Angst vor der Zukunft , Tod der Eltern ,?
Hallo liebe GuteFrage-Community , Ich mache mir in letzter Zeit oft Gedanken über meine Zukunft . Es läuft in der Schule alles super , ich kann nicht klagen , jedoch habe ich Angst vor der Zukunft bzw. den Tod meiner Eltern . Ich würde nicht wissen , wie ich mit dieser Erfahrung umgehen sollte . Wie haben die älteren User hier , dieses Gefühl verarbeitet ? Danke im Voraus
7 Antworten
Der Tod ist etwas Normales - wir haben uns aber sehr von ihm entfernt. Ich fínde es mittlerweile nicht mehr schwer, einen älteren Menschen gehen zu lassen. Viele wollen dann auch gehen, wenn das Leid zu groß wird. ich finde es menschlich, im Tod auch eine Erlösung zu sehen.
Traurig macht mich der Tod von menschen, die ihr Leben noch nicht gelebt haben, die noch Aufgaben haben - von Jugendlichen, jungen Eltern.
Gibt es denn einen konkreten Anlass, dass du so denkst? Krankheiten, sind deine Eltern alt und gebrechlich?
Wenn nicht: Hab keine Angst davor. Im Nachhinein würde ich dir empfehlen, früh Gespräche darüber zu führen, welche Wünsche deine Eltern haben bezüglich ihres Lebensendes. Und sich Notizen dazu zu machen! Und auf eine Patientenverfügung zu bestehen!
Mein vater liegt gerade im sterben und ich hätte gern gewusst, wie er abzutreten gedenkt. Aber ich wusste es nicht und er hat keine schriftlichen Angaben gemacht. Gesprochen hat er aus Angst vor dem Tod auch nicht darüber und ich dachte, ich hätte noch Zeit. Ich kann also nur raten und ihn jetzt endlich gehen lassen. ich bin mir bei einem sicher - er hätte sein leiden nicht verlängern wollen ohne Aussicht auf Besserung. Und für ihn werde ich froh sein, wenn es vorbei ist - vielleicht schon morgen.
Seine Eltern zu verlieren ist ein hartes Los.
Ich habe lange gebraucht, dass zu verarbeiten und sehr oft geträumt, dass sie ja noch da wären. Im Traum war das auch wirklich so.
Zudem macht sich auch dann das Gefühl breit, bald der nächste zu sein.
Aber das alles gehört zum Leben dazu und - das muss man akzeptieren. so schwer es fällt.
Deswegen ist es wichtig eine eigene Familie zu haben, wo man neue Aufgaben und Verantwortungen hat.
Das Leben geht weiter - immer weiter !
Wenn dir solche Gedanken kommen vergiss nie: Du hast die Macht über deine Gedanken. Wenn du über soetwas nicht nachdenken willst, dann tue es auch nicht. Genieße die Zeit die du hast und trauere nicht aufgrund eines Ereignises was es noch nicht mal gibt. Wie till eulenspiegel der weint wenn er bergabfährt weil er weiß, er muss gleich wieder bergauf und der sich beim erklimmen des Berges freut weil er weiß er darf gleich wieder bergabwärts fahren. Wenn du älter bist wird der Tod auch verständlicher und damit erträglicher für dich. Du verstehst besser warum Menschen sterben. Du wirst es als Notwendigkeit erkennen und es leichter verkraften. Aber bitte hör auf über so etwas nachzudenken, was erst in vielen Jahren passieren wird und dich nur belasted.
Ich bin mittlerweile Vollwaise. Die "Rolle" des Sohnes ist mir also abhanden gekommen. Keine Sonntagsbesuche mehr, keine kindliche Gemütlichkeit und auch keine bedingungslose Liebe. Der Tod meiner Mutter kam überraschend und tat mehr weh, als jeder Schmerz, den ich jemals erlebte. Aber im Laufe der Zeit, jetzt sind es fünf Jahre, ist es so gut wie verheilt. Richtig heilen wird es nie, dafür war der Einschlag einfach zu stark. Aber durch gute Freunde habe ich das Lachen wieder gefunden und ich bin dadurch auch offener und selbstbewusster geworden.
Ich versteh dich. Ich bin 19 und denke mir manchmal, dass das schlimmste was mir in meinen jungen Jahren passieren könnte, der Tod meiner Mama wäre. Manchmal denk ich auch zb. über meine Oma nach. Sie hat keine Eltern mehr und ich frage mich tatsächlich, warum sie das nie erwähnt, nie offen trauert und vor allem, nicht wirklich darüber nachdenkt. Ich schätze, weil wir (Tochter, Enkel) nun ihre Familie ist, so wie es bei mir (noch) meine Mama und meine Brüder sind. Da ist dann alles anders. Aber trotzdem wird es immer schlimm sein, egal ob man wichtige Menschen mit 20 oder mit 40 Jahren verliert. Die Zeit ist der schlimmste Feind des Menschens.