Anzucht der Eibe (Taxus Baccata)

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja die Stratifizierung ist auch immer ein Hemmnis - ich stratifiziere Eukalyten-Samen mittlerweile sehr erfolgreich, auch andere. Aber man kann auch totalausfälle haben- im falschen Substrat entsteht oft Schimmel.

Nur kurz: Keller reicht nicht - ist zu warm: entweder draußen oder im Kühlschrank - auch mal kurz im Gefrierfach. Das Substrat muss zwar gut durchlässig sein, mineralisch aber die Feuchte auch gut halten können. Das sind Probleme gerade im Kühlschrank.

Kurze GEgenfrage, warum Eibe? Ich persönlich würde sie nicht im Garten mögen - weil sie morbide Stimmung verbreiten, ist aber Geschmachssache. Fakt ist - sie wachsen soooo langsam!

weitere Gegenfrage: Warum gräbst Du nicht einfach in einem Garten oder Park, ein junges Pflänzchen aus - die Natur macht das mit der Säure und der Stratifikation sehr viel erfolgreicher als wir. Und wenn kein Wilddruck durch Rot- und Rehwild da ist wachsen in der Nähe von Eiben viele kleine junge Eiben-Pflänzchen!

noch eine Gegenfrage: warum nicht aus Stecklingen? http://www.taxus-eibe.de/vermehrung


Acromantula 
Beitragsersteller
 14.10.2013, 21:45

Okey, also ich würde sie im Garten aufstellen. In einem Gefäß mit Sand und das ganze in ein Plastikterrarium mit Gitterdeckel als Schutz vor Vögeln, wäre das in Ordnung?

Warum Eibe? Ganz einfach, mich fasziniert dieser Baum, da sich so viele Mythen und Legenden um ihn ranken. Und selbst eine kleine Eibe zu ziehen wäre für mich ein tolles Erlebnis. Sie soll auch nicht im Garten stehen, sondern als kleiner Bonsai gedeihen. Stecklinge ist ne gute Sache, werde ich vielleicht noch zusätzlich ausprobieren, aber selbst ziehen ist eben ein besoderer Reiz.

Hast du sonst noch Vorschläge zur Stratifizierung bzw. wie geht es danach weiter? In essig einlegen? Und in welches Substrat einpflanzen?

Danke schonmal für die schnelle Antwort! :-)

findesciecle  14.10.2013, 23:06
@Acromantula

OK - DAS kann ich nachempfinden: der Gärtnerische Ergeiz!!! Du musst verstehen: die Gegenfragen waren um anzuregen, dass es auch einfacher geht.

Also die Samen werden von Singvögeln gefressen, dabei das Fruchtfleisch verdaut - Fruchtfleisch ist eigentlich falsch weil es ein Samenmantel ist. Das "Fruchtfleisch" muss weg weil es sonst sagen wir mal "schimmelt". Die Essigessenz bitt vergiß - das ist viel zu riskant und zu hoch konzentriert - das hast Du nicht in der Hand , wann der Samen selbst geschädigt wird.

So und ich stratifiziere immer im Freien! In eingegrabenen Töpfen - so kommen die Mäuse nicht ran - ich glaube zwar nicht dass Singvögel reinpicken aber eine Abdeckung mit einem Gitter ist besser- zur Vorsicht! Das Substrat das muss ne Mischung sein- die wie gesagt alles gewährleisten muss: viel Sand - mindestens die Hälfte, gute durchlässige Gartenerde aus dem GArten aber kein Kompost und keine lehmige Erde! Torf aber nur zum Teil - im Kühlschrank kein Torf! Im Freien wenig Torf so 1/3 . Ideal ist der Balkon - dann kannst du ruhig halb Torf halb Sand, Deckschicht aus Sand machen.

Aber das schwierigste ist da der Zeitraum: ein Winter reicht nicht!!! Ein Winter - eine Sommer und noch ein Winter! Bitte ignorier Forumseinträge - wir haben eine biologisch-gärtnerische Forschung, die sich langezeit damit beschäftigen. Und schau mal hier:

http://www.lwf.bayern.de/veroeffentlichungen/lwf-wissen/10-eibe/w10-05-beerntung-nachzucht-forstliche-foerderung-eibe-bayern.pdf

Das bestärkt meine Skepsis zur Samenvermehrung!

Um so mehr - ganz viel Erfolg! Aus ganzem HErzen, denn ich kenne das, wenn viele abraten, man aber sein Projekt unbedingt verwirklichen will!

Acromantula 
Beitragsersteller
 15.10.2013, 14:38
@findesciecle

Danke danke danke für dieses PDF, da scheinen noch einige Informationen zu stehen! Ich werde den Versuch starten und noch diesen Winter beginnen. Muss denn das Substrat, indem die Samen liegen gewechselt werden innerhalb der 1 1/2 Jahre Stratifikation?

findesciecle  15.10.2013, 21:03
@Acromantula

ne es muss und sollte nicht gewechselt werden - dabei wäre die große Gefahr, dass du die Samen nicht wiederfindest. Grundsätzlich ist es den Samen egal.

Was mit nicht optimalen Substrat passieren könnte: Torf überhaupt im Kühlschrank oder zuviel Torf-ANteil im Freiland - dass es schimmelt oder Pilze wachsen (weil Torf eben noch nicht komplett verrottet ist) - Du weißt ja wenn ich Torf sage, meine ich einschließlich normale Kauf-Erde auch Anzuchterde in Säcken - die ist zu 90 % aus Torf Also wenn es schimmeln sollte muss man natürlich sofort das Substrat austauschen.

Ich meine: auch reiner Sand ginge! Der hat die Gefahren nicht - aber wieder ein anderes Problem: Er hält das Wasser nicht - dann kann das Subtrat schnell innerhalb von Tagen austrocknen
oder dass bei nicht gedämpfter Gartenerde -Unkräuter keimen oder Pilze wachsen

Acromantula 
Beitragsersteller
 16.10.2013, 11:56
@findesciecle

Ich habe Lechzua PON zuhause, wäre es möglich diesen mit Sand oder Kies zu mischen? Das PON hält sehr gut Wasser und ist mineralhaltig. Dazu könnte man noch etwas Anzuchterde geben.

Ich habe schon länger mit dem PON experimentiert und da ich im Moment Sonnenblumen alleine im PON zum Blühen bekommen habe, obwohl es schon Herbst ist gehe ich davon aus, das dieses Zeug es in sich hat! Vielleicht zu mineralhaltig für Eibensamen?

findesciecle  17.10.2013, 14:08
@Acromantula

Kenn ich gar - kenne nur Seramis (Ton) und Perlite (Vulkan), also wenn PON dann keinen Kies zusätzlich sondern feinen Sand und Anzuchterde

Im Prinzip, wenn du Feuchtigkeitsmesser reinsteckt und sicherstellst, dass es im Urlaub auch nicht im Sommer austrocknet, dann kannst Du es auch rein ohne Erde probieren.

Hier hast Du auch eine gute Anleitung naja - mit der Zeit ist er zu optimistisch, aber sonst sehr gut. Achtung ich meine nicht die hilfreichste Antwort ! Die ist großen Humbug!!!! ("trockner Sand" - der hat ja gar keine Ahnung) Ich meine die andere Antwort - die ist gut!

http://answers.yahoo.com/question/index?qid=20100721092828AA4Q2ck

Da Eiben heimische Bäume sind, ist die Stratifizierung draussen sinnvoll.