auf barhuf wechseln wie lange nicht reiten?

1 Antwort

Kommt halt drauf an, wer die Umstellung macht. Leider ist es häufig so, dass die Schmiede direkt nach dem Abnahme auch (manchmal recht viel) bearbeiten, anstatt dem Pferd erstmal Material dran zu lassen. Natürlich nicht alle, aber viele, weshalb dann wieder zum Beschlag gegriffen wird.

Bisher lief jedes Pferd, dem ich die Eisen abgenommen habe, danach wunderbar auf jedem Boden. (Ok, eine Ausnahme, weil die Stute nach nem Jahr 2x den Stall wechselte und dann von 0 auf 100 auf extrem abrasiven Boden kam)

Warum? Weil ich am Anfang nahezu nichts mache. Ich lasse da erstmal alles an Horn dran und bin dann erstmal im 2-Wochen-Intervall dort um den Prozess zu begleiten und immer nur wenig zu machen, anstatt lange Intervalle und 1x viel verändern.

Hufschuhe sind gar nicht zwingend nötig.

Ich schicke die Leute aber auch auf Asphalt, um Abrieb zu produzieren und das Horn anzuregen, besser nachzuwachsen. Das klappt nur in Kombination mit der passenden Bearbeitung: Weniger ist manchmal mehr. Wenig wegnehmen, aber halt an den richtigen Stellen, um das Horn in die richtige Wuchsrichtung zu bekommen. Jeder Raspelsprich, jeder mm Horn hat Auswirkungen.

Schickt man die Pferde nun nur auf weichen Boden - ja, von was soll denn das Horn nachwachsen? Wo kein Abrieb, da auch wenig Produktion. Und auch schlechtere Produktion.

Heißt: Suche dir dafür einen guten Barhufbearbeiter (ja, natürlich empfehle ich an der Stelle gerne die DIFHO, aber es gibt auch andere gute Schulen) und bleibe engmaschig mit diesem dran.

"Wie lange nicht reiten" ist absolut individuell zu betrachten. Bei mir musste noch keiner deswegen aufhören zu reiten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Huforthopädin DIFHO

Alexandra2220 
Beitragsersteller
 15.11.2023, 14:45

Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort!

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