Angst vor Mitarbeitergespräch / Kündigung, wie kann ich damit umgehen?
Guten Abend,
Ich hatte schon seit meiner Kindheit das Problem das ich sehr langsam neue Dinge lernen und auffassen kann, was mir bis heute zum Verhängnis wurde. In der Schule hatte ich nur mäßige Noten und das Abitur auf dem Gymnasium hatte ich auch nur knapp bestanden. Das war vor ca. 5 Jahren.
Ich bekam nach dem Abitur meinen ersten Job als Industriemechaniker, da mich dieser Bereich sehr interessierte und ich hatte während meiner Schulzeit auch diverse Praktikas in diesem Bereich absolviert. Ich bestand dort die Probezeit und wurde unbefristet übernommen. Obwohl ich unbefristet eingestellt war musste ich noch viele Sachen neu lernen und mein Vorgesetzter hatte keine Geduld mit mir, wenn ich etwas nicht sofort verstanden habe. Wenn ich eine Tätigkeit öfter gemacht habe dann hatte ich die Routine. Weil ich nicht gleich alles verstanden habe bei neuen Tätigkeiten wurde ich in dieser Firma verhaltensbedingt gekündigt.
Ich fand wiederum einen anderen Job im Industriebereich, welcher mir sehr gut gefällt und ich laut Kollegen und Vorgesetzten gute Arbeit leiste wenn ich Routine habe. Jedoch ist hier dasselbe Problem wie in der alten Firma. Wenn mir etwas neues erklärt wird verstehe ich es nicht gleich und muss daher nochmal nachfragen. Mein Vorgesetzter hatte auch die Geduld mit mir verloren und schrie mich schon öfters an und er sagte das die Firma solche Leute die nicht gleich etwas verstehen nicht brauchen kann (dies geht schon mehrere Monate so). Wir hatten deswegen schon mehrere Gespräche mit dem obersten Chef und dieser fragte mich auch warum ich denn so Schweirigkeiten habe etwsa zu verstehen. Ich wurde vom Vorgesetzten gefragt ob ich ein Förderschüler war und das er jetzt meine Zeugnisse von der Oberstufe sehen will, da er dies bei meinem Einstellungsgespräch nicht verlangt hat.
Nächste Woche haben wir wieder so ein Gespräch und mir ist es sehr unangenehm, da meine Zeugnisse schlecht sind und ich Angst habe das ich wieder wie im alten Job wegen meiner schlechten Lernfähigkeit gekündigt werde. Ich habe eine Festanstellung und will wegen solcher Sachen nicht meinen Job aufgeben.
Wie soll ich dieses Gespräch angehen?
2 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Solenostemon/1458526800216_nmmslarge__0_0_587_587_0a98609347663ea049e310d3034ab010.png?v=1458526800000)
So Leute wie dich kenn ich auch, es ist schon manchmal echt anstrengend mit denen zu arbeiten, wenn man davon ausgeht dass sie wissen was sie tuen sollen und dann machen sie was ganz anderes.
Deinem Gehirn fehlt es entweder an Flexibilität (Sich schnell an neue Aufgaben anzupassen) oder an der Fähigkeit vorhandenes Wissen zu erweitern und neu zu verknüpfen (Das was man schon weiß mit neuen Informationen zu verbinden und bestehende Informationen zu ändern)
Ich würde sagen das liegt an dem Schulsystem das nur auf das isolierte Auswendiglernen von Informationen ausgerichtet ist und den Schülern nicht beibringt wie man die Informationen sinnvoll zusammenbringt.
Hmmm? Wie repariert man ein solches Defizit? Kann man das überhaupt?
Du musst lernen Informationen so zu behandeln wie ein Universal-Ladegerät wo man verschiedene USB-Kabel anschließt:
Du weißt was es macht und wo du was wie nutzen kannst, und wenn du ein neues Gerät damit aufladen sollst, dann musst du nur schauen ob du schon ein passendes Kabel hast oder nicht und es dir holen wenn du keins hast oder einen Adapter benutzen. Du musst dann also nur das neue Kabel holen (erlernen) oder einen Adapter (Eine bereits vorhandene Fähigkeit umwandeln) aber nicht das ganze Ladegerät neu besorgen.
Gegen fehlende Flexibilität hilft ein Vergleich mit "Autofahren" oder "Geschichten erfinden"
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/8_nmmslarge.png?v=1551279448000)
ich würde an deiner stelle ganz offen sagen, dass es sich hier um ein defizit deinerseits handelt, dass aber lediglich bedeutet, dass du zu beginn einer neuen sache etwas mehr zeit brauchst. das hat gar nichts mit der qualität deiner arbeit zu tun.
solltest du da auf wenig bis kein verständnis stoßen, trittst du den gang zum doc an und lässt nicht locker bis dir da etwas bescheinigt wird, dass so aussagekräftig ist, dass du da etwas vorzuweisen hast. und dann...suchst du dir einen betrieb, der dich nimmt wie du nunmal bist. versteck dich nicht länger. damit muss die gesellschaft lernen umzugehen. unbedingt!
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na ja, das kann man so oder so sehen.
wenn man es immer verschweigt, dann kommts ja doch irgendwie ans licht und man muss sich rechtfertigen, merkst du ja.und du hast den ganzen druck immer alleine. das wird sich nicht ändern. die andern denken eh, wenn sie das mit kriegen -und sie kriegens mit- dass da 'was nicht stimmt'. nur, wenns halt unter der hand ist, also nicht offiziell, dann kannst du nie offen zu dir stehen.
wenn es aber offen besprochen wird, mit attest und allem, dann kann dich nur jemand einstellen, der dich akzeptiert so wie du bist und der deine arbeit schätzt, weil du sie gut machst. dann gibts nix hintenrum.
kann sein, dass das im ersten moment schwierig erscheint, aber du bist dann den druck los alle last alleine tragen zu müssen. letztendlich ist eine offenlegung der einzige weg wirklich glücklich zu werden so wie du nunmal bist.
nun, jeder macht es wie er meint, aber ich persönlich sehe es nicht mehr ein, dass wir hier offiziell die inklsuion beschlossen haben und es immer noch so ein weiter weg in den köpfen der menschen und in ihrem handeln ist, sog. 'fehler', menschen, die von der norm abweichen, in unserer mitte ganz normal leben zu lassen. da muss jeder mitarbeiten, dass das endlich normalität wird. und dazu gehört es auch, dass deine chefs anerkennen dass du gute arbeit machst und fertig.
Ich habe mir auch schon wegen einem Attest überlegt, aber macht dies die Sache nicht noch schlimmer, da wird man ja quasi "abgestempelt".