Anteil Bewehrung in Stahlbetonbauteilen

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Die Frage kann man so nicht beantworten. Prozentangaben bei Bewehrung werden nur für Ausschreibungen genutz z.B. wenn man aus Erfahrung weis das ein Bauteil üblicherweise X kg Stahl pro m³ ausreichende bemessen ist. Dann hat man schnell eine ungefähre Stahlmenge. Je nach Bauteil kann das bei 40 - 300 kg/m³ liegen also eine große Spannbreite.

Natürlich muss sich dann aber noch jemand dran machen und genau ausrechen Was und Wieviel wo eingelegt werden muss. Und dafür gibts keine Faustformel.

Hallo Robbespierre

Das kann man nicht einfach in % angeben! In der Regel wird das durch einen Statiker berechnet. Es ist auch wichtig, wie das Eisen geformt ist, das da reinkommt, denn der Stahl muss die Zugbelastung im Beton aufnehmen. Und genau diese Zugbelastung berechnet der Statiker. Weiterhin muss das Eisen mindestens 3 cm von der Betonoberfläche entfernt sein, damit es Rostgeschützt ist. Sonst platzt nämlich mit der Zeit die Überdeckung weg.

Maurer dürfen einfache Decken selbst berechnen. Da gilt die Formel (q*l^2)/8.

wobei q die Flächenbelastung ist, und l die Tragweite. Aber lass das mal jemanden machen, der was davon versteht. Habe schon Balkone an der Hausmauer herunterhängen gesehen! Das ist kein Spaß. Die Baustahlmatten sind auch nicht alle gleich, da gibt es für unterschiedliche Belastungen auch verschiedene!


Literaturius  17.07.2012, 16:53

Die Betondeckung reicht mit 15 mm aus.

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Barney123  17.07.2012, 19:16
@Literaturius

Nein, habe in einer Fachzeitschrift für Betonbauer vor ca. 20 Jahren glesen, dass die Überdeckung mindesten 3 cm sein muss, da sonst san starkt bewitterten Stellen die Stahlarmierung korrodiert, und aufgrund des Volumenzuwachses der Beton abgesprengt wird. Früher war von 20 mm Überdeckung ausreichend die Rede, und das wurde durch die Untersuchung, die dem Artikel zugrunde lang widerlegt und auf 30 mm korrigiert! 15 mm waren immer zu wenig!

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Robespierre 
Beitragsersteller
 17.07.2012, 23:24
@Barney123

Guten Abend euch beiden,

vielen Dank erstmal für die Antworten! Du hast (q*l^2)/8 ja schon beschrieben. Um diese auch anwenden zu können, brauchte ich eben diesen ungefähren Wert an Bewehrung, der ja zur Berechnung der Streckenlast, also q, gerechnet werden muss. Wenn ich also mein Volumen der Betonwand z.B. habe und dieses Volumen mit seiner Dichte multipliziere bekomme ich das Gewicht der Wand. Da aber eine Bewehrung in der Wand ist und die wohl einen erheblichen Teil an Gewicht beisteuert, wollte ich diesen einzeln dazu addieren um q etwas genauer definieren zu können.

Vielen Dank muss ich auch nochmal an dich richten wegen des Tipps mit der Betondeckung, daran hätte ich jetzt direkt nicht gedacht - werde mich da aber nochmal genauer reinlesen!

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Jackie251  18.07.2012, 14:11
@Robespierre

Da liegst du falsch Stahlbeton wird - unabhängig von der genauen Stahlmenge im Beton - mit 2,5 oder 2,6 Tonnen/m³ berücksichtigt.

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Barney123  18.07.2012, 17:40
@Jackie251

Und noch etwas, lass die Finger davon, wenn Du keine Ahnung hast. Die Belastung der Wand erfolgt durch Winddruck, auf Wand und Dachkonstruktion. Für das Eigengewicht der Wand (je nach Höhe) muss normalerweise, nehme an für ne Gartenmauer, nicht gerechnet werden. Da nimmt man ne einfache Matte. Aber ich bin auch kein zugelassener Statiker, habe das nur nebenher im Ingenieurstudium gelernt. Insofern sind meine Aussagen für Dich nicht verwertbar. Q tritt bei einer Mauer nicht auf, denn der Wind bläst senkrecht gegen die Wand und versucht die Dachkonstruktin wegzuschieben. Du hast es also nicht mit einer Decke zu tun, die an zwei Längen aufliegt, sondern mit einer einseitig eingespannten Platte. Eventuell wird diese durch senkrecht verlaufende Wände gestützt. Lass lieber die Finger weg und frag nen Fachmann. Hier im Forum, glaube mit Deinen Kenntnissen geht das schief!

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Das glaub' ich jetzt nicht! Der Stahl-Anteil im St-Bet. ist exakt zu berechnen. Und zwar je nach ganz unterschiedlicher Belastung. Da kann man doch keinen Mittelsatz ableiten. Was heißt denn hier xy %? Der Stahl, z.B. wenn auf Zug belastet, muß einen bestimmten Mindestquerschnitt haben, 12 % wär' schon irre viel und dürfte höchst selten vorkommen. qL²/8 ist ja wohl ein Plattenbalken; aber auch da mußt Du doch wissen, an welchen Punkten welche Belastungen anfallen ...


Barney123  17.07.2012, 19:07

qL²/8 ist ja wohl ein Plattenbalken; aber auch da mußt Du doch wissen, an welchen Punkten welche Belastungen anfallen ..

Ist eine gleichmäßige Belastung über eine ganze Fläche! Du hast von Statik auch keine Ahnung. Ein Schimpfwort für minderbemittelte Statiker ist "ql²/8-Statiker" weil sie ausser dieser Formesl nichts wissen!

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