Ausbildung trotz Angstzustände (Agoraphobie)?
Hallo und zwar geht es um meine Angstzustände. Ich leide seit vier Jahren unter einer Agoraphobie. Ich habe 2010 mein Realschulabschluss mit 17Jahren beendet als alles im "Partyurlaub" wegen einem Kreislaufzusammenbruches anfing. Danach hatte ich eine schulische Ausbildung angefangen die ich abbrechen musste. Anschließend war ich in einer Tagesklinik aufgrund meiner Störungen. Ich wusste nun einigermaßen wie ich damit umgehen konnte und begann ein FSJ und holte mein Fachabitur nach (zum Glück war mein Freund mit in meiner Klasse sonst hätte ich es niemals geschafft).Naja nun hat mein Studium vor zwei Wochen begonnen und meine Angstzustände sind wieder so extrem geworden, dass ich es nicht schaffe dorthin zu gehen. Sogar mein Freund, der mich dorthin begleiten wollte konnte mich nicht von meiner Angst abhalten.Ich bin wieder mal komplett durchgedreht hatte Herzrasen,Übelkeit,Dauerdurchfall,Schwindel etc. Ich bin direkt zum Arzt und habe mir eine Überweisung zum Psychologen geholt. Zum Glück hatte ich am nächsten Tag direkt meine erste Sitzung. Nun meine Frage, ich weiß, dass ich eine Ausbildung oder ein Studium aufgrund meiner Angstzustände unmöglich schaffen kann. Gibt es Ausbildungsplätze für Angstpatienten die während ihrer Ausbildung begleitet werden können?Das wäre so eine Hilfe für mich denn ich möchte unbedingt eine Ausbildung zu Ende bringen, egal welche. Und habt ihr ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht und könnt davon berichten? Danke für jede hilfreiche Antwort
7 Antworten
Angst ist ein nützlicher Impuls, wenn wir danach schauen, was uns Angst macht. Angst vor der Angst hat solange die Tendenz, zu eskalieren, bis wir anfangen, Fragen nach der Realität zu stellen und ihnen nachgehen. Ein Herzklopfen ist zunächst nur ein Zeichen verstärkter Energiebereitschaft und wird von an Angst "gewohnten" Menschen gerne als Zeichen von Gefahr gedeutet, das in unserem Körper ein erhöhte Alarmbereitschaft auslöst, die unser Gefühl von Bedroht-Sein sofort weckt ohne Rücksicht darauf, ob es eine reale Bedrohung wirklich gibt. Der größte "Feind" der Angst ist sich kundig machen und nachschauen und so wird die hier frei herumgeisternde Energie konzentriert auf eine Beschäftigung, die dann auch Sinn macht und uns das Gefühl von Sicherheit Schritt für Schritt wieder zugänglich machen kann. Angst vor der Angst ist wie ein ängslicher Ruf in den "Wald" wo uns als Echo zurückkommt was wir hineingerufen haben. Angst lässt uns mit ihr so beschäftigen, dass sie zum absoluten Zentrum unseres Alltags wird und die ganze Energie beansprucht, die wir für andere und nützlichere Dinge dringend brauchen. Dabei fühlen wir uns immer unzulänglicher und die Angst bekommt auch so ständig neues Futter. Wenn Du jemand warnst, ja nicht zu stoplern, musst Du auf sein baldiges Stoplern nicht lange warten. Die Alternative für Angst heisst Information und Nachschauen und nicht das Stemmen gegen einen Aufruhr, der sich dabei nur verstärkt wie der tropfende Wasserhahn, der spritzt, wenn man ihn zuhält. Angst verträgt sich schlecht mit dem Vertrauen, etwas herausfinden und erkennen zu können, wenn man nur hartnäckig genug danach sucht. Frühere Angst"Patienten" sind oft zu Experten geworden im Umgang mit schwierigen Lebenssituationen, nachdem sie angefangen hatten, Fragen danach zu stellen, wie so eine Angst eigentlich technisch funktioniert. Starke Angst ist oft ein Zeichen einer besonders empfindlichen und differenzierten Wahrnehmung, die immer schon die entscheidende Vorraussetzung für besondere Erkenntnisse war und ist.
Ich bin zwar bei weitem kein Experte auf diesem Gebiet, war nur mal als IT Dienstleister bei einem Verein tätig, der solche und andere Fälle betreut. Daher ja, es gibt Hilfe, wie genau diese aussieht, kann ich dir aber leider nicht im Detail beantworten. Es hängt wohl auch sehr davon ab, wo du wohnst, und ob es in der Region betreuende Angebote gibt. Am besten redest du mal mit deinem Psychologen und auch deiner Krankenkasse (denn letztere waren die Kostenträger bei dem solch begleitende Maßnahmen abgerechnet werden). Auf jedem Fall scheinst du auf einem guten Weg zu sein, suchst aktiv nach Maßnahmen die Auswirkungen in den Griff zu bekommen und deine Ziele doch zu erreichen...von daher, unmöglich ist es bestimmt nicht :) Wünsche dir in jedem Fall viel Erfolg!
Ich kann Dir nicht helfen,denn 1. Schritt hast Du gemacht,der Therapeut wird Dir helfen.
Aber,ich wünsche Dir von Herzen eine baldige,bessere Lebensqualität!
Du musst Dich Deiner Krankheit stellen und eine Psychotherapie (zur Not auch stationär) machen.
Das ist das Wichtigste - vergiss das Studium.
Nach erfolgreicher Behandlung kannst Du dann weiter planen.
ERST musst Du gesund werden und Deine Krankheit in den Griff bekommen.
So lange du nur "halbe" Sachen machst und Deine Krankheit noch nicht abgeklungen ist, wirst Du im Wesentlichen lebensunfähig bleiben.
DANACH eine Ausbildung machen, die Dir Erfolgserlebnisse bringt.
Deine Beschwerden hören sich nach Psychosomatik an. Schau zu dem Thema auch in meine Antwort auf der folgenden Seite.
http://www.gutefrage.net/frage/stechen-im-herz-14#answer103332304
In der Regel werden Angststörungen mit Psychopharmaka therapiert - dann werden wohl die Ursachen an einem Medikamentenmangel liegen :-) - ach, und von den Nebenwirkungen wollen wir gar nicht reden.
Informationen und Tipps im Umgang mit Angst und Panik findest Du auf der beigefügten Seite.
Leider ist nicht alles auf Magnesiummangel zurück zuführen,das wäre wohl zu schön ;-) Wer sich normal,gesund ernährt und kein Leistungssportler ist,benötigt keine Zugabe von Magnesium! Herzpatienten werden von dem Kardiologen lt. Diagnose,nach Bedarf auf Magnesiummangel hingewiesen. Bei Überdosierung scheidest Du das nicht nur einfach aus,nein,es kann zu schweren Durchfällen kommen.
Ohne ärztlichen Rat ist von einer zusätzlichen Magnesiumzufuhr abzuraten.