Auf die Hochzeit des Bruders gehen?
Liebe Community, folgende Sache beschäftigt mich.
Das Verhältnis zu meinem Bruder ist nicht das Beste.Es ist in der Vergangenheit einiges vorgefallen das wirklich tiefe Gräben entstehen hat lassen. Mein Bruder und seine Frau haben Dinge in Ihrer und Meiner Verwandtschaft erzählt die einfach nicht Stimmen und mich sehr verletzt haben. Wir verabreden uns nie, gratulieren uns zum Geburtstag nur über SMS und haben generell kein Verlangen nach dem jeweils anderen.
Als er vor 3 Jahren zur standesamtlichen Hochzeit eingeladen hat (es war auf der Geburtstagsfeier meiner Schwester) hat er gewartet bis ich aufs WC musste und sogleich an alle Familienmitglieder, bis auf mich, seine Einladungen schnell verteilt. Ich war also nicht eingeladen.
Nun möchte er kirchlich heiraten und hat mich zur Trauung eingeladen. Auf meine Frage, „Warum“? Hat seine Frau gemeint: „weil du sein Bruder bist“. Als ich ihr dann gesagt habe dass ich mich unwohl fühle wegen der ganzen Lügen die Sie in der Verwandtschaft über mich verbreitet hat, hat sie gemeint: „du musst ja nicht kommen“
Ist es Blöd von mir nicht dorthin zugehen? Ich möchte nämlich wirklich nicht. Ich habe Angst dass ich mit meiner Frau und meinen Kindern nur vorgeführt werde weil die Dinge nie ordentlich richtig gestellt wurden.
5 Antworten
Ihr seid erwachsen und die Sache ist ein paar Jahre her. Sieh es als Friedensangebot und ein paar Wochen später sprecht ihr euch mal aus.
Menschen ändern sich, wenn sie älter werden.
Es könnte natürlich eine Einladung sein, "weil man das so macht". Dann gehst Du hin, und wenn Du Dich nicht wohl fühlst, gehst Du wieder.
Es könnte auch sein, dass er nur das Geschenk haben möchte... Na ja - wenn er es so nötig hat...
Es könnte aber eben auch ein "Friedensangebot" sein.
Ich hatte mit meinem Bruder auch ziemlich wenig Kontakt. Er hatte eine ziemlich doofe Freundin, die seltsame Geschichten über uns erzählt hat: wir würden sie nicht mögen, und wir (mehrere Geschwister) würden alle nur mit unseren eigenen Häusern angeben - und was noch alles.
Dann wurde er sehr krank, und wir haben nur durch Zufall davon erfahren. Da habe ich ihn dann mal im Krankenhaus besucht, bin mehrere Wochen lang zweimal die Woche hingefahren (80 km), habe mich um seine Wäsche gekümmert, habe für ihn das eine oder andere erledigt - einfach weil er mein Bruder war. Seine Freundin war dazu nicht in der Lage (na ja, sie hatte ja auch keinen Führerschein, aber sie hätte Zug fahren können...).
Dadurch hat sich unser Verhältnis sehr gebessert. Manche Dinge hat er auch nur mit mir besprochen (finanzielle Dinge). Offenbar hatte das schlechte Verhältnis vor allem an dieser Frau gelegen.
Leider ist mein Bruder an den Folgen der schweren Erkrankung gestorben. Aber ich bin wirklich froh, dass wir damals den ersten Schritt gemacht haben...
Ich würde das Friedensangebot annehmen. Man muß ja nicht bei der ganzen Feier anwesend sein. Zum Beispiel nur der Trauung beiwohnen (wo man ja nicht in die Verlegenheit kommt, in ein Gespräch verwickelt zu werden), gratulieren und dann aus dem Bau h heraus entscheiden, ob man zum Essen bleibt oder gleich wieder geht.
Ist es Blöd von mir nicht dorthin zugehen?
- Wenn Du Dich dort nicht wohlfühlen wirst: NEIN
- Wenn Du Angst dass ich mit meiner Frau und meinen Kindern nur vorgeführt werde: NEIN
- Wenn Du kein Interesse hast: NEIN
Man muss nicht "heile Welt" spielen, wenn sie nicht heil ist.
Brauchst du ja auch nicht, von blöden Verwandten hält man am Besten den größtmöglichen Abstand.