Architekturstudium - empfehlenswert?

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Nur mit ausgeprägter Kreativität wird man in diesem Fach glücklich. Ein Indikator sind gute Noten in den künstlerischen Schulfächern. Ebenfalls wichtig: technisches Verständnis und Durchhaltevermögen. Auch die technischen Inhalte des Studiums sollte man nicht unterschätzen. Architekten müssen zudem gut und gerne kommunizieren, und auch Organisationssowie Improvisationstalent sind unverzichtbar. Das Arbeitspensum im Studium ist von Anfang an hoch.

Im Mittelpunkt des Architekturstudiums steht das Entwerfen und Planen von Bauwerken. Die Nachwuchsarchitekten lernen, wie man eine Idee für ein Gebäude entwickelt und umsetzt von der Skizze über den Bauplan und das Modell bis zur Realisierung auf der Baustelle. Man muss zu seinem Werk stehen, aber auch Kritik akzeptieren können. Außerdem werden im Studium neben technischen auch wirtschaftliche Fächer behandelt wie Statik, Baustoffkunde oder Kostenkalkulation..

Berufsperspektiven Die Tätigkeit in einem Architektur- oder Ingenieurbüro ist nicht mehr die Regel, aber immer noch arbeiten dort viele der Absolventen angestellt oder als Selbstständige. Man findet Architekten aber auch als Bauleiter auf Baustellen, sie entwickeln Baufinanzierungskonzepte, arbeiten in Immobilienbüros, bei Verbänden oder in Fachmedien. Andere sind in Behörden tätig, wo sie den Bau öffentlicher Gebäude leiten oder Konzepte für Sanierung und Nutzung denkmalgeschützter Bauten entwickeln. Die kreativen Anteile sind im Arbeitsalltag meist geringer als im Studium, die wenigsten entwerfen spektakuläre Bauten. Stattdessen verbringen Architekten viel Zeit mit Koordinationsaufgaben. Am Anfang ihrer Laufbahn bekommen Architekten oft nur zeitlich befristete Verträge und verdienen wenig. In wechselnden Projekten sammeln sie die Berufserfahrung, die sie für den Eintrag in der Architektenkammer brauchen. Für junge Architekten sind die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt leider alles andere als ideal.

Laut einer Studie des Hochschul-In for mations- Systems von 2010 fanden im Fach Architektur 82 Prozent der Uni-Absolventen und 77 Prozent der FH-Absolventen innerhalb eines Jahres eine Stelle.

Quelle - Studienführer 2014/15


Kristina100396 
Beitragsersteller
 03.07.2014, 20:10

Vielen Dank für diese tolle und ausführliche Antwort ! :-) Hat mir sehr geholfen ..

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gina86  03.07.2014, 21:31
@Kristina100396

Bitte, gern - das freut mich! Und ja, danke auch für das Sternchen ;-)

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Ist es sinnvoll, Architektur zu studieren?

Kommt darauf an, ob du Architektur studieren willst... Oder später unbedingt als Architektin arbeiten... Dann ist es sicher sinnvoll.

Die Job-Aussichten sind im Moment nicht so toll, aber ob DU nach deinem Studium einen tollen Job findest, kommt ganz auf dich an, also ob dein Stil und deine Art, an die Dinge heran zu gehen, grade gut ankommt. Wenn du sehr kreativ bist, oder sehr gewissenhaft, oder dich gut durchsetzen kannst, oder Leute gut motivieren und mitreissen kannst, dann findest du sicher (vielleicht mit ein paar Startschwierigkeiten) auch einen Job, der dir zusagt, wenn du dich reinhängst.

Die Frage ist eben, wie begeistert du selbst von deinem Beruf/Studium bist. (Die Hoffnung auf die ganz große Kohle solltest du dir erst mal nicht machen)

Das Studium selbst ist sehr spannend und vielfältig, und lässt auch viel Raum, um dich in andere Richtungen zu entwickeln, wenn du merkst, dass die klassische Architektur vielleicht doch nicht so ganz deins ist...


Kristina100396 
Beitragsersteller
 02.07.2014, 17:02

Mir ging es auch nicht um die "ganz große Kohle", mir war es nur wichtig zu wissen, wie weit man kommen kann, nach einem absolviertem Studium. Es ist nämlich eine Richtung, die ich ins Auge fasse, ich interessiere mich schon dafür .. Danke!

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elaia  03.07.2014, 10:07
@Kristina100396

Wie weit man kommen kann? Im besten Fall ist es alles, was du dir wünscht... Ein toller Job mit vielfältigen Möglichkeiten, wo du entweder eine Niesche findest, die dir besonders zusagt, oder als Generalistin Projekte vom ersten Strich bis zur Übergabe begleitest und noch Jahre später mit glücklichen Hausbesitzern befreundet bist...

Ich glaube es gibt einen Grund, warum viele selbstständige, relativ erfolgreiche Architekten erst so spät (oder gar nicht) in Rente gehen: sie wollen einfach "nichts anderes machen als das hier" ;-)

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architekt ist ein freier beruf. du hast nur dann geld, wen du einen auftrag ergattern kannst, und dann monate nicht. kein alg1, kein harz4, nix. ich kenne einen architekten, der lebt von seiner frau. in deutschland wird doch nichts mehr gebaut. häuser git es genug.


elaia  02.07.2014, 16:56

Auch als Architekt kann man ganz normal angestellt arbeiten, zb. in einem Architekturbüro eines anderen (erfolgreichen) Architekten, ja, solche gibt es; oder in der Verwaltung (zB. im Bauamt oder bei der Gemeinde)...

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Kristina100396 
Beitragsersteller
 02.07.2014, 16:52

Okay, also sieht die berufliche Lage im Land eher nicht so gut aus, beziehungsweise dann muss man schon extrem hervorstechen, um überhaupt Erfolg zu haben?

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