ATPL Lizenz in den USA machen?

1 Antwort

Hallo iwasois,

also USA klingt im ersten Moment attraktiv, wegen der niedrigeren Kosten (ja, 50–70k  sind realistisch für FAA CPL, ME und IR), top Wetter, schnelle Stundenaufbau-Möglichkeiten. Aber: Wenn du später bei einer europäischen Airline wie AUA, Lufthansa, Swiss etc. einsteigen willst, ist das Ganze mit erheblichen Hürden verbunden. FAA ist halt nicht EASA, und bei uns zählen nur EASA-Lizenzen. Du müsstest nach der US-Ausbildung aufwendig konvertieren: 14 ATPL-Theorieprüfungen in Europa, Skill-Test, Sprachtest, evtl. zusätzliche Flugstunden (z. B. für Night Rating), und das kostet locker nochmal 10.000–20.000 €. Das Ganze zieht sich über Monate und ist kein Spaziergang. Dazu kommt: Mit einem FAA-Background fällst du im Auswahlprozess bei europäischen Airlines schnell raus, weil viele lieber direkt aus EASA-Schulen rekrutieren, da kennt man die Strukturen, die Checks, die Standards. Wenn du aber nur die Lizenz willst und keine Airline-Karriere in der EU planst, go for it, in den USA kriegst du mehr Flugstunden für weniger Geld. Aber für AUA Beginner+ oder irgendwas bei Lufthansa: Ganz klar europäisch und EASA-konform ausbilden. Entweder modular oder integriert, Hauptsache sauber nach EASA.

Ganz am Rande: Selbst Lufthansa rechnet bei ihren eigenen Trainees mit rund 110.000 €, also bist du da mit der Austrian Academy gar nicht so daneben. Dafür hast du am Ende aber eine Lizenz, mit der du in der EU durchstarten kannst, ganz ohne Umwege.

Grapy

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lufthansa Rookie