An die Leute Gegen Homosexualität?

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Servus,

Ich bin selbst schwul, und kann dir das daher nicht aus erster Hand berichten (da ich ja nicht homophob bin :D)
Allerdings gibt es zahlreiche Gründe, wieso Menschen homophob sind, und ich versuch mal dir einige davon zu beleuchten:

Gründe für Homophobie

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1. Religiöser Fundamentalismus

Ich würde fast behaupten, dass religiöser Fundamentalismus die hauptsächliche Ursache für die Homophobie ist, die heutzutage in unserer Gesellschaft immer noch herrscht.

Ich spreche hier mal absichtlich von "Ursache", denn viele homophobe Menschen sind keine religiösen Fundamentalisten und plappern nur nach - dazu aber später mehr :)

Zahlreiche Religionen, unter anderem die monotheistischen Religionen wie das Judentum, der Islam und das Christentum lehnen größtenteils (!) Homosexualität ab.
Aufgrund des Einfluss dieser Religionen in den vergangenen Jahrhunderten wurde Homosexualität von etwas völlig Normalem (wie bspw. wahrscheinlich bei den Germanen der Fall und auch bei den antiken Griechen) zu einem Tabu, zu einer "Sünde" und zu etwas Verwerflichem erklärt - vor allem die katholische Kirche dürfte der Hauptverursacher der heutigen Homophobie sein.

Das Witzige daran ist ja, dass das Christentum keine konkrete Bibelstelle vorweisen kann, an der Homosexualität wirklich verurteilt wird - die Stellen im Neuen Testament dazu sind alle interpretiert und können sich genauso auf Tempelprostitution und/oder Päderastie beziehen :D
Ich habe in einer anderen Antwort dazu mal genauer Stellung genommen und auch angefangen, diese Bibelstellen zu demontieren: https://www.gutefrage.net/frage/christ-sein-und-homosexuell?foundIn=list-answers-by-user#answer-204291769

Der große Teil der Christen ist jetzt gemäßigter - so traut die evangelische Kirche bspw. in manchen Ländern bereits homosexuelle Paare; in Berlin wurde erst vor Kurzem umgestellt (-> http://www.welt.de/politik/deutschland/article154170373/Berliner-Kirche-erlaubt-Trauung-Homosexueller.html )
Allerdings gibt es immer noch Randgruppierungen wie bspw. zahlreiche Freikirchen, die Zeugen Jehovas und andere, von denen teilweise extreme Homophobie ausgeht.

Bei der katholischen Kirche ist Homosexualität zwar verboten, allerdings wird es von einer Großzahl der katholischen Christen nicht so gesehen - da denken die Vereinsmitglieder eben anders als der Vorstand :)

Bei den Moslems sieht das schon wieder ganz anders aus - dort wird Homosexualität direkt und sehr stark abgelehnt; Die heutige Homophobie geht leider oft von Muslimen aus.Das liegt teilweise daran, dass der Islam noch "rückständiger" ist als das Christentum und sich noch nicht "deradikalisiert" und gemäßigt hat; andererseits auch daran, dass in den Herkunftsländern vieler Moslems Homosexualität teilweise noch unter Strafe gestellt ist.

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2. Angst / Unbehagen vor dem Unbekannten

Das wird meiner Meinung nach einer der Hauptpunkte sein, wieso Homophobie so verbreitet ist.

Das ist das gleiche Prinzip, wie bereits oben mit den Muslimen erwähnt und trifft daher auch eher auf unsere älteren, konservativen Mitbürger zu - die in einer Zeit aufgewachsen sind, in der Homophobie noch etwas Verwerfliches war, über was man nicht geredet hat (und es auch eine Charaktereigenschaft war, mit der das Ansehen hätte ruiniert werden können)

Gerade bei solchen älteren Leuten ist es oft der Fall, dass sie Homosexualität einfach mit einem "sowas gabs früher nicht!!!" ablehnen - oder behaupten, Homosexualität stehe "ständig in der Öffentlichkeit" (obwohl einfach inzwischen normal darüber berichtet wird und früher schlichtweg überhaupt nicht) oder würde "propagiert" werden...

Sie haben meist falsche Klischeebilder im Kopf, wie Homosexuelle angeblich "alle wären" ("Alle sind promisk", "Die sind alle so weiblich und reden so tuntig", "praktizieren alle An.alverkehr", ...) und lehnen sie dann deswegen - teilweise auch aus religiöser Begründung heraus - ab.

Für viele Menschen ist die Religion ein konservativer Zufluchtsort - und meistens noch so der "letzte Strohhalm" und die "letzte Bastion", da die Kirche eigentlich die einzige Institution ist, die Homosexualität noch offen ablehnt... das ist das, was ich oben bspw. mit "nachplappern" gemeint habe - keine wirklichen religiösen Fundamentalisten, verstecken aber ihr eigenes Unbehagen / ihre eigene Angst vor Homosexualität hinter Religion.

Ein anderes Phänomen was hier auftritt ist die Angst, Homosexuelle würden Kinder umerziehen und "schwul machen" - auch das taucht immer mal wieder auf, und wird besonders von Rechtspopulisten propagiert, wie bspw. der "Demo für Alle" in Stuttgart aufgrund des Bildungsplans in Baden-Württemberg.

Dass natürlich auch das unsinnig ist, ist klar - Homosexualität ist angeboren und nicht änderbar; diese Menschen haben jedoch Angst, dass sich mehr Kinder dazu "entscheiden", "schwul zu werden", wenn man ihnen beibringt dass Homosexualität etwas natürliches ist - bei sowas kann ich mir nur an den Kopf fassen :D

Auch hier lässt sich der religiöse Konservativismus, der Deutschland bis in die 60er hinein fest unter Kontrolle hatte als Ursache betiteln - die jüngeren Generationen sind glücklicherweise aber liberaler und progressiver.

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3. Verleugnen einer eigenen latenten Bi- oder Homosexualität

Das hier ist meiner Meinung nach der interessanteste Gesichtspunkt.

In Studien wurde nachgewiesen, dass viele homophobe Menschen selbst latent homosexuell sind (-> http://elitedaily.com/news/world/homophobic-men-aroused-gay-male-porn-surprised/ ) - dies führt zu interessanten Schlussfolgerungen.

Man kann hier vermuten, dass diese Männer aufgrund anderer homophober Menschen, einer homophoben Erziehung oder anderer Ursachen (homophobe Religion, ...) ihre eigene Homosexualität verdrängen und deswegen eine Homophobie entwickeln, da sie offenlebende homosexuelle Menschen entweder beneiden oder Angst haben, sie könnten durch den Kontakt mit homosexuellen Menschen homosexuell werden:

The idea of repressed or latent homosexuality explains “the emotional malaise and irrational attitudes displayed by some individuals who feel guilty about their erotic interests and struggle to deny and repress homosexual impulses.”

Perhaps this may be an answer to why some of our “straight” friends often overreact with panic or anger when they come across a gay person or things that feel homosexual in nature.

(Zitat ist aus dem Link von oben)

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Das sind meiner Meinung nach so die Hauptgründe :)

Im Endeffekt sollte man darüber nachdenken, dass Homosexualität angeboren, nicht änderbar, völlig normal und natürlich ist; Homophobie dagegen ist erlernt, änderbar und eine menschenfeindliche Einstellung.

Ich bin nicht "weniger wert", nur weil ich - ich drücks mal krass aus - meinen Penis in Personen meines eigenen Geschlechts reinstecken möchte :)

Heterosexualität, Bisexualität, Homosexualität - das sind alles völlig normale Spielarten der sexuellen Ausrichtung und nichts weiter.

Lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 2011 Ratgeber auf Gutefrage, eigene Homosexualität

CalicoSkies  07.05.2016, 22:51

PS: Im Kinsey-Report wurde die These aufgestellt, dass viele Menschen eigentlich gar nicht homo- oder heterosexuell, sondern bisexuell sind :)

Man sollte sich daher auch im Klaren sein, dass Sexualität fließende Übergänge kennt und 100% homosexuell und 100% heterosexuell eher selten ist; häufiger ist wohl eine 90:10 - Ausrichtung o.Ä., da bspw. viele (später heterosexuell lebende) Männer in ihrer Pubertät homosexuelle Erfahrungen machen.

Der Anteil an bisexuellen Menschen ist daher - wie der Kinsey-Report beziffert - ziemlich hoch :)

Ob das jetzt wirklich stimmt oder nicht lasse ich mal dahingestellt - aber das zeigt erneut, dass homophobe Menschen vielleicht eigene Neigungen unterdrücken...

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Pangaea  08.05.2016, 09:10
@CalicoSkies

Ich stimme dir in beinahe allem zu - aber für die "älteren, konservativen Mitbürger" muss ich jetzt doch mal eine Lanze brechen. Wie alt sollen die denn deiner Meinung nach sein?

Meine Mutter ist gerade 80 geworden, sie hat schwule Freunde und wäre niemals auch nur auf die Idee gekommen, Homosexualität abzulehnen.

Spätestens seit der 68er-Generation ist Homophobie kein Thema für die breite Bevölkerung mehr - aber die ehemaligen 68er sind jetzt auch um die 70 Jahre alt.

Ich habe eher den Eindruck, Homophobie ist etwas für die jungen, intellektuell etwas herausgeforderten und schlecht ausgebildeten Männer, die sich als "zu kurz gekommen" empfinden und gegen alle und jeden sind: Schwule, Ausländer, Frauen und Menschen, die für ihren Lebensunterhalt arbeiten.

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chuckstea 
Beitragsersteller
 08.05.2016, 10:04

Tolle Antwort, danke! :)

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McLink  08.05.2016, 22:39

@CalicoSkies: Wow. Diese Antwort finde ich sowas von toll. Du sprichst mir aus der Seele. Mach weiter so :)

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Zicke52  18.05.2016, 09:14

@CalicoSkies: Ich teile deine Meinung, dass Homosexualität angeboren und nicht änderbar ist. Normal ist sie allerdings nicht, denn die Geschlechtsorgane sind so ausgelegt, dass gleichgeschlechtliche nicht zusammenpassen. Ich würde es mit einer falschen Verdrahtung vergleichen: die sexuelle Erregbarkeit passt nicht zur körperlichen Ausstattung. Und was heisst natürlich? Wenn alles, was die Natur hervorbringt, natürlich ist, dann gibt es ohne Eingreifen des Menschen (wie z.B. Chirurgie) überhaupt nichts Unnatürliches.  D.h. siamesische Zwillinge, Kannibalismus, Seuchen...alles natürlich. Kann man so sehen, aber dann erübrigt es sich, etwas als natürlich zu bezeichnen: unnatürlich gibt es eh nicht. 

Natürlich ist ein Homosexueller nicht weniger wert als ein Heterosexueller. Ein Blinder ist ja auch nicht weniger wert als ein Sehender. Alles sind Menschen und als solche völlig gleichwertig, eine Krankheit oder Behinderung ändert am Menschsein ja auch nichts. Normal/anormal bzw. natürlich/unnatürlich sind grundsätzlich WERTFREIE Bezeichnungen eines Zustandes. Eine "annormale Schwellung in der Brust" in einem Befund ist keine Beleidigung.

Allerdings spielst du mit deiner Bemerkung "weil ich meinen Penis in Personen meines eigenen Geschlechts reinstecken möchte" auf eine sexuelle Praxis an, die viele Menschen anekelt, und das ist einer der wesentlichen Gründe für die sogenannte "Homophobie", den du in deiner Aufzählung vergessen hast. Ekelgefühl ist instinktiv und kann nicht mit dem Willen gesteuert werden, solche Menschen können also Homosexualität vom Verstand her und moralisch völlig akzeptieren. Deshalb habe ich hier von "sogenannter" Homophobie gesprochen.

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CalicoSkies  19.05.2016, 05:57
@Zicke52

Normal ist sie allerdings nicht

Na aber selbstverständlich ist Homosexualität völlig normal - denn "normal" heißt nur, dass es den gesellschaftlichen Normen entspricht, und das tut es glücklicherweise in unserer heutigen Gesellschaft ;)

Wenn alles, was die Natur hervorbringt, natürlich ist, dann gibt es ohne Eingreifen des Menschen (wie z.B. Chirurgie) überhaupt nichts Unnatürliches.

Es gibt in der Natur einen Unterschied zwischen Variationen, die einfach so auftreten können (wie bspw. verschiedene Augenfarben und eben auch die Sexualität) und Störungen wie du sie genannt hast (https://de.wikipedia.org/wiki/Ph%C3%A4notypische_Variation)

Außerdem bekommst du "Homosexualität ist unnatürlich!!" meistens als Gegenargument zu hören, obwohl die Leute gar keine Ahnung haben, was sie damit eigentlich konkret sagen...

D.h. siamesische Zwillinge, Kannibalismus, Seuchen...alles natürlich

Willst du wirklich Homosexualität mit solchen Sachen vergleichen?

Kann man so sehen, aber dann erübrigt es sich, etwas als natürlich zu bezeichnen: unnatürlich gibt es eh nicht.

Siehe oben: Da Homosexualität eine normale Variation ist, ist es völliger Schwachsinn, sie als unnatürlich zu bezeichnen.

Sag das mal den ganzen Leuten, die "Homosexualität ist unnatürlich" als Gegenargument anführen - genau gegen die richte ich mich nämlich hier :)

Ein Blinder ist ja auch nicht weniger wert als ein Sehender.

Mit solchen Analogien wäre ich sehr vorsichtig...

Alles sind Menschen und als solche völlig gleichwertig, eine Krankheit oder Behinderung ändert am Menschsein ja auch nichts.

... denn ansonsten läufst du Gefahr, dass jemand annimmt, du würdest Homosexualität als Krankheit oder Behinderung sehen.

Ich nehm jetzt zu deinen Gunsten einfach mal an, dass du das nicht  so siehst und einfach die Wahl der Analogien völlig daneben war, okay? :3

Normal/anormal bzw. natürlich/unnatürlich sind grundsätzlich WERTFREIE Bezeichnungen eines Zustandes

Da würfelst du anscheinend verschiedene Definitionen von "normal" durcheinander.

Du zitierst hier "normal" und "anormal" im medizinischen Sinne - dort bedeutet "normal" nichts anderes als "typisch", "gewöhnlich", einen "angemessen Grad der Gesundheit", "nicht erkrankt" und noch zahlreiche andere Dinge.

Wir reden hier aber von "normal" im gesellschaftlichen Sinne - und da hat "abnormal" bzw. "unnormal" eine sehr deutliche negative Konnotation, wie sich auch leicht durch den Wortgebrauch erschließt.

Bei "natürlich" und "unnatürlich" handelt es sich nichts anderes als um eine Aussage, ob etwas in der Natur als übliche oder gewöhnliche Varianz / Deviation o.ä. vorkommt oder etwa nicht.

Bei "unnatürlich" mag evtl. beim biologischen, eigentlichen Sinne keine negative Konnotation mitschwingen - im gesellschaftlichen Kontext aber angewandt (der nichtmal Sinn macht) wird es meistens in negativem Kontext verwendet (X ist unnatürlich!!!!)

Unnatürlich ist vieles - fängt bei Kleidung, Fortbewegungsmitteln et cetera an und hört bei unserem Essverhalten, unserer Gesellschaft (mit all ihren Regeln und Wertvorstellungen), Religionen et cetera auf.

Würdest du deswegen die Aussage "Monogamie ist unnatürlich" unterschreiben, obwohl ich sie wissenschaftlich untermauern kann?

auf eine sexuelle Praxis an, die viele Menschen anekelt, und das ist einer der wesentlichen Gründe für die sogenannte "Homophobie"

Homophobie bedeutet nicht einen Ekel zu haben - Homophobie bedeutet eine Aversion, d.h. Feindseligkeit Homosexuellen gegenüber.

Anekeln darf es dich ruhig - mich ekelt der Gedanke, dass ich heterosexuellen Geschlechtsverkehr haben würde ebenfalls an - ich bin deswegen aber nicht "heterophob" :D

solche Menschen können also Homosexualität vom Verstand her und moralisch völlig akzeptieren.

Womit sie nicht homophob sind.

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Zicke52  26.05.2016, 10:13
@CalicoSkies

Ich ging davon aus, dass du "normal" im biologischen Sinn meintest, da du es mit dem Vergleich Mensch-Tier begründest. Gesellschaftlich lassen sich menschliche und tierische Verhaltensormen ja nicht vergleichen. Deshalb begründen sich meine Argumente auch auf biologische Gegebenheiten.

Nein, dass der Geschlechtsakt nur zwischen verschiedengeschlechtlichen Paaren möglich ist, hat nichts mit gesellschaftlichen Normen zu tun, sondern mit der Konzeption der Geschlechtsorgane.

Variation behindert die artgerechte Funktion der Organe nicht. Die Farbe der Augen ändert nichts am Sehvermögen, Kurzsichtigkeit schon. Darum ist ersteres eine Variation, zweiteres eine Störung. 

Bei der Paarung ändert die verschiedene Hautfarbe der Partner (wird auch oft als Vergleich angeführt) nichts an der Möglichkeit das Geschlechtsaktes, Homosexualität schon, da es ihn unmöglich macht. 

Ich verstehe nicht, auf welchen Kriterien deine Definition von Variation und Störung beruht.

Ich vergleiche nicht Kannibalismus oder Seuchen mit Homosexualität. Ich entwerte damit nur das Argument "kommt in der Tierwelt vor, ist also normal".

Ich habe Homosexualität nicht als Krankheit oder Behinderung bezeichnet, aber wäre es schlimm, wenn ich es getan hätte? Findest du Kranke und Behinderte minderwertig?

Ja, menschliche Gesellschaftsnormen sind nicht natürlich,  sondern konstruiert, deshalb habe ich meine Vergleiche auch nicht auf gesellschaftlicher, sondern biologischer Ebene gezogen. Essverhalten ist kulturabhängig, aber es ist natürlich, Essen durch den Mund einzuführen.

Doch, Aversion gegen homosexuelle Praktiken (Ekelgefühl unabhängig von moralischer Bewertung) wird durchaus als Homophobie betrachtet. Siehe Kommentare zu Bemerkungen wie "sie sollen sich in der Öffentlichkeit nicht küssen" (sowas sagen Leute, die das abstösst).

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Warum Menschen homophob werden, beschäftigt auch die Wissenschaft.

Inzwischen gibt es Meinungen, die behaupten, Homophobie ist eine psychische Krankheit.

Es gibt auch andere Meinungen. In Russland, wo es Gesetze gegen Homosexualität gibt, ist auch die Anfeindung aus der Bevölkerung stärker als in liberaleren Staaten.

Hervorzuheben ist für mich dieser Aspekt:

Homophobie gehe außerdem oft mit starren Geschlechterrollen und religiösem Fundamentalismus einher.

In diesem Satz steckt nämlich sehr viel mehr. Starke Geschlechterrollen heißt nämlich oftmals, dass man Frauen nur als Mutter und Hausfrau sieht, nicht aber als erfolgreiche Managerin oder ähnliches. Hier steckt auch sehr viel Diskriminierung der Frau dahinter. Etwas, was mir persönlich auch aufgefallen ist. Jemand, der Probleme mit einer Gruppe hat, hat auch oftmals Probleme mit anderen Gruppen.

Interessant wäre es zu erforschen wie viele Pegidaanhänger beispielsweise ebenfalls homophob sind.

Wobei zu erwähnen gilt, dass religiöser Fundamentalismus (bitte auf den Fundamentalismus achten), ebenfalls stark an diesen starren Geschlechterrollen hängen.

Es führt zudem unweigerlich zu der Frage, was treibt Menschen dazu, so fanatisch bezüglich des Glaubens und ihres Lebensentwurfs zu werden.

Die Argumente, die gegen Homosexualität oftmals aufgeführt werden, kann man leicht entkräften. Wer Matthew Vines gelesen hat, kann auch die "christliche" Argumente entkräften. Es führt nämlich deutlich vor Augen, dass Religion meist vergeschoben wird, wenn es um solche Sachen geht.

Hier der Link zur Ursachenforschung:

http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article148136102/Lesben-und-Schwulenhasser-sind-oft-psychisch-krank.html

Ich habe leider nichts Besseres als den Weltartikel gefunden.

Und der Link zu Matthew Vines. Wer es noch nicht kennt, sollte es lesen:

http://www.matthewvines.com/transcript/german/

Es ist wirklich unglaublich festzustellen, wie wenig tolerant Menschen auch heute noch sind. Jedes Mal, wenn auf eine Minderheit eingeprügelt wurde, hat die Menschheit geschworen, dass so etwas nie wieder passieren wird. Und doch hat sich nichts geändert, bis auf die Gruppen, auf denen man herumhackt. Scheinbar müssen Menschen immer jemanden niedermachen, damit sie sich als Gemeinschaft stark fühlen können. Es braucht doch einen Feind, über den man sich aufregen kann.

Vorurteile sind leider etwas menschliches. Deswegen hat jeder die Verantwortung, kritisch über sein Weltbild nachzudenken. Jeder Mensch ist ein Individuum und vielleicht versäumt man es wegen seines irrationalen Hasses, wunderbare Leute kennenzulernen. Weil man sie nicht bei sich haben will, da sie ja so anders sind.

Hier ist noch ein gutes Video, das ich jedem empfehlen kann:

https://youtube.com/watch?v=fP2u7DezE4o

Also jetzt mal Klartext,

Ich habe nichts gegen Schwule aber Ich bin auch nicht für sie. Sollen machen was sie meinen, jedoch wird es problematisch, wenn z. b. im Gefängniss in der Dusche ("wenn die Seife "fallen" gelassen wird"), gerne mal du weißt schon.

Das kann so manche Männer ziemlich verstören, außerdem ist es etwas "nicht-normales" (heißt, der Großteil der Gesellschaft basiert auf Hetero's und nicht auf Homo's, daher gilt es als nicht Normal, weil der Schnitt von Hetero's dominiert wird),

Aber Homosexualität ist auch wiederum (gerade bei Überbevölkerung) natürlich, weshalb es nicht so verwerflich wäre.

Ich hoffe Ich kriege keine Hass-Kommentare ab, sondern äußere lediglich meine Meinung, Schwul ok, aber das war's auch schon.


Zicke52  18.05.2016, 09:33

Ich teile deine Meinung nicht, dass Normalität aufgrund von Mehrheiten definiert wird. Normal ist es, seine Organe zweckbestimmt zu verwenden (was andere zusätzliche Verwendungsmöglichkeiten nicht ausschliesst). Es ist normal, Nahrung durch den Mund einzuführen. Führt man sie durch andere Körperöffnungen ein, ist das nicht normal, selbst wenn eine Mehrheit das täte, denn die Nahrung käme nie im Magen an. 

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Dhalwim  19.05.2016, 00:35
@Zicke52

Dann teilst du eben meine Meinung nicht, allerdings möchte Ich einem Missverständniss vorbeugen.

Mit Norm, so meinte Ich den Durchschnitt, d. h. im Schnitt gibt es mehr Hetero's als Homo's. Deshalb ist die Norm "Hetero", und etwas außerhalb der Norm ist "Homo",

außerdem, bevor du dazu was sagst, der Durchschnitt wird auch nicht immer von der Mehrheit definiert, sondern kann auch durch einen einzigen Ausreißer (Extremfall), verzerrt werden. Aber das ist was anderes...

Im übrigen, Ich hätte jetzt gegen diese zweckbestimmung der Organe gegenargumentieren können, dass ein Mann sein Ding normalerweise in eine Frau steckt,

Zweckentfremdung seines besten Stück's, wäre es in einen anderen Mann zu stecken, (wobei du sagtest, dass zusätzliche Verwendungsmöglichkeiten nicht ausgeschlossen werden),

allerdings muss Ich dir da auch widersprechen, klar normal ist es Nahrung durch den Mund einzuführen (Zusatzfunktion = sprechen), wenn jetzt jemand es intravenös einführen würde (bei Komapatienten), dann wäre es für diese Person z. b. Normal, für dich vielleicht nicht.

Schwul sein, ist nicht 100%ig gegen die Natur, denn im Falle von Überbevölkerung kommt sowas vor, auch bei Tieren, ABER Normal ist es deswegen noch lange nicht (zumindest für uns bzw. dich mich nicht, bsp. wie das mit dem Intravenösen)!

Die homosexuellen Menschen an sich (nicht alle) sind vielleicht ganz normale Menschen, aber deren Sexualität ist es für uns nicht. Die Natur sah ja vor, Mann und Frau als Eltern und nicht Mann und Mann oder Frau und Frau, wobei wie gesagt es auch teilweise ein natürliches Phänomen ist.

Viele behaupten auch, Nekrophilie, Pädophilie, Sodomie usw. sind Krankheiten,

Ich bin der Meinung, dass es sexuelle Neigungen sind, die wie homosexualität von der "Norm" abweichen und daher nicht normal sind (und krank ist es erst, wenn eine Straftat begangen wurde). Homosexualität ist anders, deshalb nicht schlechter oder besser, genau wie Pädophilie, Nekrophilie, Sodomie,

Aber jetzt kommt der Knackpunkt, gerade bei Pädophilie wird sehr viel geschrien, sobald ein Mann ein Kind missbraucht (oder Nekrophiler eine Leiche vom Friedhof bzw. Sodomist ein Tier auf einem Bauernhof oder auch ein Homosexueller Mann in der Knastdusche einen schwächeren jüngeren Mann),

naja wer brachte denn diese Menschen erst soweit? Eigentlich die Gesellschaft, denn wenn jemand als Pädophiler diagnostiziert wird, und sowas rauskommt, (natürlich ist die Wahrscheinlichkeit gering, allerdings denke viele, dass gerade dann dieser Fall eintritt), ist der Ruf der Person Geschichte.

Deshalb wird das Thema totgeschwiegen, bis ihn der Trieb überkommt.

Noch Fragen?

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CalicoSkies  19.05.2016, 05:59
@Zicke52

Ich teile deine Meinung nicht, dass Normalität aufgrund von Mehrheiten definiert wird

Das ist keine Meinung, sondern eine Tatsache.

Wir reden hier von "normal" in einem gesellschaftlichen Sinn - und das bedeutet, dass es gesellschaftlichen Normen entspricht; welche von der Gesellschaft, und damit der Mehrheit festgelegt werden.

Was du hier beschreibst ist etwas völlig anderes ;)

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PatrickLassan  19.05.2016, 11:11

jedoch wird es problematisch, wenn z. b. im Gefängniss in der Dusche ("wenn die Seife "fallen" gelassen wird"), gerne mal du weißt schon.

Das ist nichts weiter als ein dummes Klischee.

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Ich kenne viele Muslimen die sagen das schwule nicht in ihre religion passen.