Auffälligkeiten der Weihnachtsgeschichte nach Lukas?

6 Antworten

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Hm.. was mir da spontan einfällt:

  • Warum nennt er bei der "Verordnung vom Kaiser Augustus" nur den Statthalter Syriens als Zeitbezug (Lk 2,1f)? Warum nicht das Regierungsjahr des Kaisers, den Namen des Hohepriesters etc etc wie in Lk 3,1f?
  • Inwiefern steht diese Verordnung im Bezug zu dem Ende der Apostelgeschichte (Paulus in Rom)?
  • Warum nimmt Josef seine hochschwangere Frau zu einer Steuereinschreibung mit?
  • Warum erzählt der Engel ausgerechnet Hirten von der Geburt? Welche Bedeutung spielt dabei die Krippe?
  • Was genau will Lk damit sagen, dass Maria "alle diese Worte bewahrte"?

Grundsätzlich: In der Bibel gibt es keine Weihnachtsgeschichte. Das Weihnachtsfest ist eine Feier, die erst etliche Jahrhunderte nach Beendigung des Bibelkanons aufkam.

Wenn es Dir um die Geburt des Jesus-Kindes geht, dann vergleiche Matthäus, Kapitel 2 mit Lukas, Kapitel 2. Du wirst feststellen, dass beide Schreiber miteinander übereinstimmen. Der eine mag etwas erwähnen, was der andere nicht erwähnt. Aber das sind keine Fehler.

Im Unterschied zu Matthäus und Markus stammen die ältesten Hinweise auf den Verfasser des dritten Evangeliums erst aus dem Ende des 2. Jahrhunderts. Danach soll der Verfasser Lukas, der Arzt, ein Begleiter des Paulus, sein. Feststellen lässt sich auf jeden Fall, dass der Verfasser eine gute griechische Bildung besitzt, ein anspruchsvolles Griechisch schreibt und das Alte Testament in seiner griechischen Übersetzung, der Septuaginta, kennt. Vom selben Verfasser stammt im übrigen auch die Apostelgeschichte; beide Bücher sind dem Theophilus gewidmet, der die Abfassung dieser beiden Werke möglicherweise gesponsert hat. Gleich zu Beginn seines Evangeliums stellt Lukas heraus, dass sein Werk das Ergebnis umfangreicher Recherchen unter den Augenzeugen der geschilderten Geschehnisse ist und die Zuverlässigkeit der christlichen Lehre herausstellen soll (Lk 1,1-4). Bei seinen Recherchen hat Lukas offenbar eine Reihe weiterer Quellen erschlossen; 30% der von ihm berichteten Geschichten finden sich in keinem anderen Evangelium, darunter so bekannte Geschichten wie die von Zacharias und Elisabeth und von der Verkündigung an Maria und ihrer Begegnung mit Elisabeth (Lk 1) und die Weihnachtsgeschichte (Auszug aus Die Evangelien - ist Punkt 3).

Was genau willst du wissen?

Erst einmal steht nirgends in der Bibel etwas von einer Weihnachtsgeschichte, sondern nur von Jesu Geburt. Im Matthäus-Evangelium wird die Episode mit den Astrologen, dem Stern und dass die Familie vor Herodes nach Ägypten floh, beschrieben. Diese Ereignisse enthält das Lukas-Evangelium nicht.

Vielleicht war es Lukas suspekt, dass die Astrologen ja Spiritisten waren und ein ominöser Stern sie zuerst nach Jerusalem zum König Herodes leitet? Auf jeden Fall schrieben die Evangelienschreiber aus verschiedenen Blickwinkeln - Matthäus aus der Sicht Josephs und Lukas aus der Sicht Marias.

Matthäus berichtet, dass Jesus nach dem 8. Tag beschnitten wurde und danach im Tempel in Jerusalem von seinen Eltern Jehova vorgestellt wurde. Hierbei wäre zu beachten, dass König Herodes noch nichts von der Geburt Jesu wußte. Es kann gut sein, dass die Astrologen frühestens im Frühjahr kamen oder später, denn auch sie werden nicht im nassen und kalten Winter gereist sein. Die Volkszählung fand garantiert nicht zu dieser Jahreszeit statt, das hätten die Römer nun doch nicht gewagt, von den ohnehin schon rebellischen Juden zu verlangen.

Auffällig ist, ja, Lukas erzählt sie anders als andere.


MarioNaette  14.12.2020, 21:12

Phantasivoll ausgedacht mit Anlehnungen an obskure Weissagungen im AT.

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FranzRiem  14.12.2020, 21:14
@MarioNaette

weis nich

vieleicht

Was waren obskure Weissagungen? Weist du da was?

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