehr lange überlegt und war auch nie so anfällig für Heimweh, deswegen kommt das jetzt mehr oder weniger sehr überraschend für mich :/ Aber mittlerweile wünsche ich mir eigentlich echt, dass ich das niemals gemacht hatte..

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PrayerInC  05.10.2016, 08:47

Hast du denn die Möglichkeit deine Gastfamilie zu wechseln und in eine andere Stadt an eine andere Schule zu gehen?

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Hey hey! Es tut mir leid zu hören, dass es dir noch nicht wirklich gefällt. Aber glaube mir eins: das wird besser. Unternehme selbst ein paar Dinge. Schau dir deine Umgebung an. Setz dich in Cafés und versuche dir die schönen Dinge vor Augen zu führen. Lass die niedergeschlagene Stimmung nicht überhand nehmen.
Abbrechen würde ich nicht in erwägung ziehen. Das bereust du schneller, als dir lieb ist, glaub mir. Versuche das beste aus der Situation zu machen. Halte durch, bleib stark und lass dich nicht unterkriegen. Du packst das ;)


imbooooooored 
Beitragsersteller
 04.10.2016, 16:32

Dankeschöön:) Man kann hier nur leider gar nichts machen.. Zu Fuß zum nächsten Supermarkt dauert schon eine Stunde, Fahrräder gibts hier nicht und ich will auch nicht immer meine mom fragen.. Also komm ich so gut wie nirgendwo hin!

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