An die, die in einem Altenheim/Seniorenheim arbeiten: Wie gefällt es euch, im Altenheim zu arbeiten?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich empfinde das Arbeiten als sehr frustrierend. Man het einfach keine Zeit mehr für die alten Menschen. Alles muß im Akkord geschehen, viel zuwenig Personal, viel zuviele Überstunden bei zu schlechter Bezahlung.


mruniverse1 
Beitragsersteller
 01.07.2020, 13:19

Ach ja. Stimmt. Da war ja was mit Personalmangel. Meine Mutter war auch im Altenheim in der Pflege tätig. Sie sagte auch, dass es zu wenig Personal gibt. Aufgrund dessen wurde ihr alles zu viel und sie hat gekündigt. Danach wurde meine 97-jährige Oma zum Pflegefall und meine Mutter hat die Pflege meiner Oma übernommen. Hab gar nicht mehr an die Probleme im Altenheim gedacht. Aber jetzt wo du es sagst, ich glaub, da hätte ich dann doch keine Lust im Altenheim zu arbeiten. Aber vielleicht doch, im Bereich Betreuung. In manchen Altenheimen gibt es doch eine Tagespflege. Zumindest gab es die in einem Altenheim, wo ich ein Praktikum gemacht hab. Ich war aber nur in der Wäschepflege tätig. Ich bin an der Tagespflege immer nur vorbeigelaufen und hab die Wäsche gebracht.

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maja0403  02.07.2020, 14:22
@mruniverse1

Der Verdienst im Betreuungsbereich ist noch viel schlechter als in der Pflege. Und wirklich Zeit hast du da auch nicht, weil du viele Nebenarbeiten erledigen mußt, wofür eigentlich anderes, nicht vorhandenes Personal zuständig ist.

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mruniverse1 
Beitragsersteller
 02.07.2020, 14:38
@maja0403

Ok. Dann kann ich mir das abschminken. Dann such ich mir einen anderen Job. Hätte aber irhendwie schon Lust, was mit alten Leuten zu machen. Als ich noch in meiner dreijährigen Ausbildung als Hauswirtschaftshelferin war, hab ich mal ein Praktikum in der Tagespflege gemacht. War eigentlich ganz schön. Und was ist mit Bestatterin? Wird dieser Job auch schlecht bezahlt? Ich glaub, ich werd mich mal darüber erkundigen. Aber ich glaub nicht, dass meine Eltern wollen, dass ich mit dem Tod arbeite. Aber irgendwie interessiert mich das Thema Tod und Senioren. Wenn ich ihnen ihre letzte Würde erweisen kann... oder vielleicht sollte ich mir auch den Beruf als Bestatterin abschminken. Ich werde mit dem Tod so oder so schon ganz bald konfrontiert. Meine Oma ist nämlich 97 Jahre alt und am Ende ihres Lebens angekommen. Natürlich kann sie auch noch über 100 werden, aber man kann es nie genau wissen. Es kann jederzeit vorbei sein.

Meine Oma ist für ihr Alter noch recht fit und ist nah an der 100 dran. Sie wird bald 98.

Ich kenne einige in meinem Umfeld persönlich, die sogar im Alter von 103 und 105 starben und sie waren noch geistig fit. Sie haben ihr bestes aus ihrem Leben gemacht und sie waren froh, Familienangehörige und Freunde gehabt zu haben, die sie betreut und unterstützt haben und bei ihnen blieben, bis zu ihrem letzten Atemzug.

Und das möchte ich für meine Oma auch tun. Ich möchte bei ihr sein und sie begleiten, bis zu ihrem letzten Atemzug.

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maja0403  02.07.2020, 15:26
@mruniverse1

Ob es als Bestatterin einen ausreichend großen Jobmarkt gibt? Keiner Ahnung. Ob du dafür geschaffen bist, solltest du über ein Praktikum herausfinden.

https://www.ausbildung.de/berufe/bestattungsfachkraft/gehalt/

Wenn du mit Menschen zu tun haben willst, könntest du GuKP werden und dich gehaltlich durch etliche Fachweiterbildungen in besser Gehaltsregionen vorarbeiten.

Auch hier hast du immer das Problem, dass nicht der Dienst am Menschen im Fodergrund steht, sondern immer der Profit.

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bachforelle49  01.07.2020, 13:17

Interessant, und was ist, erstens, wenn du dich weigerst, Überstunden zu machen, weil du auch noch ein "Privatleben" hast (?, bekommst du dann eine Abmahnung oder gar "die Kündigung"..?) + zweitens, wie werden die Überstunden vergütet..!?!.. übrigens, ein "guter" Chef steigt notfalls selber ein.. Windeln kann schließlich auch ein Vorgesetzter wechseln..

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maja0403  02.07.2020, 14:27
@bachforelle49

Überstunden werden meist nicht vergütet sondern gesammelt. Man häuft einen Riesenberg an Überstunden an. Mit mir hat man solche Spielchen nicht gemacht. Problem sind aber die vielen Kollegen, die sich nicht wehren können und sich erpressen lassen mit Hinweisen auf die "Armen Bewohner" die nicht gut versorgt werden können wenn derjenige keine Überstunden macht.

Hinzu kommt die Mobbingschiene in der all die "schwachen" Kollegen, die sich nicht einsetzen wollen, sich gegen diejenigen wenden, die sich für bessere Bedingungen einsetzen wollen. Da mobbt man lieber die Kollegen die sich wehren, anstatt mal an einem Strang zu ziehen.

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bachforelle49  02.07.2020, 15:20
@maja0403

erst also "mobbing" und dann danke schön vom "BAM" Heil.. Wie passt das alles zusammen??!.. sagen wir mal so, wenn die Kinder erst ab 100000€ anno zum anteiligen Zuschuss gehalten und aufgefordert werden, dann ist doch klar, daß sie ihre eigenen alten Eltern, Omi und Opi, ins,"Altenheim " oder "Seniorenheim" abschieben.. so funktioniert das nicht,.. wir leben in einer immer "dekadenderen" Gesellschaft, die zunehmend mit allem total überfordert ist...

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in den 60er Jahren mußte der junge männliche Bundeswehraspirant zur Ableistung selbigen, hier Wehrdienst, eine eine Gewissensprüfung für den privilegierten Dienst im "Altersheim" über sich ergehen lassen.. entscheiden darüber, ob ja oder nein taten "psycho" Opis mit idR damals selbst fragwürdiger NS Vergangenheit, was damals in den 60er Jahren kein Problem war.. Aber damals wurden die allermeisten Alten auch noch in den Familien gepflegt, sowas ist heute selten geworden.. der "neue" Mindeststundenlohn wird sicher dazu beitragen, daß sich auch hier alles zum Guten wendet..