An die Eltern mit "Windelkindern"?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich hab mir nie Druck gemacht - und auch nicht dem Nachwuchs.

Ich hab den Druck, der von außen kam (Kommentare/ hypothetische Szenarien von Verwandten) abgewiesen.

Und so wie es lief, war es gut. Die Routine blieb gleich, manches wurde angepasst (Tee beispielsweise ab einer bestimmten Uhrzeit nicht mehr), die Windeln wurden nach und nach weniger, die "Unfälle" wurden weniger. Einige Zeit hab ich vorsichtshalber noch ein paar Pakete Einwegunterlagen fürs Bett daheim gehabt (für den Fall das in der Nacht was passierte).

Um den Ausscheidungsvorgang kontrollieren zu können muss ein Kind erst mal ein Gefühl dafür entwickeln. Ein Gefühl für "Oh, Blase ist voll, ich muss bald auf Klo". Den Gedankengang "Wenn sich mein Bauch "so" anfühlt, sollte ich jetzt gleich das nächste Klo aufsuchen". Routine, durch die Eltern vorgegeben, unterstützt dabei. Regulierende Maßnahmen durch die Eltern (aufs Klo schicken bevor man das Haus verlässt/ wenn man wieder heim kommt, harntreibender Tee ab einer gewissen Uhrzeit nicht mehr geben, etc) unterstützen dabei auch.

Druck machen bringt gar nichts. Man kann ein Kind nicht zwingen auf die Toilette zu gehen. Ebenso macht es keinen Sinn die Windel einfach weg zu lassen, wenn das Kind nicht in der Lage ist seine Ausscheidungen wahrzunehmen. Schimpfen, wenn was daneben geht, ist ebenfalls nicht sinnvoll und führt in der Regel zu noch mehr Stress, Frust und Tränen bis hin zur Angst, was zu neuen Problemen wie dauerhaftes Einhalten führen kann. Ein Teufelskreis.

Wenn das Kind Anzeichen gibt, kann man unverbindlich die Toilette oder das Töpfchen anbieten. Wenn das Kind keine Windel anziehen möchte, lass sie weg. Möchte es doch wieder die Windel, zieh sie ihm an. Irgendwann sind alle Kinder trocken.

Manche Kinder können sich sehr früh mitteilen, andere brauchen eben länger.

Mein Kind hat von alleine die Windeln runtergerissen und wollte sie nicht mehr. Das hat sie schon sehr früh gemacht, mit zwei Jahren wollte sie keine Windeln mehr. Nach und nach konnte ich sie immer mehr ohne Windel lassen, jetzt wird sie 3 Jahre und ist bis auf nachts trocken.

Das Trockenwerden ist bei jedem Kind anders, die einen brauchen länger und bei den anderen geht es schnell. Es hängt auch von einem Hormon ab, ob die Kinder ihre Blase schon gut spüren oder nicht.

Ich hab keine Kinder, aber meiner Schwester eine fast zwei Jahre alte Tochter.

Meine Schwester hat es schon mal versucht damit sie aufs Töpfchen geht, aber sie traut sich noch nicht.

Meine Schwester macht da keinen Druck.