Apfel im Oktober säen?

2 Antworten

Ich hoffe du willst keine Apfelkerne säen um später mal Äpfel essen zu können.

Wilde Apfelbäume brauchen vom Samen bis zur ersten Ernte nicht selten 15-20 Jahre. Ferner ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Äpfel dann Wildäpfel sind (also klein holzig und sauer). Es gibt sicher auch mal welche die gut schmecken aber dies ist eher die Ausnahme.

Bei meiner Wildkirsche ist es dasseslbe der wilde Pfirsich meines Nachbarn ist ungenießbar usw.

Schmeckt der Apfel gut, kann es gut sein, dass dieser anfälliger als andere für Krankheiten ist.

Obstbäume die später genutzt werden sollen werden zu 99% veredelt. Natürlich kannst du den Baum wachsen lassen und später wenn er enttäuscht nachträglich veredeln, aber wirklich sinnvoll ist das alles nicht.

Man wählt eine sogenannte Unterlage, welche hohe Resistenzen hat z.B. unempfindlich gegen Schorf etc. und veredelt darauf eine Sorte die geschmacklich einem am liebsten ist.

Ein weiterer Vorteil ist, das veredelte Bäume je nach wuchskraft der Wurzel schon nach 2 - 7 Jahren erste Früchte bringen. Eine meiner schwachwüchsigen Sorten hatten sogar schon im ersten Standjahr erste Früchte, mein Hochstamm nach 3 Jahren (ungewöhnlich früh für Hochstamm) und meine Halbstämme nach 5 Jahren.

Zu deiner Frage:

Du kannst die Samen künstlich stratifizieren. also so wie du beschrieben hast einen Kältereiz verpassen und dann im Haus aufziehen. Wenn du ihn nächstes Frühjahr auspflanzt wird er dennoch problemlos den kommenden Winter überstehen, denn Apfelbäume sind hart im nehmen.

Du kannst die Samen auch jetzt in die Erde bringen im Freien und über den winter in der Erde lassen und abwarten welcher von selber keimt.

Was ich nicht machen würde über Jahre den Baum im Haus groß ziehen und dann erst auspflanzen.

Vergiß nicht einmal im Jahr alle unteren Zweige zu entfernen. Dies fördert den gesunden Wuchs und beschleunigt auch das Wachstum. Überlicherweise wird im Winter geschnitten zur Wachstumsförderung und im Sommer zum Ausbremsen des Wachstums (z.B. bei Wassertrieben häufig gemacht). Zur Ertragssteigerung bei älteren Bäumen schneidet man nach der Ernte im Herbst.

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 - (Biologie, Pflanzen, Garten)

Garrarufa 
Beitragsersteller
 23.10.2021, 10:07

Ich habe bis vor kurzem an einem Ort gewohnt, wo in der Umgebung viele Obstbäume wachsen. Das war für mich immer eine Freude im Herbst draußen überall Obst sammeln zu können. Wo ich jetzt wohne, gibt es kaum Obst. Jetzt wurde ich auf eine, wie ich finde, schöne Sache aufmerksam gemacht: man kann Kerne von Obst sammeln und in der Wildnis verteilen. Mit ein bisschen Glück wächst daraus ein Baum und man kann in 10-20 Jahren dann ernten. Mir ist bewusst, dass die meisten Kerne vllt nichts werden oder das Obst vllt unessbar ist. Aber die Masse macht's. Wenn ich 100 Kerne sähe, ist vllt einer dabei, der später Ertrag bringt. Und selbst wenn nicht, habe ich nichts verloren.

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WAYKOW  23.10.2021, 18:58
@Garrarufa

der Fachbegriff heißt Gurillia gardening

in Deutschland ist das selten effektiv gerade bei Bäumen. Oft sieht eine Fläche ungepflegt aus und dann kommt doch einmal im Jahr die Sense zum Einsatz.

Du must schon Randflächen finden die vergessen werden und das ist schwierig.

Ferner müssen Obstbäume regelmäßig gepflegt werden. Selbst schinbar vergessene Obstbäume am Wegesrand gehören jemanden und werden gepflegt obwohl man dies an einem Streuobstbaum selten ansieht.

Gerade in jungen Jahren ist der richtige Schnitt entscheidend.

Tipp: Oeschberg Palmer Schnitt ist eine seltene Schnitttechnik für Obstbäume. Ein so rzogener Baum ist nicht nur Selbstragend ohne dass man auslichten muss. Bringt eine höhere Qualität und ist in späteren Jahren nicht ganz so aufwendig in der Pflege. Vor allem ist er deutlich früher ertragsreif.

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BerndBauer3  07.04.2022, 01:13
@Garrarufa

Ich bin zufällig bei dieser schon älteren Frage gelandet. Ich finde das eine gute Idee. Das sollte viel öfter gemacht werden. Es müssen nicht überall nur Apfelbäume stehen. Aber es dürften ruhig viel mehr sein. Nicht nur als Nahrung für Menschen, sondern auch für Tiere. Wenn man die eigene Arbeit nicht rechnet, kostet es nichts. Ich habe das früher, vor etwa 30 Jahren auch so gemacht. Aber nicht nur mit Apfelbäumen, sondern auch mit Kirschen, Pflaumen, Johannisbeeren, aber auch anderen Bäumen und Sträuchern. Zum größten Teil habe ich die aber im Garten ausgesäht, und dann mit 50 bis 100cm Größe ausgepflanzt. In einer anderen Antwort steht schon, das du die da pflanzen mußt, wo sie nicht gleich wieder abgemäht werden. Eventuell auch einen Pfahl daneben. Manche Gemeinde- und Straßenarbeiter lassen du dann stehen.

Einen Apfelbaum, den ich gepflanzt hatte, hat jemand wieder ausgegraben, und wohl in den eigenen Garten gepflanzt. Bei einem anderen Apfelbaum, der mitten zwischen zwei Dörfern an einem Feldweg stand, hat jemand eine Veredelung aufgesetzt, die aber nicht angewachsen ist. Bei einem Birnbaum, der schon seit Jahren Früchte trägt, pfückt jemand die ab, lange bevor die reif sind, sodas ich noch keine probieren konnte.

Jetzt zur eigendlichen frage. Wann du die aussähst ist nach meiner Erfahrung eigendlich egal. Ich habe das meisten sofort gemacht, wenn die Samen und Früchte vom Baum fallen. So wie es in der Natur auch ist. Teilweise haben die aber auch Monatelang in der Garage oder im Wohnzimmer gelegen, und meistens keimen die auch.

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