An Eltern: Mein Sohn (2) und sein Befehlston
Hallo Allerseits,
langsam verliere ich Kraft. Mein Sohn ist im Trotzalter und ich weiß manchmal nicht, wie ich reagieren soll. Ich will und muss ihm seine Grenzen aufzeigen, aber immer, wenn ich "nein" sage, fängt er an zu brüllen (nicht zu weinen) an, wirft Spielzeug durch die Wohnung schlägt mich oder sogar sich selbst. Wenn es wieder losgeht nehme ich ihn hoch und setze ihn in sein Zimmer, weise ihn zurecht (ruhig aber bestimmt) und verlasse den Raum. Meistens hilft das. Oft aber auch nicht. Dann zum Thema. Wenn er etwas haben möchte, sagt er im königlich verachtendem Ton "DAS haben!" "Mama, Toastbrot!" "Mama, Tee!" Und wenn ich es ignoriere (er weiß genau, wie man fragt) wird er lauter, bis er seinen Wunsch brüllt. Er ist richtig, richtig schwierig im Moment. Wenn ich nachts nicht aufstehe und mache was er will gibt es ein riesen Theater und die Nachbarn würden sonstwas denken. Wenn ich ihm klare Antworten gebe, die meist nicht in seinem Interesse sind, passiert selbiges.
Es ist mir richtig peinlich, scheinbar versage ich grade völlig in meiner Mutterrolle.
Bitte nur ernst gemeinte Antworten, vielen Dank. Nina
15 Antworten
Liebe Nina,
du wirkst auf mich etwas zu streng für einen Zweijährigen. Wenn er Toastbrot oder Tee möchte und nicht ordentlich darum bittet, wird er ignoriert. Das ist sehr, sehr schlimm für ein Kind. "Ich bin für Mama nicht da" Wende dich ihm liebevoll zu und sage (auch dann, wenn er es weiß), dass es lieb wäre, wenn er bitte sagen würde. Wenn du etwas von ihm möchtest, bitte ihn ebenso höflich wie du es von ihm erwartest. Dann lebst du ihm das Bitten vor. Setz ihn nicht allein in sein Zimmer, sondern nimm ihn in den Arm. Wenn er anfängt zu toben, dann lenk ihn irgendwie ab, (Bilderbuch, Geschichte, ihn um Hilfe bitten, etwas in den Papierkorb zu werfen, Kasperlfigur nehmen und reden lassen....)aber dikutier das nicht mit ihm aus.
Ich kann verstehen, dass du ziemlich fertig mit den Nerven bist, du brauchst auch Zuwendung. Kannst du irgendwann auch entspannen? Hast du jemanden in der Familie, der dir deinen Sohn ein paar Stunden abnimmt? (Oma, Tante)
Du brauchst ebenso liebevolle Zuwendung wie er, dann geht es euch beiden besser. Viel Kraft! Miss
Das ist recht normal und jedesmal, wo du ihn seinen willen lässt, hat er dich mehr unter Kontrolle ;-) unser Großer hat sich auch gern selbst gehauen, wenn ihm etwas verboten wurde. Wir sind ganz gut damit gefahren, dass einfach zu ignorieren. Dann hatte sich das ganze recht schnell wieder gelegt. Im Endeffekt will er damit nur deine Aufmerksamkeit und die bekommt er ja auch.
In dem Alter muss er aber ein nein akzeptieren genauso, wie er auch mal auf was warten muss. Das kostet dich viele Nerven, aber bleib auf deinem Weg, bei deinen Regeln. Sonst tanzter dir immer auf der Nase herum.
Wenn er tobt, lass ihn toben, ignorier das völlig. Egal ob er mit Bausteinen wirft, sich selbst haut oder sonst was macht. Ich würde nur einschreiten, wenn er dich haut, ein klares nein, und gut ist. Aber je mehr Aufmerksamkeit du ihm schenkst, umso wilder wird er.
Ich wünsche Dir viel Erfolg und Kraft
Vielen Dank :) Es ist immer schön zu lesen, wenn es anderen mal genau so ging :)
Dein Sohn befindet sich in der Ich-Entwicklung-Phase. Bisher war er emotional mit Dir verbunden. Nun meldet sich ein eigenständiges Ich zu Wort. Das will er erst mal kennen lernen.
Trotzen kann ein Mensch erst wenn das eigene Ich entwickelt ist So weit ist aber Dein Kind noch nicht
Entwicklungsphasen vergehen am schnellsten wenn sie als solche behandelt werden. Wie das geht wurde ja schon ausführlich beschrieben. Und hier und da findet sich vielleicht Gelegenheit den großen Jungen zu loben weil er eine Tätigkeit schon so gut gemacht hat. Denn auch auf diese Weise lässt sich das eigene Ich entdecken.
Ein 2jähriger tut das alles, um seinen Willen zu bekommen. Ich hab das bei meiner damals so gemacht, das immer, wenn sie so gebrüllt hat, habe ich gesagt: Ich kann dich gar nicht verstehen, wenn du so brüllst. Dann hat sie eigentlich immer vernünftig geredet. Du musst nur konsequent sein, auch wenn das für einige Zeit sehr anstrengend sein kann.
Denken sie das auf keinen fall von sich!! Ich war, als ich klein war genauso, wie ihr kind, aber das Problem ist auf jeden Fall in den Griff zu kriegen! Fragen sie doch mal einen Physiotherapeuten. Sie tun doch alles, um der Rolle als Mutter gerecht zu werden, das ist kein Spiel, das man gewinnen oder verlieren kann.
Herzlichen Dank, diese Antwort hat mir ein Stück weit die Augen geöffnet. Ich schätze mal, dass ich das hinbekommen werde. Habe ja den ein oder anderen wirklich hilfreichen Tipp hier bekommen,