Ist man ein Kafir, wenn man Atatürk folgt?
Salam Alaykum meine Geschwister im Islam, und zwar hätte ich eine Frage:
Wie wir alle wissen sollten war Atatürk ein großer Feind des Islam und ein Kafir. Meine Frage wäre: Kann man Takfir auf Menschen machen, die Atatürk unterstützen? Oder ist das noch kein Kufr, sondern nur eine große Sünde?
3 Antworten
Leider ist es bei den meisten Muslimen im Hirn eingeprägt jemanden direkt als Kafir zu bezeichnen ohne überhaupt die Geschichte bzw das Leben dieses Mannes zu kennen. Ihr habt keine Eigeninitiative, liest keine Geschichtsbücher, recherchiert nicht gründlich und hört nur falschen Predigern zu die selbst voller Hass sind.
- Ohne Atatürk gäbe es den Islam in der heutigen Türkei nicht einmal, da einige Mächte wie Armenien, Italien, Griechenland, Frankreich, England und die USA die Türkei komplett einnehmen wollten. Atatürk hat durch seine hervorragende Strategie das Land befreien und diese Mächte verjagen können, so ein Mann verdient Respekt!
- Wie kann ein Mann wie Atatürk ein Islamhasser sein wenn er 138 Moscheen erbauen bzw reparieren ließ? Vor allem hat er den Koran für das Volk ins türkische übersetzen lassen damit die Menschen endlich verstehen konnten was da überhaupt drin steht. Und wieso sollte er selbst in den Krieg ziehen, sein Leben opfern für ein Volk zu dem er angeblich nicht zugehört? Außerdem ist seine Familie Sunnitisch-muslimisch geprägt und er ging schon als Kind zur gewollten Koranschule und besuchte die Moschee für das Freitagsgebet.
- Wie kannst du dich Moslem nennen wenn du jemanden als Kafir betitelst ohne seine Geschichte zu kennen und vor allem beleidigst du jemanden (hinter seinem Rücken) der schon lange nicht mehr lebt, das ist im Islam eine sehr große Sünde! Denkst du wir Türken würden wirklich einen verehren der gegen den Islam ist? Wir sind gebildete Menschen und wissen wovon wir reden glaub mir das
Keiner hat irgendwas geändert er hat lediglich die Politik bzw den Staat mit der Religion getrennt. Die Religion ist schließlich eine Sache zwischen einem Menschen und Allah. Der Islam hat in der Politik nichts verloren! und wir sehen ja wie alle Machtbesessenen den Islam für ihre eigene Macht ausnutzen und missbrauchen. Atatürk hat alles richtig gemacht und ist für uns ein guter Muslim gewesen, wer was anderes behauptet der sollte erst mal ein paar Lehrstunden über diesen Mann nehmen.
Wa alaykum salam wa rahmatullahi wa barakatuhu
Wer mit anderen Gesetzen als denen die Allah herabgesandt hat regiert, oder diese ändert, so ist er ein Taghut. Jemand der Atatürk unterstützt ist meist nationalistisch veranlagt. Nationalismus hat nichts mit dem Islam zu tun. Es kommt darauf an was genau an einer solchen Person bewundert oder gut gefunden wird. Bspw. finden diese Personen es akzeptabel, dass er die Regeln Allahs gegen neue tauschte? Sowas sehen wir heute öfters. Leute die sich Muslime nennen, dann aber behaupten dass die Demokratie und die Säkularität erlaubt oder ein akzeptables System seien. Wir respektieren die Regeln der nicht muslimischen Länder, und der Länder in denen wir uns befinden, aber befürworten diese nicht.
Ich habe hierzu einen Transkript aus einem Audioausschnitt von Sheikh Al Albani rahimahullah gefunden.
"Es gibt eine lange Geschichte, und ich werde sie zusammenfassen. Ich führte eine Diskussion mit einem libanesischen Priest vor ca. 30 Jahren; und natürlich fand sie in Damaskus statt. Er verurteilte die Muslime, dass sie zu hart in ihrer Religion seien, und speziell wenn es um das Thema „Takfir auf Kemal Atatürk“ geht, dessen Name früher Mustafa Kemal Pascha lautete. Das ist der türkische Führer, der die islamische Schari’ah mit Säkularismus und dem lateinischen Alphabet ersetzte. Und seine Taten (bzw. Zustand) sind bekannt.
Der Punkt ist, dass in dieser Zeit Fataawa ausgestellt wurden, die den Takfir auf diesen Mann bestätigen. Und es ist richtig (Haqq) Takfir auf ihn zu machen, da er den Islam veränderte. Beispielsweise änderte er die sozialen Gesetze, wie dass die Frau genauso viel erbt wie der Mann."
Du hast möglicherweise kaum was über Atatürk recherchiert.
Beim Erzählen der Geschichte sollten alle Arten von Lebensbedingungen der Zeit berücksichtigt werden. Wie "Rückständig" die Menschen damals waren, wie arm, ein Volk bestehend aus Analphabeten, das 600 Jahre unter der Ausbeutung, brutalen Zwängen der Religion (Islam) und des Sultans lebte, die selbstständiges Leben nicht kannten und in allen Ebenen bevormundet und indoktriniert waren (teilweise heute noch so!) und auch noch in Elend lebten, eine Bevölkerung die von der Aufklärung und Menschenrechte absolut keine Ahnung hatten, also all solche Umstände muss man dabei hätte mit berücksichtigen müssen. Dabei hätte Mustafa Kemal den Sultan vom Thron nehmen können und sich selbst zum Sultan und damit den Kalifen erklären können. Dann hätte man ihm als "Diktator" nennen können. Jedenfalls diese Möglichkeit zu widerstehen ist nicht so einfach, auch du wirst es zugeben.
Nein, er hat aber einen modernen Staat gegründet und die Souveränität dem Volke gegeben! Im Gegensatz vielen damaligen Staaten in Europa, Wählen und gewählt werden, dazu gehören nicht nur Frauen, sondern alle Ethnische Gruppen! Genauso wie wir heute von den Türken, Kurden die hier in Deutschland leben erwarten, dass sie Deutsche werden und sich als solches benehmen usw. hat Atatürk unter dem Namen "Türk" alle Ethnische Gruppen vereinen wollen. Türkei war und ist eben eine Vielvölkerstaat und Atatürk wäre nicht Atatürk, wenn er das nicht berücksichtig hätte. Demokratie muss erst in einem Land von der Bevölkerung "Gelernt" werden! Aber die damalige Bevölkerung der Osmanische Reich, bzw., Türkische Republik kannten nicht einmal was Demokratie ist! Demokratie wollen ist was anderes, diesen auch können ist was anderes. Selbst hier in Europa gibt es teile der Bevölkerungsgruppe die das seit mehr als 70-80-90 Jahren nicht begriffen haben. Beste Beispiel war doch das "Arabische Frühling", was dessen Folge war. Atatürk hat sofort mit der Demokratie Verständnis begonnen und ließ zweiten Partei gründen. Klappte aber nicht, gibst du den Menschen die keine Rechte hatten und nur wie die "Herde" Jahrhunderte von einem Diktator geführt worden waren, die können mit diesen Freiheiten und Rechten nichts mit anfangen, bzw. nehmen diesen aber übernehmen dessen Verantwortung nicht! Genauso wie unseren einigen "Deutsch-Türken" die mit solchen Freiheiten und Rechten nicht umgehen können, obwohl wir mittlerweile in 21. Jh. leben. Atatürk musste erst aus der Bevölkerung, aus den Menschen "Individuen" schaffen und diesen zur Demokratie "Erziehen"! Deswegen hat er in dem ganzen Land Schulen errichtet und Firmen erbauen lassen und eine ganze Menge Sachen gemacht, dessen im Einzelnen hier zu erwähnen zu lang führen, hat selbst ein Buch geschrieben und diesen in der Ganzen Türkei verteilt; "Yurttaslik Bilgisi", "Staatsbürger Kunde" um die Bevölkerung für die Demokratie vorzubereiten. Wenn er Diktator sein wollte, dann hätte er das genauso, sogar mit überwältigende Mehrheitlicher Unterstützung machen können. Das wurde ihm auch mehrmals angeboten und der Bevölkerung wollte das auch. Aber er hat Demokratie eingeführt und die moderne Türkei gegründet. Warum zweifelt man dann noch von diesen Mann?
Also überlege es dir gründlich bitte noch einmal und nehme Korrekturen vor und berücksichtige dabei auch dass Atatürk Frauenrechte eingeführt hat (in einem Islamischen Land, wobei deren Oberhaupt der Sultan der Kalif war!), die erste Frau als Pilotin der Welt ausbilden ließ (und überlege bitte, vor kurzem durften Frauen in Saudi-Arabien kein Auto fahren!), erste Mal in der Welt den Kindern einen Kinderfeiertag (23. April) eingeführt, Sport und Jugend Feiertag eingeführt hat. Dieser Mann über den du hier sprichst hat damals unter sehr sehr schwierigen Umständen all das gemacht und geschafft, sich selbst dabei überhaupt nicht geschont, der durch und durch ein Humanist war und sagte "Friede in der Heimat, friede in der Welt", Imperialismus, Unterdrückung jeglicher Art in der Welt gegen getreten ist und die ganze Welt als ein "Körper und die einzelnen Staaten und Länder als Glieder diesem einen Körper" sah verdient mehr RESPEKT und Ehrlichkeit. All diese Umstände hast nicht berücksichtigt, dann käme nämlich ein ganz anderes "Bild" raus. In mehreren Ländern der Welt die die Mustafa Kemal Atatürk richtig kennen, unterrichten in ihren Schulen Atatürk, in mehr als 100 Ländern befinden sich Atatürk Statuen und Gedenkstädte.
Er verdient mehr Respekt! Gerade heute brauchen wir solche Menschen wie der Mustafa Kemal Atatürk, der alle Menschen menschenwürdig begegnet, Unsere Welt als ein "Körper" ansieht, "Frieden in der Heimat, Frieden in der Welt" fordert, Feminismus und Gleichberechtigung damals schon eingeführt hat, der sagt; "es gibt verschiedene Kulturen, aber nur eine Zivilisation, die Europäische", sagt aber weiter "wir nehmen nicht den Imperialismus der europäischen Staaten als Vorbild, sondern den Fortschritt, Aufklärung, Humanismus, Wissenschaft und die Weiterentwicklung", und sagt weiter; "Fundament der Türkischen Republik ist die Kultur und die hier lebende Bevölkerung sind die Freunde alle zivilisierten Nationen", auch das ist von ihm; "Wenn meine Worte eines Tages im Widerspruch zur Wissenschaft stehen, wählen Sie Wissenschaft.", all diese sind nur Bruchteile dessen, was man über diesen großartigen Mensch in kürzeste Form erwähnen kann. Also überdenke all das was du über Atatürk hier wiedergegeben hast und wenn du wirklich Fair bist, dann wirst du auch dein Kommentar entsprechen korrigieren.
Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass Atatürk auch seine "Feinde" geliebt hat. Nach dem Krieg hat er folgendes an die Eltern (Mütter) der befallenen Soldaten geschrieben und geschickt; "Helden die Ihr Blut auf fernem Land habt gelassen: Hier seid Ihr in der Heimat eurer Freunde. Ruhet in Frieden. Ihr liegt mit den "Mehmetcik" (Umgangssprache. für den einfachen türkischen Soldaten) eng umschlungen beieinander. Mütter, die Ihre Söhne aus fernen Ländern in den Krieg geschickt haben, mindert eure Tränen, eure Söhne sind in unseren Herzen. Sie sind in Frieden und werden still in Frieden weiter ruhen. Nachdem eure Söhne in diesem Land gefallen sind, sind Sie zu unseren Söhnen geworden." Deshalb pilgern hunderte Australische und Neuseeländische an eine Gedenk Tag nach Türkei (heute noch) um die Gräber ihre Angehörigen zu besuchen aber auch Mustafa Kemal Atatürk zu ehren. Bitte suche und zeige mir eines einzigen Menschen der Atatürk ähnlich war oder ist!
Ah du willst die Scharia? Dann erzähle ich dir mal etwas über deine sogenannte Scharia!
Im Islam/Koran wird die Scharia als die Botschaft und die Befehle von Allah verstanden. Radikale Sunniten jedoch interpretieren die Scharia als Grundlage für einen politischen Staat, eine Vorstellung, die auf die Umayyaden zurückgeht. Für uns alevitische Muslime ist die Scharia eines der vier Tore und 40 Pforten (4 Kapi 40 Makam), das jedoch nichts mit einer Staatsform zu tun hat. Die Demokratie basiert bereits auf dem Koran, doch diese Wahrheit wird von radikalen Sunniten nicht akzeptiert.
Mit der Zeit wurde die Scharia brutal umgeändert und gewalttätig umgewandelt. Deshalb kann man nicht behaupten, dass sie heute noch Allahs Gesetz sei. Im Koran gibt es keine Rechtfertigung für solch brutale Taten, da der Mensch ein eigenverantwortliches Wesen ist. Selbst im Koran gibt es keine Erlaubnis, einem anderen Menschen Leid zuzufügen oder ihm das Leben zu nehmen. Die Scharia in ihrer radikalisierten Form ist ein Haupthindernis für die Integration und eine Gefahr für das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen, Religionen und Glaubensrichtungen.
Viele Menschen reagieren erschrocken, sobald sie das Wort Scharia hören oder lesen. Die Scharia wurde verteufelt, doch die wahre Bedeutung der Scharia hat nichts mit Tötung, Steinigung oder anderen brutalen Strafen zu tun. Diese Unmenschlichkeiten sind typisch für ein radikalisches Verständnis, jedoch nicht für die wahre Scharia, die lediglich Ordnung bedeutet. Töten, Hände abhacken, Enthauptungen und Steinigungen sind keine Formen von Ordnung.
Denn der Islam steht für Frieden! Die Scharia dagegen liegt weit entfernt von friedlichen Regeln und ist ganz bestimmt nicht Allahs Gesetz, da Allah nicht brutal ist und uns gewaltige Körperstrafen wie Erhängen, Enthauptungen, Auspeitschen oder Steinigungen ohne ein vorheriges Verfahren befiehlt. Der Prophet selbst warnte: „Lieber in der Milde oder im Freispruch irren, keinesfalls jedoch in der Strafe.“ Bei der Scharia ging es nie um Strafrecht; im Zentrum standen Moral und Ethik. „Ich wurde gesandt, um eure Moral zu vervollkommnen“, sagte der Prophet. Umso tragischer erscheinen die heutigen Veränderungen, die leider als „islamisches Recht“ bezeichnet werden und den Islam beschmutzen.
Die Scharia zu Lebenszeiten des Propheten war ganz anders als die heutige Scharia aber okay bleib weiterhin ein Jahil der voller Hass ist… und deine Sunnah wurde erst 200 Jahre nach dem Tod des Propheten geschrieben! Wir sind bereits auf dem richtigen Weg, glaub weiter an deine Märchen
Atatürk ist ein Kafir, siehe Sure Maide Vers 44 und wer nicht den Takfir auf die Menschen macht, die Atatürk folgen, der ist selber ein Kafir, also der Kettentakfir kommt zum Einsatz.
Wer mit anderen Gesetzen als denen die Allah herabgesandt hat regiert, oder diese ändert, so ist er ein Taghut. Zudem kommt hinzu dass er einen säkularen Staat schaffte. Ob er den Islam hasste oder Liebe dafür empfand ist unwichtig. Selbst ein Kafir kann den Islam bewundern.