Aufgelöst in Meditation?

3 Antworten

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wenn du deinen körper und die außenwelt nicht mehr wahrgenommen hast, aber trotzdem innerlich wach und bewusst warst, dann hattest du eine transzendenzerfahrung. anschließend müsstest du dich dann ausgeruht und energievoll gefühlt haben. wenn das so war, dann ist alles bestens, siehe: http://de.tm.org/transzendieren-was-ist-das

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Meditationslehrer seit 1972

romantiker2 
Beitragsersteller
 15.12.2016, 09:37

Ja, habe mich danach absolut wach gefühlt und meine Gedanken waren sehr losgelöst.. eigentlich sehr harmonischinsgesamt. Brauchte, um aus diesem Zustand wieder vollständig rauszukommen etwa 5 Minuten geleiteten Energiefluss durch den Körper... Hatte im ersten Moment sogar Angst, nicht mehr richtig in meinen Körper zu kommen, bzw. ihn überhaupt "wiederzufinden" :D

Haben sie einen Rat, wie ich diesen Zustand beim nächsten mal optimal angehen könnte? Gibt es da Vorbereitungen zu? Irgendwas zu beachten, während des transzendalen Zustands?

Danke für Ihre Antwort!

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purushajan  15.12.2016, 13:42
@romantiker2

Beginne damit, einfach ein paar Minuten ruhig mit geschlossenen Augen dazusitzen, ohne etwas zu tun. Erst dann beginnst du mit deiner Meditation.

Wenn du eintauchst, genieße einfach den Zustand. Die Angst,
nicht mehr in den Körper zurückzufinden, ist unbegründet und verschwindet mit der Gewohnheit. Denn unser Geist ist, solange wir leben, sehr stark mit dem Körper verbunden.

Wenn du wieder aufhören willst, lege dich am besten einige
Minuten hin und lass Geist und Körper völlig los. Das Nervensystem ist während des Eintauchens in die Transzendenz in einem tiefen Ruhezustand, tiefer als im Tiefschlaf, und der Stoffwechsel braucht seine Zeit, um wieder in die Aktivität des Wachbewusstseins umzuschalten.

Wenn du zu schnell aus der tiefen Ruhe in die Aktivität kommst, zum Beispiel weil du durch Klingeln des Telefons oder ähnlichem aufgeschreckt wirst, dann ist das ein Schock für das Nervensystem, der sich durch heftiges Atmen und Nervosität bemerkbar macht.

Gönn dir also einfach am Anfang und am Ende der Meditation
genügend Ruhe, um den Übergang zwischen Wachbewusstsein und Transzendenz harmonisch herbeizuführen.

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Vielleicht bist Du ins 7. Jhana gerutscht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Dhyana

Hier noch eine Beschreibung, die ich gefunden habe ...

Um sich diesen Zustand vorzustellen, stellt euch Raum vor, wo alle Lichter komplett aus sind, es gibt keine Weite und meist keine andere Empfindung als die der Nichtsheit. Es ist fast so, als ob die Aufmerksamkeit außerhalb der Phase, wo sich all die Phänomene befinden, ist, ausgenommen der Nichtsheit. Es gibt zwar noch irgendetwas, aber man sorgt nicht für seine Anwesenheit. Dieses Jhāna ist unterschiedlich zu den zwei vorhergehenden form- losen Gebieten und zwar so, dass die Vorhergehenden auf irgendeine Weise und auch in ihrer panoramische Perspektive ziemlich nah der Realität sind, wohingegen Nichtsheit mehr von den Phänomenen abgewandt ist und vielleicht auf auch irgendwie fokussierter erscheint. Es gibt jedoch einige sehr feine Gedanken und einen extrem feinen Sinn eines abgetrennten Selbsts. Beachtet gut, Nichtsheit ist absolut keine Leerheit, obwohl es leer ist, aber es ist nicht die Erreichung dieses Verstehens. Jedoch kann man leicht überzeugt sein, dass dies, wegen der extremen Tiefsinnigkeit, Leerheit sei. Wie zuvor kann dieses Jhāna verschieden Grade an Intensität haben. Sogar, wenn man nicht so stark drin ist, gibt es ein Empfinden von außerhalb der Phase der Realität zu sein, als wäre man davon abgetrennt. Realität ist da, aber ihr habt sie an eurem Radio verstellt. Beachtet gut: Dies ist sehr unterschiedlich von einfach nur „tuned out“ im umgangssprachlichen Sinne.

Es ist bestimmt gut, wenn es gelingt so tief zu kommen. Als explizietes Ziel würde ich das allerdings nicht ausweisen. Da wäre es entweder noch von Nöten noch tiefer zu gelangen oder diese Konzentrationsfähigkeiten im Bereich der Achtsamkeitsmeditation zu nutzen.




romantiker2 
Beitragsersteller
 15.12.2016, 09:38

Danke für deine Antwort, werde mir das ganze mal in Ruhe durchlesen!!! Vielen Dank!

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romantiker2 
Beitragsersteller
 13.12.2016, 19:22

Meinst du Achtsamkeitsmeditation im Sinne von "auf bestimmte Körperregionen zu achten"? Falls ja, habe absolut nichts mehr von meinem Körper wahrgenommen, nicht mal mehr meinen Kopf :D

Danke für deine Antwort :)

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NewKemroy  13.12.2016, 19:41
@romantiker2

Nee, Achtsamkeitsmeditation ist was komplett anderes. Allerdings benötigt man hierzu ein wenig von dieser "Versenkungsfähigkeit".

Im Buddhismus werden unterschieden die Samatha-Meditation, in der es nur um die Erreichung der Jhanas (Vertiefungszustände) geht. Diese Technik ist sogar schon viel älter als der Buddhismus. Sie führt aber nur vorübergehend zu "geistiger Gesundung" (es sei denn man erreicht den absoluten "Nullpunkt" - aber das ist wohl nur sehr wenigen Personen möglich - ganz sicher bin ich mir hier auch nicht).

Will man permanente positive Veränderungen erreichen, macht man Achtsamkeitsmeditation, auch Vipassana oder Einsichtsmeditation genannt. Sie hat das Potenzial tief sitzende falsche Konditionierungen mit der Wurzel auszureißen (blumige buddhistische Darstellung) - soll heißen, für immer sich dessen zu entledigen.

Ein bisschen ist das hier erklärt:

http://ich-will-meditieren.de/meditationstechniken/samatha/

Merke Dir am besten, dass es die Konzentrations-basierten Methoden gibt wie Samatha und die Achtsamkeits-basierten Techniken, wie Vipassana. Den Unterschied zwischen Konzentration und Achtsamkeit ist es wichtig sich zu erarbeiten und gut zu verstehen, meiner Meinung nach.

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NewKemroy  13.12.2016, 20:01
@romantiker2

Bei der Achtsamkeitsmeditation betrachtet man vier Kategorien. 1. den Körper oder körperliche Vorgänge, 2. Gefühle, 3. den Geist und 4. die Geistobjekte. Aber im Grunde genommen sind dies alle Phänomene, die in der Realität auftauchen, weshalb man auch salopp sagt man nimmt die Realität selbst, im Hier und Jetzt, zum Meditations-Objekt.

Bei der Samatha-Meditation kann man z.B. auch ein Konzept (nicht Realität) als Meditationsobjekt verwenden. Man benutzt dieses einzelne Objekt hierbei nur zur Vertiefung der Konzentration.

Ich hatte mal irgendwo gelesen: Konzentration hält das Objekt fest (Ruhe-Aspekt) und Achtsamkeit dringt in es ein.

Witzig ist auch: Bei Achtsamkeitsmeditation kommt es schon mal vor dass die Beine einschlafen. Bei Konzentrations-Methoden ist das praktisch nicht der Fall. Hier zeigt sich, dass der unterschiedliche Zustand auch seine physischen Ausdrucksformen hat.

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Oder du hast einfach nur geschlafen


romantiker2 
Beitragsersteller
 13.12.2016, 17:40

Absolut ausgeschlossen 

:D

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