Ausbildung weiter Durchziehen auf Kosten der eigenen Psyche?
Hey, ich bin (M20) gerade in einer Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel (REWE) und habe mein erstes Jahr fast fertig.
Ihr müsst wissen das ich eine Diagnose für Borderline habe, ADS und eine Mittelschwere Depression seitdem ich denken kann. Teilweise löst der Weg zur Arbeit, oder auch das Wissen das meine Chefin da ist, Panik in mir aus und ich werde immer öfters Krank. z.B wenn ich an der Kasse stehe funktioniert nur mein Körper aber Gedanklich voll am abdriften weil mir so viel Wirrwarr durch den Kopf geht (Auch andere private Probleme. Also nicht nur meine Arbeit bereitet mir Sorgen), was für Probleme sorgt.
Ich bin aktuell an einem Punkt, an dem ich vermehrt Suizid Gedanken bekomme und einfach verrückt werde.
Naja auf jeden Fall weiß ich nicht ob ich die weiteren 2 Jahre so weitermachen soll um meinen Abschluss zu erzielen (Dabei war die Ausbildung zum Kaufmann auch nur eine Notlösung, also ich hänge nicht an dem Beruf), oder ob ich nicht doch Lieber nochmal in die Klinik gehe. Ich war zwar schonmal ein halbes Jahr auf Station aber konnte die Therapie nicht fertig abschließen.
Ich hab halt schon viel Zeit im Leben verschwendet und nichts erreicht und hätte gerne den Abschluss, um auch meinen Vater mal stolz zu machen aber weitere 2 Jahre, so wie es jetzt ist schaffe ich nicht.
Zusätzlich will ich unbedingt wieder nach Kassel und ungern noch 2 Jahre hier wohnen.
Mich würde interessieren was ihr dazu denkt und welche Ideen ihr so habt.
Dankeschön 👋
1 Antwort
Kenn ich. Kann nur davon abraten die Ausbildung weiterzumachen. Mit 20 Jahren hast du noch dein ganzes Leben vor dir und keine Ausbildung ist es wert, möglicherweise das doppelte der Zeit wegzuwerfen, weil man eventuell irgendwann inner Klinik landet.
Das Schöne an Deutschland ist, dass es sehr viele Möglichkeiten gibt, in einen Job oder eine Ausbildung zu bekommen. Auch über den zweiten Arbeitmarkt, der eigentlich extra für Fälle wie dich (uns) ist.
An deiner Stelle würde ich zuerst darauf achten, dass du Spaß an der Tätigkeit selbst hast und dass dir das Umfeld gut tut.
Es gibt sogenannte Werkstätte für psychisch erkrankte, bundesfreiwilligendienste, soziale Jahre, ehrenamtliche Sachen, und diverseste andere Programme, wo man im Anschluss eine Ausbildung machen kann.
Wenn du unbedingt umziehen willst, wäre das vielleicht auch erstmal das Wichtigste, wenn das irgendwie hinzubekommen ist. Wohnungsuche habe ich mir zum Beispiel dadurch vereinfacht, dass ich erstmal ins betreute Wohnen gegangen bin und mir dadurch dann vor Ort was eigenes suchen konnte.